45. Lass mich ihn vergessen

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Dazais Sicht:

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Mit einem lauten Poltern stürmte ich zurück in den Raum der Krankenstation. Ich fühlte mein ganzes Gesicht brennen, so schnell war ich zu Chuuya zurück auf die Krankenstation gelaufen.

"Chuuya-..."

Mein Atem blieb mir im Hals stecken, sodass ich noch einmal Luft holen musste, bevor ich weiter sprechen konnte. Oh Mann... Meine Ausdauer war wirklich nicht gerade die beste...

"Chuuya, dieser Sigma ist wieder entkommen, und-..."

Ich blickte zum offenen Fenster, dessen Angeln im leichten Wind schwankten. Kein Chuuya lehnte gegen den Rahmen... Das einzige, was noch an ihn erinnerte, war eine zertretene Zigarette auf dem Boden.

Ich seufzte, bevor ich den zertretenen Stummel in den Mülleimer warf. (Yosano bringt mich um, wenn sie den sieht...)

Dann setzte ich mich seufzend aufs Bett, dessen Decke immer noch achtlos auf dem Boden lag. (An dem Gedanken an Yosanos Messer hob ich die ebenfalls schnell auf.)

Wo war Chuuya nur hin? Und warum war er so schnell abgehauen? Und... weshalb hatte er überhaupt geraucht?

Er soll jetzt nicht denken, dass ich aufstehe und ihn suchen gehe, weil ich mir Sorgen um ihn mache.

Eine Weile saß ich nur auf dem Bett und versuchte, meine Gedanken von Chuuya abzubringen... Ich wollte doch, dass wir die ganze Sache klären... Ich wollte... Ich wollte ihm sagen, dass-... Ach ist auch egal... Er ist ja eh nicht da...

Aus Langeweile heraus begann ich eine leise Melodie zu pfeifen, wobei ich kläglich scheiterte. (Die Gabe zu Pfeifen blieb mir leider vergönnt.)

Doch immer wieder kreisten meine Gedanken nur um diesen Kleinen...

Ich stöhnte und legte den Kopf in den Nacken.

"Oh Gott, wie ich ihn doch hasse..."

Dann stand ich auf und verließ im schnellen Schritt das Büro der bewaffneten Detektive, nichts ahnend wie falsch ich mit diesen Worten lag.

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Chuuyas Sicht:

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Schluckend schritt ich in die große Halle, wo ein großer Mann an einem langen Tisch saß, dessen violette Augen mich bereits fixiert hatten, bevor ich überhaupt den Raum betreten hatte.

"Oh~"

Säuselte er, und schein dabei so zu tun, als hätte er mich nicht bereits 50 Meter zuvor gehört.

Ich dachte darüber nach, wie es sich wohl fühlte, wenn einem seine Stimme immer und immer wieder wie ein Pfeil durchs Mark ging... Ich dachte daran, wie... er sich fühlen musste.

Er stand auf, als hätte er die ganze Zeit nur darauf gewartet, und sich gesetzt nur um aufzustehen, wenn ich rein komme.

Seine große Gestalt, sowie seine pink violetten Augen schüchterten mich ehrlicherweise nicht im geringsten ein... Nein... Ich ließ mich von Mori nicht einschüchtern.

Mit seinem üblichen bittersüßen Lächeln kam er um den Tisch herum und legte die Handflächen aufeinander.

"Lässt dich also auch mal wieder blicken Chuuya?~"

"Ja, Ja..."

Ich hatte jetzt wirklich keine Lust mit ihm zu diskutieren, und winkte halbherzig ab.

"...Hatte zu tun..."

"Nur weil..."

Er kam mir hinterher, und ich schnaubte genervt. Trotzdem kam ich nicht umhin, nachzudenken, wie es sich für Dazai wohl anfühlen würde... Wie es sich anfühlen würde, ihn unter die Augen zu treten.

I Love You | Dazai x ChuuyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt