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Kurz vor dem Aufprall werde ich nach hinten gerissen und sehe meinem Retter in das Gesicht. Es ist Jungkook, der geschockt dasteht. Doch seine geschockte Miene wird zu einer wütenden. "Du hast mir versprochen, auf dich aufzupassen und nicht wieder zu versuchen, dich umzubringen!" Er pausiert kurz, dann legt er seine großen, warmen Hände auf meine Wangen. "Tue mir das nicht an." Fragend sehe ich ihn an. "I- ich hatte do-och ni- nicht vor, vor das Auto zu rennen. I- Ich war in Gedanken," stottere ich. "Bitte pass besser auf dich auf. Ja? Denn du bist mir wichtig. Denn du bist mein..."

Er unterbricht sich kurz selbst. "Pass einfach auf dich auf. Versprich es mir." Streng, aber auch besorgt sieht er mich an. Überrascht sehe ich ihn an, und in meinem Magen fängt es an zu kribbeln. Wichtig? Bin ich ihm wichtig? So richtig kann ich es nicht realisieren. Und ich bin sein was? Neugierig sehe ich ihn an. "Was wolltest du sagen? Ich bin dein was?" "Wirst du früh genug noch erfahren." weicht er aus. Er packt mich am Arm und zieht mich hinter sich her. "He! Ich muss zur Schule." Und zeige mit dem Finger in die entgegengesetzte Richtung. "Wie viel Zeit hast du noch bis zum Schulanfang?", frage ich. "Eine Stunde. Aber ich muss jetzt wirklich los! Sonst verpasse ich noch den Bus", antworte ich ihm. "Dann haben wir noch genug Zeit!", sagt er.

Was?! Hat er mir nicht zugehört? "Wir gehen erstmal gemeinsam etwas frühstücken, und dann fahre ich dich zur Schule", bestimmt er. "Aber..," ich will protestieren, doch ich ergebe mich meinem Schicksal. Und mit dem Auto zu meiner Schule ist es echt nicht weit. Anders als mit dem Bus. Der fährt erstmal viele Umwege, bevor er sein Ziel 'Die Schule' erreicht.

Bei einem Bäcker seiner Wahl setzen wir uns drinnen an einen Tisch. "Was möchtest du essen? Ich gebe dir etwas aus." "Ein belegtes Brötchen mit Käse, aber ohne Eier bitte." Beim Bäcker kauft er das von mir Gewünschte und für sich eine Nussschnecke. Zurück an unserem Tisch übergibt er mir mein Brötchen. Vorsichtig hebe ich den Deckel des Brötchens an, um zu kontrollieren, dass da keine Eier drin sind. Zum Glück - da sind keine Eier, aber mit der Remoulade haben sie es wohl zu gut gemeint. Ich sehe von meinem Brötchen auf und schaue direkt in Jungkook seine Augen, der mich durchdringend ansieht. Er faltet beide Hände ineinander und legt seinen Kopf darauf ab. "Sag mal, wie geht es dir heute?", fragt er mich. "Gut." Das ist gelogen. Scheinbar durchschaut er meine Lüge, sagt aber nichts dazu. Ich starre in seine Augen. So schön! Verwirrt wende ich meinen Blick ab und beiße verlegen in mein Brötchen. "Was ist schön?", fragt er mich. Oh, ich habe scheinbar laut gedacht. "Deine Augen," nuschele ich schnell, nachdem ich heruntergeschluckt habe, in der Hoffnung, er würde es nicht hören. Aber er hat es doch verstanden.

"Danke, ich mag deine Nase. Die ist süß!" entgegnet er mir. Ungläubig schüttle ich den Kopf und runzele leicht die Nase. "Gar nicht wahr! An mir ist nichts schön! Ich bin hässlich, klein und.....!" "Vertraust du mir?", unterbricht er mich. Vertrauen? Irgendwie schon. ,"Ja," nuschele ich leise. "Also glaub mir, dass du das wunderschönste Geschöpf der Erde bist. Lass dir nichts anderes einreden! Hör erst gar nicht darauf! Und wenn andere meinen, die müssen dich damit oder mit was auch immer ärgern wollen, sind sie nur neidisch oder wollen von ihren eigenen Problemen ablenken. Also gib da keinen Wert drauf! Denn du bist etwas Besonderes!"

Ich esse mein Brötchen. Es schmeckt relativ gut. Rafael isst seine Nussschnecke. Als wir fertig sind, bleiben nur noch 20 Minuten bis zum Unterrichtsbeginn.

Ich steige in Junkooks Auto ein, und er fährt los. Als wir ankommen, sind es nur noch 10 Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. "Jimin, versprich mir, dass du auf dich aufpasst. Ich werde dich vom Auto aus beobachten, bis du in das Schulgebäude hineintrittst", sagt er. Still und mit wild klopfendem Herzen steige ich aus, verabschiede mich. Kurz bevor er die Tür zuschlägt, sagt er noch: "Wenn was ist und du Hilfe brauchst, ruf mich. Ich werde dich hören und kommen." "Okay, danke für alles," denke ich und spreche es aber nicht aus, nicke stattdessen nur.

Soul Eater - JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt