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"Erklärst du mir jetzt endlich, was passiert ist?"

Wir hatten bereits die Hälfte des Weges bis nach Hause hinter uns, da hakte Daxton zum dritten Mal nach. Ich konnte ihm keine Antwort geben. Vermutlich würde er sich lustig machen oder mich für verrückt halten. Schweigend starrte ich weiterhin durch mein Fenster in die Nacht, da spürte ich seine Hand auf meiner, die ruhig auf meinem Schoß lag.

"Du bist ganz kalt", merkte er mitfühlend an und stellte gleich darauf die Heizung höher.

"Danke", gab ich ihm knapp zurück. Mein Gesicht zu ihm gewandt, erkannte ich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen.

"Es gibt nichts, was ich mehr genieße, als mich um dich zu kümmern. Das weißt du doch." Er nahm erneut meine Hand, um einen sanften Kuss auf meinen Handrücken zu hauchen. Ich beobachtete ihn dabei. Anschließend konzentrierte er sich wieder auf die Straße vor uns. "Aber du musst mir auch sagen, was passiert ist. Wenn du dich nicht öffnest, kann ich dir nicht helfen."

Tief einatmend wandte ich meinen Blick zu unseren Händen. Er hielt meine immer noch fest, als würde er sie nie loslassen wollen. Mir kam die Frage auf, wie ein Mann, der so oft die Kontrolle verlor, in solchen Momenten so einfühlsam sein konnte.

"Ich dachte, mich würde jemand verfolgen." Die Worte kamen ohne nachzudenken über meine Lippen. Es fühlte sich richtig an, ihm von meinem Erlebnis zu erzählen, auch wenn ich Angst hatte, er würde es verharmlosen.

"Was genau meinst du mit verfolgen?" Flüchtig sah er zu mir herüber, bis wir um eine Kurve bogen und unsere Einfahrt hochfuhren. Er parkte den SUV direkt vor der Haustür.

"Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll."

"Wie sah er aus?" Daxtons Stimmlage verfinsterte sich. Verwundert darüber blickte ich zu ihm. Er fixierte mich, als würde er mich alleine mit seinen blauen Augen dazu zwingen wollen, ihm eine sofortige Antwort zu geben.

"Kann ich dir nicht sagen...", entgegente ich ihm, da ich ja nichtmal wusste, ob es überhaupt ein Mann war.

"Riley!" Er drückte meine Hand fester, was mich panisch den Atem anhalten ließ. Meine Augen weiteten sich, während er mir mit seinem Gesicht näher kam. "Ich will sofort wissen, welcher Mann es sich wagt, dich so zu verängstigen!"

Du! Nur du in diesem Moment!

"Daxton! Du tust mir weh!", brachte ich mit zitternder Stimme hervor, doch er gab meine Hand nicht frei.

"Sag mir, wie er aussah!" Ich erkannte diese tiefsitzende Eifersucht in seinen Augen. Sie loderte wie ein unbändiges Feuer, das nichts außer Asche und Rauch zurücklassen würde. So faszinierend aus der Ferne, doch umso näher man ihm kam, desto mehr Gefahren setzte man sich aus. Ein im Wind wehender Funken würde genügen, und nichts außer Verwüstung würde übrig bleiben. Ich musste genau dieses Feuer unter meine Kontrolle bringen, bevor es unaufhaltsam werden würde.

"Daxton", sprach ich also sanft auf ihn ein, obwohl innerlich mein Herz zerriss, aus Angst, eine Nacht voller Schmerzen würde mir bevorstehen. Trotzdem versuchte ich ihn zu bändigen. Es tat trotzdem weh, dass ihm seine Eifersucht wichtiger schien, als der Gedanke, dass ich solche Angst besaß. Er wollte mich nicht trösten - nur sichergehen, dass mir kein anderer zu nahe kam. "Ich kann dir nicht sagen, wie er aussah. Ich war auf diesem Dixi-Klo und wollte mich nur kurz erleichtern. Plötzlich hat jemand an der Tür gerissen und mehrere Male laut dagegen geschlagen. Ich bin in Panik geraten! Ich habe wirklich keine Ahnung, wer es war, sonst würde ich es dir sagen."

Er starrte mich an, als würde er durch mich hindurch blicken. Seine Wut spürte ich förmlich in jeder Faser meines Körpers. Zu meiner Erleichterung ließ er jedoch endlich meine Hand frei.

Sweet Home Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt