48. Finale

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Dazai's Sicht:

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Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt, als ich mit Chuuya zusammen das Büro der bewaffneten Detektive betrat. Die Tür knarrte, und drinnen war es komplett dunkel. "Hah...", hauchte ich. Es war kalt... ungewöhnlich kalt... 

"Hey..." Etwas Wärmendes strich über meine Handfläche, und ebenso wärmend waren Chuuya's helle Augen, in die ich kurz darauf blickte. 

Seine Hände umschlangen meine, und sofort fühlte ich mich auf eine seltsame Weise leichter und sicherer... Sicher genug, um mit Chuuya zusammen die Detektei zu betreten und die Tür hinter mir zu schließen.

Erst jetzt realisierte ich, wie dunkel es überhaupt war... Und die Kälte nahm zu. Es war so eisig, dass ich sogar meinen Atem sehen konnte. Wie konnte es bei so warmen Temperaturen hier plötzlich so kalt werden... Doch Chuuyas Hand war warm... Und ich umklammerte sie noch fester. Ich konnte es nicht zulassen, ihn jemals noch einmal zu verlieren.

"H-Hallo?" rief ich schließlich in den Flur hinein. Meine Stimme hallte leise wieder... Sonst war alles komplett still, das einzige, was ich noch wahrnahm, war das leise Klappern von Chuuyas Zähnen angesichts der Kälte. Wir wechselten einen besorgten Blick, mit dem ich ihn gleichzeitig fragte, ob er weiter mitkommen oder ob ich fürs Erste alleine gehen sollte.

Als Antwort zog Chuuya nur mutig die Augenbrauen zusammen, drückte meine Handfläche und nickte kurz und mit grün blitzenden Augen. 

Ich biss mir auf die Zunge und unterdrückte einen Seufzer. Ich weiß nicht, was genau hier geschehen war, aber das Letzte, was ich wollte, war, dass Chuuya irgendetwas passierte... Vor allem nicht durch mich.

Doch so traten wir weiter mit verschmolzenen Händen schließlich in den Hauptraum. Silbriges Mondlicht fiel spärlich durch die halb zugezogenen Fenster und warf einen kleinen Lichtstrahl auf Kenjis Schreibtisch, der direkt unter dem Fenster stand. Seine kleine Topfpflanze warf einen Schatten auf, und trotzdem erkannte ich auf dem Boden eine weinrote Flüssigkeit.

Sofort wurde mir heiß und kalt zugleich, als ich Chuuyas Hand vorsichtig losließ und mich hinkniete, um die Flüssigkeit zu inspizieren. Mit spitzen Fingern fasste ich in die kleine Lache. Dickflüssig und... warm... ...Blut.

"AHH-AHAHA!" Ein Schrei der Qual hallte wieder, und ich fuhr herum, als ich realisierte, aus welchem Mund dieser Schrei kam. Chuuya!

"NEIN!" kreischte ich automatisch, als ich mir die schlimmsten Szenarien ausmalte, die wohl geschehen sein mochten. Dort stand ein Mann...

Er war um die 1,85 m groß... Er hatte dunkles, pechschwarzes, wildes Haar. Er trug ein blutrotes Stirnband mit einem seltsamen Symbol in Schwarz darauf, und doch fielen ihm einige Strähnen der rabenschwarzen Haare über die Augen.

Eine riesige Narbe zog sich quer über sein Gesicht, und an den Enden seiner Mundwinkel befanden sich Nähte, als würden sie etwas zusammenhalten.

Er war gekleidet in einen schwarzen Anzug mit roter Krawatte, wobei er die Ärmel hochgekrempelt hatte. Ein silberner Ring, verziert mit unleserlichen Lettern, steckte an seinem rechten Daumen. Er trug Ohringe, deren eine Seite an einen Fischhaken erinnerten. Seine Augen wirkten auf den ersten Blick rötlich braun... Doch im Mondlicht schimmerten sie weinrot.

Er grinste, als er sah, wie sich meine Augen weiteten, als mein Magen sich umdrehte. Er hatte Chuuya in einen merkwürdigen Klammergriff genommen, aus dem er sich nicht befreien konnte, obwohl er die ganze Zeit versuchte, sich zu befreien... Bis der Mann einen silbernen Revolver herauszog und ihn gegen seine Schläfe drückte.

Kurz hatte ich das Gefühl, mich übergeben zu müssen, als der Mann mich weiterhin angrinste und seine bedrohlich spitzen Eckzähne entblößte. Zu allem Überfluss streckte er auch noch seine lange rote Zunge heraus und biss auf sie, sodass ich kurz befürchtete, er würde sie sich abbeißen. Sie war in der Mitte gespalten.

I Love You | Dazai x ChuuyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt