-2- Woosan 📱

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„Ach komm schon, Woo. Du bist nur wieder beleidigt, wenn du das jetzt siehst." Seonghwa nimmt mir das Smartphone aus der Hand und dreht sich weg. Doch damit gebe ich mich nicht geschlagen. Sofort springe ich ihn von hinten an und wir beide fallen auf das kleine Bett, das vor dem Schreibtisch steht. Wir sind gerade Live, aber das blende ich vollkommen aus.

„Zeig mir das Video!", knurre ich und halte ihn fest, bis er schließlich seufzend nachgibt. „Ist ja gut! Du tust mir weh ..." Ich setze mich mit dem Handy auf den Bettrand und sehe mir das Reel auf Instagram erneut an. Es scheint vom Konzert gestern Abend zu sein, ich erkenne unsere Outfits sofort. Es ist eine Fancam, die San und Yeosang filmt. Ein Moment zwischen den Songs.

Schmollend schaue ich es mir bis zum Ende an und lasse das Smartphone dann entgeistert sinken

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Schmollend schaue ich es mir bis zum Ende an und lasse das Smartphone dann entgeistert sinken. „San hat Yeosang geküsst?", frage ich völlig in Gedanken. Das muss mir entgangen sein.

Seonghwa ist mittlerweile nicht mehr im Live zu sehen und zuckt mit den Schultern. „Auf die Wange.", fügt er hinzu. Er weiß genauso gut wie ich, dass das die Situation nur begrenzt bessert. „Woo, wir müssen in die Maske. In drei Stunden beginnt die Show."

Wir verabschieden uns von den Fans und beenden das Live. Mit gleichgültigem Blick schlurfe ich den Flur hinab und steige draußen in den Shuttlebus. San kommt als Letzter hinein und setzt sich neben mich. Ich starre trotzig aus dem Fenster und wechsle kein Wort mit ihm. Er nimmt meine Hand und drückt sie sanft. Aber ich reagiere nicht.

Fünf Minuten bis zur Show. Wir stehen im Kreis und gehen unser Ritual durch. San sucht die ganze Zeit über Blickkontakt mit mir. Als wir uns auflösen und unsere Positionen am Rand der Stage einnehmen, packt San mich am Arm und zieht mich zu sich herum. Ich versuche den perfekt gezogenen Eyeliner und die glänzenden Lippen zu ignorieren und starre ihm kalt in die Augen. Das Intro auf der Bühne wird gespielt. Der breit gebaute Mann mit der Jawline aus Stahl mustert mich besorgt. „Was auch immer ich falsch gemacht habe ... Bitte ...", fleht er mich an.

Für Weiteres bleibt dann aber keine Zeit mehr. „Los!", rufen die Crew-Mitglieder und deuten uns auf die Stage zu eilen. Widerwillig lässt San von mir ab und wir wechseln augenblicklich in den professionellen Modus.

Der vorletzte Song ist dann Dejavu. Normalerweise freue ich mich darauf immer am meisten. Aber heute Abend muss ich aufpassen, dass ich San am Ende nicht wirklich in den Hals beiße.

Jongho's Highnote hallt durch die Arena und ich packe San. Seine Augen fesseln mich, als ich ihn an mich heranziehe. Ein kurzes, ironisches Grinsen schleicht sich auf meine Lippen, ehe ich ihn am Kragen packe, ihn ran ziehe und meine Zähne dann tatsächlich in seine warme Haut ramme. Binnen Sekunden schleudere ich ihn dann wieder von mir weg.

Die Fans rasten aus

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Die Fans rasten aus. Hongjoong wirft mir einen kurzen, aber vielsagenden Blick zu. Aber ich nehme meine Position ein und ignoriere es.

San ist normalerweise sehr geduldig was mich betrifft. Im Grunde hat er auch keine andere Wahl. Ich fordere seine Geduld mehrmals täglich heraus. Aber diese Situation wird ihm ziemlich zu schaffen machen. Er hasst Unklarheit. Und ich werde ziemlich schnell eifersüchtig. Vor allem wenn es um Yeosang geht.

San ignoriert mich nach der Show erst einmal. Aber ich spüre die Spannung, die sich in ihm befindet und versuche schließlich alles, um zu vermeiden mit ihm alleine zu sein. Da wir uns aber ein Zimmer teilen, kommt der Moment unweigerlich, dass wir unter uns sind. Es ist halb eins, das Rauschen in den Ohren vom Konzert lässt nach und ich komme in das große Zimmer. San lehnt an der Kante vom Schreibtisch und sieht mich mit verschränkten Armen an. Er wartet noch, bis ich meine Schuhe ausgezogen habe. Dann hechtet er durch das Zimmer und schließt die Distanz zwischen uns. Er kommt vor mir zum Stehen und drängt mich gegen die breite Tür vom Kleiderschrank. Ich weiche seinem harten Blick aus und schaue auf seine Schulter. Aber seine Hand hebt augenblicklich mein Kinn und seine dunklen Augen durchbohren mich.

„Ich hab mittlerweile von Seonghwa erfahren was dein verdammtes Problem ist." Seine Worte sind beinahe verletzend. Ich erstarre. „Warum redest du nicht mit mir, wenn dir etwas nicht passt?", hakt er nach, als er merkt, dass der erste Satz etwas unglücklich formuliert war. „Warum sollte ich das tun? Offiziell sind wir eh nicht zusammen. Du kannst also machen was du willst." Ich weiß was passiert, noch bevor es passiert. Auf die Tour bringe ich ihn jedes Mal zur Weißglut. Seine Faust schnellt gegen die hölzerne Schranktür. „Wooyoung. Das kann nicht dein Ernst sein."

Plötzlich klingelt mein Handy. Ohne den Augenkontakt abzubrechen hole ich es aus meiner Jeans und gehe dran. „Es ist mitten in der Nacht. Könnt ihr bitte leiser vögeln?" Mingi's verschlafene, tiefe Stimme klingt genervt. „Tut mir leid, Mingi. San hat sich einfach nicht unter Kontrolle.", erwidere ich trocken und lege auf. Dann schließt mein Gegenüber seine Augen und gibt sich alle Mühe nicht loszulachen. Ich habe mich da aber nicht so im Griff und beginne zu Kichern.

San atmet tief durch, bringt etwas Abstand zwischen uns und mustert mich wieder nachdenklich. „Was kann ich noch tun, um dir Sicherheit zu geben?", will er wissen und nimmt sanft meine Hand in seine. Ich schiebe die Unterlippe vor und lege den Kopf zur Seite. „Für den Moment könnten wir dafür sorgen, dass Mingi heute Nacht tatsächlich kein Auge zu bekommt." Mein Vorschlag lässt ihn sofort erröten und er legt beide Hände vor sein schönes Gesicht. Mit einem Schritt stehe ich wieder direkt vor ihm und nehme seine Hände. San's Augen wandern auf meine Lippen. Ich spitze spielerisch die Lippen und stelle mich auf die Zehenspitzen. Sofort kommt er meiner stummen Bitte nach und legt die weichen Lippen auf die meinen.

ATEEZ One-Shots ⛓️🏴‍☠️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt