-45- Woosan AU ⚡️

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Winter 2023.
Seit 3 Monaten hält mein Vater, der oberste Kopf der Mafia, den Sohn unserer größten Konkurenz gefangen.
Choi San.

Ich trete leise in das kühle Zimmer, in dem San gefangen gehalten wird. Die Kälte beißt in meine Haut und ich beeile mich, die alte Heizung aufzudrehen. Ein leises Rauschen ertönt, als sie zum Leben erwacht. Ich dürfte gar nicht hier sein. Wenn mein Vater erfährt, dass ich mich um San kümmere, würde er uns beide vermutlich kalt machen.

Ich habe warme Kleidung für den Älteren dabei, einen weichen Pullover und bequeme Hosen, die ihm etwas Komfort bieten sollen. Auch wenn das vermutlich nichts an der Gesamtsituation ändern wird. Und die ist für den armen Jungen mehr als aussichtslos.

San sitzt in einer Ecke des Raums. Die schweren Ketten um seine Handgelenke klirren leise, als er den Kopf hebt. Unsere Blicke treffen sich, und mein Herz zieht sich zusammen bei dem Anblick seiner erschöpften Augen. Ich weiß, dass mein Vater ihn als Druckmittel benutzen will, aber ich kann nicht anders, als Mitleid und etwas viel Tieferes für ihn zu empfinden.

Ich hole die Schlüssel aus meiner Tasche und gehe zu ihm hinüber. San beobachtet mich aufmerksam, während ich mich hinknie und die Ketten aufschließe. Das Metall fällt klirrend zu Boden, und ich sehe, wie er seine Hände reibt, um die Durchblutung wieder anzuregen, ehe er sich um meinen Hals wirft und mir sofort seine Lippen auf meine drückt. Ich fange ihn gekonnt an, falle aber zurück auf meinen Hintern. Eng umschlungen umarmen wir uns für einen Moment. „Komm", sage ich leise und helfe ihm auf die Beine. Er wankt ein wenig, aber ich stütze ihn und führe ihn vorsichtig zum anliegenden Badezimmer.

Dort lasse ich das Wasser in die Badewanne ein, das Plätschern ist das einzige Geräusch im Raum. Wir schweigen, während ich ihn vorsichtig ausziehe. San setzt sich langsam in die Wanne und ich tauche den Waschlappen ins warme Wasser. San schließt die Augen, als ich ihn sanft wasche und ich versuche, jede Berührung so zärtlich wie möglich zu gestalten. Ich sehe die Anspannung in seinen Schultern nachlassen. Ein leises Seufzen entweicht seinen Lippen.

Während ich weiter wasche, streichen meine Finger sanft über seine Haut. Unsere Augen treffen sich. Wie kann er mich noch immer mit so viel Liebe ansehen, wenngleich mein Vater ihm das hier antut?

„Es wird alles gut", flüstere ich, obwohl ich nicht sicher bin, ob das wahr ist. Aber in diesem Moment will ich nur, dass San sich sicher fühlt.

Nachdem ich ihn sorgfältig abgetrocknet und ihm zwei Handtücher ungelegt habe, sehe ich, wie erschöpft er ist. Sein Gesicht ist bleich, und seine Augen sind von dunklen Ringen umgeben. Ein tiefer Schmerz durchzieht mich bei dem Gedanken, ihn wieder in dieses kalte Zimmer zurückzubringen. Es reift die Entscheidung in mir, ihn dieses Mal nicht hier alleine zurückzulassen.

„Komm mit mir", flüstere ich, nehme seine Hand und ziehe ihn sanft aus dem Badezimmer. Wir bewegen uns leise durch die düsteren Flure, die nur spärlich beleuchtet sind. Ich halte seine Hand fest und führe ihn an den schlafenden Mitgliedern unserer Sekte vorbei in der Hoffnung, dass niemand uns bemerkt.

Schließlich erreichen wir mein Zimmer. Es ist großzügig und warm, ein krasser Gegensatz zu dem kalten Gefängnis, in dem San so lange ausharren musste. In der Ecke prasselt ein großes Kaminfeuer, das den Raum in ein warmes, goldenes Licht taucht. „Setz dich", sage ich sanft und führe San zum weichen Bärenfell vor dem Kamin. Wir lassen uns nieder und ich ziehe ihn eng an mich. Seine Haut ist endlich wieder warm, und ich spüre, wie seine Anspannung allmählich nachlässt. Ich kuschle mich sehnsüchtig an ihn, lege meinen Kopf auf seine Schulter und schließe die Augen. Die Wärme des Feuers und die Nähe zu San füllen mich mit einem Gefühl des Friedens, das ich lange nicht mehr gespürt habe. Ich wünsche mir in diesem Moment, dass es ihm ähnlich geht. Auch wenn dieser Gedanke sehr egoistisch ist.

Wir sagen kein Wort und existieren einfach nur in diesem Moment in dem Wissen, dass er nicht von Dauer sein wird. Unsere Herzen schlagen im Einklang. Ich wünschte, ich könnte die Zeit anhalten. San seufzt leise und ich drücke mich noch enger an ihn, als könnte ich ihn so vor der grausamen Realität schützen.

„Ich wünschte, es könnte immer so sein", flüstere ich, meine Stimme kaum mehr als ein Hauch. San antwortet nicht, aber ich spüre, wie er meine Hand drückt. In diesem Moment ist alles, was zählt, dass wir zusammen sind, auch wenn nur für kurze Zeit.

Wir verharren eine Gefühle Ewigkeit auf dem weichen Fell, ohne dass etwas geschieht. Meine Fingerspitzen liebkosen seine weiche Haut, seine Atmung ist hypnotisierend. Ich hebe den Kopf von seiner Brust. Seine Augen sind geöffnet. Er erwidert den Blickkontakt. „Lass uns weglaufen.", flüstere ich. Ein Schimmer der Hoffnung blitzt in seinen Augen auf. „Meinst du das ernst?", fragt er leise. „San." Ich setze mich auf. „Ich werde nicht hier sitzen und weiter dabei zusehen, wie mein Vater dich runterwirtschaftet. Dafür empfinde ich für dich mittlerweile einfach zu viel."

In seinen tiefbraunen Augen erkenne ich dasselbe Verlangen, dieselbe Sehnsucht. Meine Atmung wird schwerer, als ich sein Gesicht studiere, jede Kontur, jede Nuance und erneut die Bestätigung bekomme, wie vollkommen er ist. Die Nähe zwischen uns ist überwältigend und doch so vertraut. Und das obwohl wir uns erst so kurz kennen.

San lächelt. Und das trotz der heftigen Situation. "Wooyoung," flüstert er, seine Stimme kaum mehr als ein Hauch, doch sie durchdringt die Stille des Raumes. Ich schließe die Augen, als San seine freie Hand hebt und sanft über meine Wange streicht. Die Berührung ist zart, aber sie sendet Wellen der Erregung durch meinen Körper.

Langsam neigt er sich zu mir auf, bis ich schließlich seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren kann, ehe sie sich schließlich berühren. Meine Hand gleitet über Sans Rücken, zieht ihn näher, während unsere Körper sich enger aneinander schmiegen.

Das Knistern des Feuers begleitet die rhythmischen Bewegungen unserer Küsse. Ich kann vom Geschmack von San nicht genug bekommen, die Wärme seiner Lippen und vor allem die Stärke seiner Arme, die mich umschlingen. Wir lösen uns nur kurz, um nach Luft zu schnappen. San drückt mich nieder auf das Fell und nimmt die Position über mir ein.

Er streichelt mein Gesicht, seine Finger zeichnen die Linie meines Kiefers nach. Ich spüre jede Berührung, jede kleine Bewegung, und ich weiß, dass dieser Moment für immer in meinem Gedächtnis eingebrannt sein wird. Vor allem wenn wir es wirklich schaffen sollten hier endlich raus zu kommen. Denn auch ich bin ein Gefangener, wenn auch nur indirekt.

Doch die Spannung zwischen uns bleibt greifbar. San's Berührungen werden intensiver, seine Hände wandern über meinen Körper und ich spüre, wie ein neues Feuer in mir entfacht wird. Er zieht mir langsam mein Hemd aus, seine Berührungen sind gleichzeitig sanft und fordernd. Unser Atem geht schneller, unsere Küsse werden drängender.

Seine Finger öffnen geschickt meine Hose. Als er meine harte Länge berührt, zittere ich unweigerlich vor Verlangen. Ich ziehe San noch enger zu mir hinab und lechze danach jeden Zentimeter seines Körpers zu spüren.

Der Große beginnt, auf mir liegend, mich derart langsam zu befriedigen, dass ich ihm gierig mein Becken entgegen schiebe. Doch er drückt mich in das Fell. Seine Bewegungen werden rhythmischer, seine Küsse intensiver. Jedoch kann ich diese als bald nicht mehr erwidern. Mein Kopf fällt nach hinten, meine Augen schließen sich und ich lasse mich völlig in den Wellen der Lust treiben. Er flüstert meinen Namen und ich spüre die Vibration seiner tiefen Stimme in meinem ganzen Körper.

Die Spannung in meiner Mitte baut sich immer weiter auf, bis ich schließlich mit einem Keuchen explodiere. Beiläufig bekomme ich mit, wie San mich gebannt beobachtet und immer wieder Küsse auf meinem Gesicht verteilt.

Langsam beruhigt sich mein Atem. Ich komme zurück ins Hier und Jetzt. Ein zufriedenes, liebevolles Lächeln spielt auf San's Lippen.

Wir liegen eng aneinander gekuschelt, die Wärme des Feuers und unserer Körper umhüllen uns wie eine schützende Decke. Ich streiche zärtlich durch San's Haar.

„Ich werde morgen alles vorbereiten. Mein Vater verlässt morgen früh die Stadt. Wir haben dann drei Tage um so schnell wie möglich so weit weg wie möglich zu kommen." Der Gefangene hebt seinen Kopf und nickt. „Mein Vater wird uns helfen.", bestätigt er und legt sich dann wieder hin.

Eine Nacht erholsamen Schlafes steht vor uns, die werden wir brauchen.

ATEEZ One-Shots ⛓️🏴‍☠️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt