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Gemeinsam betreten wir den Park, der direkt um die Ecke liegt. Die Sonne scheint durch eine dünne Wolkendecke, und das Licht schimmert diffus über die gepflegten Wege und blühenden Beete.

Noch immer hält er meine Hand sicher in seiner. Es ist eine einfache Geste, aber die Wärme seiner Haut gegen meine fühlt sich magisch an. Sanft streift er mit dem Daumen über meinen Handrücken und diese Geste sendet mir ein kleines Feuerwerk von Gefühlen, durch meinen Körper. Die Stelle, die er berührt, fängt an zu kribbeln, als würde dort ein unsichtbarer Funke überspringen.
Meine Wangen werden heiß und ich spüre, wie mein Herzschlag schneller wird.

Mein Blick wandert von seiner Hand, über seinen Arm zu seinem Gesicht. Seine Gesichtszüge wirken im sanften Licht des Sommertages noch weicher, seine Augen sind konzentriert nach vorne gerichtet, doch in ihnen liegt eine Sanftheit, die mich berührt.
All diese Gefühle nehme ich in diesem Augenblick wahr und bin verwirrt. Warum fühle ich mich so?
Bin ich etwa in ihn verliebt?

Oder ist das nur so, weil nach langer, einsamer Zeit endlich jemand für mich da ist und sich für mich interessiert, wenn ich es so richtig wahrgenommen habe?

Er bemerkt meinen nachdenklichen Ausdruck und lächelt. "Alles in Ordnung?“ fragt er sanft.

"Ja, ich …“ zögere ich, "es ist nur, dass ich mich so wohl fühle, wenn ich bei dir bin. Das ist irgendwie neu für mich.“ Es ist wirklich neu für mich. Sonst habe ich mir, wenn jemand nett zu mir war, Gedanken machen müssen, ob die Person keine bösen Hintergedanken hat. Leider hat sich mein Bauchgefühl meist bestätigt. Dieses sensible Gespür dafür bekam ich, als das alles mit dem Mobbing angefangen hatte.

"Und du hast keine Angst davor, was ich bin oder davor, was du in Zukunft ebenfalls sein wirst?"

Gedanklich wiederhole ich seine Frage: "Habe ich Angst davor?“
Ich denke über die Frage nur kurz nach, da ich die Antwort innerlich schon kenne.
Ich schüttle den Kopf und sehe Jungkook in die Augen. "Nein, ich habe keine Angst davor.“
Eher das Gegenteil. Irgendwie freue ich mich schon darauf.

Überrascht weitet mein Gegenüber die Augen. "Meinst du das ernst?", hakt er nach, "Bist du dir da auch ganz sicher?"
Ich nicke.

"Meinst du nicht, dass du das alles etwas zu leichtsinnig hinnimmst? Schließlich könnte ich auch nichts Gutes im Sinn haben und dich nur täuschen."

"Sollte ich etwa Angst haben?" Ein Seufzer entfährt mir. "Egal, was du mir jetzt sagen möchtest, aus irgendeinem dummen Grund, den ich selbst nicht verstehe, vertraue ich dir, und du hast mir bis jetzt auch keinen Grund gegeben, dir zu misstrauen."

Schmunzeld stelle ich fest, dass ich mit großen Augen angestarrt werde. Ein sanftes Lächeln legt sich auf seine Lippen, bevor er kopfschüttelnd antwortet: "Trotzdem ist es ein bisschen naiv. Aber, dennoch bin ich froh, dass du es so siehst und ich werde dein Vertrauen auch nicht enttäuschen."

Er führt meine Hand, die er noch fest umschlossen hält, zu seinem Mund und haucht einen kleinen Kuss auf meinen Handrücken.

"Hat dir schon einmal jemand gesagt, dass du niedlich bist, wenn du so verlegen dreinschaust?“ fragt er mit einem spitzbübischen Lächeln.

Ich spüre, wie mir die Hitze ins Gesicht steigt, und senke leicht den Blick. "Niedlich? Ich bin nicht niedlich."

"Oh, doch! Niedlich und süß. Einfach nur Zucker für mich und es ist niedlich, wie du dauernd so rot wirst in meiner Gegenwart."

Ich kann nicht anders, als zu lächeln, obwohl ich versuche, ernst zu bleiben. "Jetzt übertreibst du aber", murmele ich, während ich versuche, das Gefühl von Verlegenheit abzuschütteln.

Soul Eater - JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt