(Gem)Einsam in der Schwulenbar

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Magnus saß schmollend auf seinem Sofa. Alec die Arme verschränkt am anderen Ende und würdigte ihn mit keinem Blick. Es bedurfte keines Zauberspruches um zu erkennen, dass er zutiefst beleidigt war 'Dabei hab ich ihm nur vorgeschlagen mal meine tolle Regenbogenlederhose anzuziehen' 

Leise seufzend seinen Widerstand aufgebend rutschte Magnus zu seinem kleinen Schattenjäger. Er konnte ihm einfach nicht lange böse sein, dafür war er einfach zu süß wenn er schmollte.

Sanft begann er mit Alec's schwarzen Haaren zu spielen und massierte ihm leicht den Hinterkopf. Alec genoss die Sonderbehandlung sichtlich und drehte sich nach geraumer Zeit um und kuschelte sich in Magnus' Arme "Wieso kann ich dir nicht lange böse sein?" "Das liegt an meinem unwiderstehlichen Charme" meinte Magnus grinsend "Auch wenn dir die Lederhose extrem gut gestanden hätte..."

"Hör auf!" Regte Alec sich sofort auf "Das Teil glitzert!" "Eben" Alec stöhnte entnervt auf. Er schien auf alles allergisch zu reagieren was Magnus liebte. Glitzer, Make-Up,Partys... Beim Stichwort 'Party' kam ihm eine ganz fabelhafte Idee

"Pass auf, hier der Deal: Wir gehn jetzt in eine Schwulenbar. Wenn du es schaffst mit einem Typen zu flirten ohne dass der schreiend wegrennt, lass ich das mit der Lederhose. Wenn du kneifst oder versagst, musst du die Lederhose morgen anziehen"

"Du bist so gemein!" meckerte Alec "Da sind wir im Institut zum Essen eingeladen" Magnus grinste ihn an "Ich weiß Schnuggi" "Nenn mich nie wieder so" meinte Alec zähneknirschend "Also, wann geht es los?"

Keine 10 Minuten später standen ein schadenfroher Hexenmeister und ein richtig angepisster Schattenjäger vor der angesagtesten Schwulenbar dieser Stadt "Ich hasse dich" Mit diesen Worten betrat Alec die Bar.

Er hatte ein typisches Alec-Outfit an: schlabberige Jeans, löchriges, aber zur Abwechslung mal blaues T-Shirt und (ganz unter uns) seine Haare waren ein Desaster. Aber er sah unglaublich heiß aus und als Magnus 5 Minuten später die Bar betrat und so gut wie alle Blicke auf sich zog, sah er genau dass ein junger Mann Alec schon im Blick hatte.

Und Magnus fragte sich für kurze Zeit ob das hier wirklich  so eine gute Idee gewesen war, denn er musste ehrlich zugeben, dass war ein Hotti. Die blonden Haare stylisch hochgegeelt, ausdrucksstarke smaragdgrüne Augen, unter dem T-Shirt zeichnete sich deutlich der trainierte Körper ab und eine Ausstrahlung hatte der Kerl, die reihenweise Mädels zum Umfallen bringen würde.

Und genau dieses Love-Paket ging  jetzt zu Alec rüber, der gerade schüchtern wie er war, einen Drink beim Barkeeper bestellte, wobei man ihm bis hier hin ansah wie verunsichert er war.

Gerade als er zahlen wollte, tauchte Mister Perfect neben ihm auf und man musste wirklich blind sein um nicht zu erkennen, dass Alec gerade seinen Drink bezahlt bekam, was er mit einem schüchteren Lächeln  zur Kenntnis nahm.

Zähneknirschend drückte Magnus sich in eine Nische der Bar, einige Interessanten abwimmelnd um Alec und seinen Gesprächspartner beobachtend, die gerade eine Unterhaltung starteten. Und Magnus gefiel gar nicht wie gut die zwei sich verstanden.

Alec lachte sogar über einen Witz, der bestimmt keine Spur witzig gewesen war. Wahrscheinlich Stereotyp "Häschen ging in die Bäckerei".

Als der Typ seinen Alec dann auch noch lachend auf die Tanzfläche zog wobei seine Zähne greller leuchteten als das umherschwirrende Diskolicht, bestellte Magnus sich spontan das alkoholreichste Getränk dieses Saftladens, wobei er peinlich darauf bedacht war, sich den Inhalt des Bartes vom Barkeeper nicht näher anzusehen.

Es hätte ihn nicht gewundert wenn er dadrin sein halbes Wohnzimmer transportierte.Chipskrümel inklusive.

Mit wachsendem Ummut sah er Alec und Mister Lackaffe ( so glänzenden Schuhe konnten gar nicht normal sein) zu, wie sie einige Tanzschritte wagten.

Auch wenn er gut erkennen konnte dass Alec am liebsten  aus der Bar rennen würde,so peinlich war ihm das, machte es ihn doch eifersüchtig dass er mit dem Schnösel tanzen ging und mit seinem Freund (sprich dem perfekt aussehenden und begehrten Hexenmeister in der hinteren Ecke) wieder nicht. Diese Wette war totaler Bullshit.

Magnus nahm leicht angesäuert einen tiefen Schluck von seinem Glas und fühlte sich schon leicht angeheitert. Er registrierte eine Bewegung im Augenwinkel und verschluckte sich promt an seinem Getränk.

Ein Punk mit grell leuchtenden Haaren und mehr Piercings und Tattoos am Körper als irgendetwas anderes pflügte durch die Menge, Richtung Tanzfläche.

Wild hustend bahnte auch Magnus sich einen Weg durch die Menge, darauf bedacht den Dämon, der genau auf Alec zuhielt nicht wissen zu lassen dass er das gleiche Ziel wie er hatte.

Den waffenlosen Schattenjäger mitten auf der Tanzfläche einer rappelvollen Schwulenbar. Der Spruch ' Das Schicksal ist ein mieser Verräter' hatte noch nie so gut gepasst wie jetzt.

Der Tatsache, dass der gesamte Raum sich zu drehen schien und ihm irgendwer immer wieder ein Bein stellte entnahm Magnus, dass dieses Getränk von vorhin wohl wirklich nur aus Alkohol bestanden hatte. Und somit kam der glitzernde Hexenmeister zu spät, der Dämon hatte Alec schon auf die Schulter getippt und kurz danach krachte der junge Schattenjäger auf die Bar.

Gläser zersplitterten, Schreie wurden laut und eine Massenpanik setzte ein, als der Dämon seine Maskerade aufgab und stattdessen als Wasserspeierartiges Monstrum auf Alec zuflog, der sich großzügig an der Bar bediente un dem Dämon gleich zwei abgebrochene Flaschen ins Fleisch rammte.

Heulend bäumte der Dämon sich auf und Magnus schoss einen blauen Blitz ab. Leider war ihm das Zielwasser schon vor Stunden ausgegangen und so krachte der Blitz in die Diskokugel über ihnen, die sich laut knirschend aus der Halterung löste  und wie durch ein Wunder den Dämon traf, der sich laut kreischend zu Staub verwandelte und in seine Dimension zurückkehrte.

Mit hochgezogener Augenbraue sah Alec zu Magnus "Daaas war alles geplant" lallte Magnus und hielt sich mit (in seinen Augen recht elegantem) Schwenker am nächstbesten Tisch fest, wobei er gleich noch  drei Stüle umfegte "Das auch"

Mit einem breiten Grinser im Gesicht kam Alec auf ihn zu und schlang seine Arme um ihn "Irgendwie sollte ich dem Dämon dankbar sein. Er hat mich gerettet. Diesen Schnösel hätte ich keine Minute länger ausgehalten" Magnus lachte glucksend "Ich wette er hieß Oskar"

"Nein, Edkar" Magnus gackerte los und Alec zog ihn hinter sich her "Los komm, ich will nachhause. Und ich rieche deine Fahne bis hier.Was zum Teufel hast du getrunken?"

Mit einem frechen Funkeln in den Augen stolzierte (na gut! torkelte) Magnus auf die Straße "Etwas was ich mir gleich nochmal hole!" Damit zog er Alec hinaus in die Nacht, bereit für den größten Kater seines Lebens. Aber das war ja erst morgen.

Die Chroniken des Magnus Bane 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt