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Das Bett fühlt sich weich an, das nehme ich nur am Rande wahr, während ich die weiße Decke über mir anstarre. Wo bin ich hier, und vor allem, warum liege ich in einem unbekannten Bett?

Mein Kopf beginnt zu pochen, als ich versuche, mich an die vergangene Nacht zu erinnern, doch die Erinnerungen sind verschwommen. Angestrengt versuche ich mich zu erinnern. Die Bruchstücke der Erinnerungen kommen mit einem Schlag zurück, und ich erinnere mich an den Tag in der Schule.

Die Emotionen überwältigen mich erneut, als ich daran denke, wie ich mich endlich gegen meine Mobber gewehrt habe. Der Mut, den ich aufgebracht habe, war überwältigend, aber die Freude währte nur kurz. Ich wurde von ihnen gejagt, bis ich auf dem Dach landete, allein und verzweifelt.

Dann kam Jungkook. Sein Anblick war wie ein Lichtblick in meiner düsteren Realität. Doch was geschah danach? Die Erinnerungen verschwimmen, und ich kämpfe darum, sie festzuhalten.

Stattdessen treten die Bilder meines Traumes vor meine geistigen Augen. Jungkook, wie er leblos auf dem Boden liegt, seine Augen leer und seine Hände regungslos. Ein Schauer der Verzweiflung und Trauer durchflutet mich, als ich mich an die quälende Hilflosigkeit erinnere, die mich in diesem Albtraum ergriffen hat.

Die Erinnerungen an die Realität vermischen sich mit denen des Traumes, und ich weiß nicht mehr, was wahr ist und was Illusion.

Mein Atem wird flach und unkontrolliert, mein Herz klopft stark gegen meine Brust, meine Hände zittern, und Schwindel setzt ein. Ich fühle mich ängstlich und traurig. Was, wenn Jungkook wegen mir etwas zugestoßen ist? Die Vorstellung, ihn regungslos vor mir liegen zu sehen, lässt mein Herz noch schneller schlagen.

Plötzlich höre ich eine Stimme, die versucht, mir etwas zu sagen, doch ich kann mich nicht auf die fremde Stimme konzentrieren. Jemand berührt meinen Arm, und ich zucke zusammen, meine Zittern verstärkt sich, und eine Schnappatmung setzt ein.

Die Stimme sagt hastig zu jemandem etwas, und kurz darauf spüre ich, wie ich im Bett aufrecht gesetzt und gestützt werde. Trotz meiner Panik bemerke ich, dass die Person versucht, mich zu beruhigen und mir zu helfen. Aber meine Angst ist überwältigend, und ich kann nicht anders, als mich weiterhin von meinen Ängsten überwältigen zu lassen.

Ich höre, wie jemand etwas zu der Person sagt, die versucht hat, mich erfolglos zu beruhigen, und dann den Raum verlässt. Ein einsamer Hauch von Stille breitet sich aus, während ich mich in meinem panischen Zustand gefangen fühle. Spüre, wie sich die Matratze neben mir senkt, und ich halte den Atem an, während sich eine weitere Präsenz neben mir niederlässt.

Sanft nimmt mich diese Person in den Arm, und ich zucke reflexartig zurück, kämpfe gegen den Griff an, der mich festhält. Doch die starken Arme umschließen mich beharrlich, und ich fühle mich gefangen, gefangen zwischen meiner Angst und dem Verlangen nach Sicherheit.

Die Worte, die er spricht, erreichen mich wie ein entferntes Summen, undeutlich und unverständlich. Mein Verstand ist von Panik gelähmt, und ich kämpfe darum, seine Worte zu entschlüsseln. Doch dann durchdringt ein süßer Duft meine Sinne, der Geruch von Apfel, vertraut und beruhigend.

Ein Hauch von Erleichterung schleicht sich in mein Herz, als ich die vertraute Präsenz erkenne. Trotz meiner Gegenwehr beginnt sich meine Angst zu lösen, und das Summen verwandelt sich allmählich in verständliche Worte.

"Nicht alleine", flüstert Jungkook, seine Stimme gefüllt mit Trost und Verständnis. "Ich bin hier, Jimin. Alles wird gut."

Seine Worte durchdringen meinen panischen Zustand und tragen eine Botschaft der Hoffnung. Langsam, aber sicher, lasse ich mich von seiner Umarmung und seiner Stimme umfangen, während ich mich in seinem Schutz geborgen fühle.

Ich spüre, wie sich meine Panik langsam legt. Seine Umarmung lockert sich, und mein Herzschlag beruhigt sich langsam, und mein Körper zittert nicht mehr so stark wie zuvor. Nur noch vereinzelt rollen Tränen über meine Wangen. Langsam hebe ich meinen Kopf, um Jungkook anzusehen. Mit zittrigen Händen falle ich ihm um den Hals und umarme ihn fest.

"Du lebst", hauche ich mit Erleichterung in der Stimme.

Sofort spüre ich eine Hand in meinen Haaren, die mit einer Locke spielt, während die andere Hand sanft meinen Rücken streichelt.

"Ja, ich lebe. Ich bin bei dir", flüstert er mir beruhigend ins Ohr. ,,Und du bist bei mir. In Sicherheit. Alles wird gut."

Es dauert eine Weile, bis ich mich gänzlich wieder beruhigt habe und in seinen Armen, unter den Liebkosungen, wieder einschlafe. Dieses Mal traumlos.

Soul Eater - JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt