-58- Seongjoong AU 🛟

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Ich stehe am Beckenrand und starre auf das Wasser. Die rhythmischen Bewegungen der Schwimmer, das Plätschern des Wassers – es sollte mich beruhigen, mich in den Arbeitsmodus versetzen. Aber meine Augen finden immer wieder denselben Punkt: Park Seonghwa.

Er gleitet durch das Wasser mit einer Eleganz, die schwer zu beschreiben ist. Jeder Zug, den er macht ist präzise und kraftvoll. Es ist, als würde das Wasser ihm gehören. Er ist der Beste im Team, das weiß ich und das weiß er auch. Aber das ist nicht der Grund, warum ich ihn nicht aus den Augen lassen kann. „Schneller!", rufe ich, meine Stimme hart und definiert. Ich muss die Kontrolle behalten, muss dafür sorgen, dass sie sich steigern, dass sie besser werden. Aber es fällt mir schwer, mich auf meine Aufgabe zu konzentrieren, wenn mein Blick immer wieder auf Seonghwa zurückwandert.

Ein warmes Kribbeln breitet sich in meinem Bauch aus und ich merke, wie mein Körper auf Gedanken reagiert, die ich nicht haben sollte. Das Handtuch, das ich locker in den Händen vor meinen Hüften halte, wird plötzlich zu einem wichtigen Schutzschild. Ich halte es etwas fester, versuche, die Beule, die sich unter meiner lockeren Badehose abzeichnet, zu verdecken. Es ist falsch, ich weiß das, aber ich kann es nicht kontrollieren.

Seonghwa erreicht das Ende des Beckens und taucht auf, Wasser läuft in dünnen Rinnsalen über seinen Körper. Für einen Moment treffen sich unsere Blicke und ich fühle eine Spannung, die mich nervös macht. „Seonghwa, du kannst das besser. Gib mehr!" Ich zwinge die Worte heraus und versuche, die Oberhand über meine Emotionen zu behalten. Er nickt entschlossen und bereitet sich auf die nächste Runde vor, ohne zu ahnen, was in mir vorgeht.

Während er sich wieder ins Wasser gleiten lässt, versuche ich, meinen Fokus auf das ganze Team zu lenken. Ich rufe sie alle zusammen, fordere sie auf, noch eine Runde zu schwimmen, noch mehr zu geben. Der Wettkampf ist zu nah, zu wichtig. Aber egal, wie sehr ich versuche, meine Professionalität aufrechtzuerhalten, ich kann das Brennen in mir nicht ignorieren. Mein Blick findet immer wieder seinen Weg zurück zu Seonghwa und ich weiß, dass ich heute Abend lange brauchen werde, um diese Gedanken loszuwerden.

Schließlich ist das Training vorbei und die Mannschaft hat sich in die Duschen zurückgezogen. Ich bleibe zurück, räume die letzten Utensilien auf und stelle fest, dass der große Ausnahmeschwimmer bleibt, um mir zu helfen. „Danke, dass du hilfst, Seonghwa." Er nickt lächelnd und wirft einen kurzen Blick in meine Richtung. Für einen Moment bleibt sein Blick auf meiner Badehose hängen und ich spüre, wie mein Atem stockt. Ob er die Erhebung in meiner Badehose bemerkt hat? Das wäre der Anfang vom Ende. Doch Seonghwa sagt nichts, tut so, als hätte er nichts gesehen und wendet sich ab, um zu den Duschen zu gehen.

Ich gehe zu meinem Spind, öffne ihn und beginne, meine Sachen herauszuholen. Die letzten Jungs verlassen die Umkleiden und gehen. Ich scheine alleine zu sein.

Doch dann höre ich Schritte. Seonghwa kommt um die Ecke, nur mit einem Handtuch um den Hüften. Mein Blick bleibt unwillkürlich an ihm hängen. Ich kann nicht anders, als ihn zu bewundern. Ich habe mich immer gefragt, ob ich überhaupt in seiner Liga spielen könnte. Uns trennen schließlich nur zwei Jahre.

Unsere Blicke treffen sich. Ein unausgesprochenes Verlangen liegt in der Luft. Eine Spannung, die so dick ist, dass man sie fast schneiden könnte. Seonghwa verschränkt die Arme vor der Brust. In seinen Augen bilde ich mir ein herausforderndes Funkeln ein. „Du willst mich doch schon die ganze Zeit, oder? Warum nimmst du dir nicht endlich, was du willst?" Seine Stimme ist ruhig, aber ich spüre das Feuer dahinter.

Mein Herz setzt einen Schlag aus. Die Direktheit kenne ich überhaupt nicht von ihm. Er ist höflich, ruhig. Würde niemals widersprechen. Dass er mich dermaßen auf Glatteis führt, hätte ich in diesem Leben nicht mehr kommen sehen.

ATEEZ One-Shots ⛓️🏴‍☠️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt