Kapitel 1

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Harrys POV:

"Harry Edward Syles, Nummer 165998,bitte.", als ich hörte, wie mein Name aufgerufen würde erstarrte ich. Fuck fuck fuck. Was sollte das jetzt bloß werden?!
Ich spürte den Blick meiner Schwester auf mir, wahrscheinlich, weil sie wusste, dass meine Fassade, die ich immer noch versuchte aufrecht zu halten, nur eine Fassade war.

Hilfesuchend sah ich zu ihr.

Sie nahm mich noch einmal in den Arm und flüsterte mir in Ohr: "Du schaffst das. Ganz bestimmt! Du kannst super singen, zeigs ihnen. Ich glaub an dich." Sie drückte mich noch einmal fest und ließ dann von mir ab. Mum strich mir noch einmal über den Kopf und Gemma drückte mir noch einen Kuss auf die Wange. Wie sehr ich meine Familie doch liebte.

Es hatte Wochen gedauert bis sie es geschafft hatten mich zu überreden zu der Audition zu gehen.
Ich hatte zwar in der Schule eine Band gehabt und somit Erfahrung beim singen, aber ich hatte doch nicht so eine krass gute Stimme um bei x-factor weiter zu kommen, oder?

Als ich einen Abend in meinem Zimmer aufgeräumt hatte, hatte ich dabei gesungen, einfach weil ich Lust dazu hatte und dann sind, als ich fertig war plötzlich Giné, meine kleine, Gemma meine große Schwester und meine Mutter in mein Zimmer rein gekommen und haben alle gleichzeitig versucht mir einzureden, dass ich bei x-factor mitmachen sollen und meine Stimme der Welt zeigen sollte.
Wir schauuen diese Show jedes Mal wenn sie kam und so waren sie auf die Idee gekommen. Wir mochten es, außer eine Person in der Jury, diesen komischen Simon Cowell.
Nach Wochen hatte ich dann zugestimmt und jetzt stand ich hier. Und musste gleich auf die Bühne.

Wieder schoss mir der Gedanke durch den Kopf: 'Was mache ich hier eigentlich?'
Doch jetzt gab es kein Zurück mehr, deshalb stürzte ich mich ins Ungewisse.
Natürlich nicht, ohne vorher noch einmal einen Blick zu meiner Familie und Robin (der Freund meiner Mutter, wir liebten ihn alle) zu werfen, die mir daumendrückend zu nickten, dann verschwand ich auf der Bühne.

Meine Hände schwitzten und ich zitterte ein wenig. Aber die Aufregung war weniger als vorher. Aber meine Stimme hatte kein Zittern und als ich sang, außer meiner schwitzigen, etwas zittrigen Hände war alles normal.
Ich erinnerte mich daran, dass Giné, die übrigens ein Jahr jünger als ich war, immer sagt, dass ich für einen 16 jährigen eine großartige Stimme hatte. Es spornte mich tatsächlich an und am Ende war es besser gelaufen, als gedacht.
Trotzdem sobald ich wieder von der Bühne runter war,begann mein Herz wieder so schnell so schlagen, wie ein Gepard laufen kann.
Ich dachte an die Auswertung und mir wurde übel.

Die vier, die vorher, wie alle anderen Familien auf die Fernseher vor ihren Gesichtern geschaut hatten, die die Geschehnisse auf der Bühne aufzeichneten, schlossen mich sofort in eine Umarmung. Mein Herz beruhigte sich tatsächlich ein wenig, aber mir war trotzdem ein wenig schwindlig.

Ich war mir nicht sicher ob ich Angst hatte, weiter zu kommen oder zu verlieren.

"Ich hab es verkackt, oder?", war das erste was ich fragte, als sich die Umarmung auflöste. Ich dachte nicht, dass es schlecht gelaufen war, aber ich wollte es nochmal von anderen hören.

"Spinnst du Hazza?! Du warst großartig!", protestierte Giné sofort und ich musste lächeln.

"Mir ist schlecht und hier sind so viel Leute, ich gehe kurz auf die Toilette.", sagte ich und ging daraufhin durch das Gebäude. Es waren mehrere Gänge, aber zum Glück war alle gut ausgeschildert. In jedem Gang hing mindestens ein Fernseher auf dem gezeigt wurde, was auf der Bühne passiert, es war sogar leise der Ton zu hören. So sah ich, dass gerade ein blonder Junge auf der Bühne stand. Ich schätzte ihn auf so 16 Jahre. Er hatte definitiv viel Selbstbewusstsein, er erzählte gerade etwas von so groß werden wie Justin Bieber. Der Blondgefärbte Junge hatte einen Irischen Akzent.
Er würde Giné bestimmt gefallen, schoss es mir durch den Kopf und ich musste lächeln.

Ich öffnete die Tür und rannte förmlich zum Waschbecken. Erst als ich das Wasser auf meinem Gesicht spürte beruhigte ich mich ein wenig.
Wie zur Hölle kann ein Herz bitte so schnell schlagen, wie meines es gerade tat?!

Ich sah mein Gesicht im Spiegel an und wieder schoss mir diese Frage durch den Kopf: Was machte ich hier eigentlich? Zu x-factor kamen Leute, die sich und ihre Stimme oder nur sich präsentieren wollten oder welche, die berühmt werden wollten, wie dieser Niall hieß er glaub ich, der blonde Ire.

Doch wollte ich das eigentlich? Präsentieren wollte ich mich nicht, nein, aber wolte ich berühmt werden? Ich hatte den Gednanken ans Gewinnen immer nach hinten geschoben, weil ich dachte ich würde es sowieso nicht schaffen, aber jetzt mach dem Auftritt...
Ich hatte zwei Zusagen und eine Absage...

"Ist alles okay bei dir?", riss mich eine Stimme hinter mir aus meinen Gedanken und ich drehte mich erschrocken um. Hinter mir stand ein Junge.

Grün traf auf blau.

Irgendwoher kam mir dieses hübsche Gesicht bekannt vor, ich wusste nur nicht woher. Dieses verschmitzte Lächeln...

"Ja, äh ja mir geht's gut.", meinte ich, etwas nervös und ging zu den Handtüchern um mein Gesicht und meine Hände ab zu trocknen.
Der Junge stand näher an den Handtüchern und gab mir deshalb welche. Ich nahm sie mit einem 'Danke' entgegen.
Der Junge mit den leuchtenden, freudigen blauen Augen lehnte sich an den Türrahmen, zu dem Raum mit den Toiletten und betrachtete mich, wärend ich mein Gesicht in meinen Händen in einem der Papierhandtücher vergrub.

"Du siehst nervös aus.", stellte er fest. Ich nickte.
'Ach, auch schon bemerkt?'

"Dein Auftritt war besser als meiner, mach dir keine Sorgen, du wirst genommen.",meinte er noch und richtete sich dann auf. Er klopfte mir leicht mit der Handfläche auf die Schulter und ging dann einfach. Ich sah ihm etwas verwirrt hinterher.
Was war das denn bitte gerade gewesen? Ich trocknete mir noch schnell mein Gesicht ab und sah dann nochmal in den Spiegel um meine Haare zu richten. Dann ging ich wieder zu meiner Familie zurück. Und nein, mein Herz hatte nicht aufgehört einen Marathon zu Laufen, was mich sehr störte. Aber egal was daraus werden würde, ich würde es vermutlich überleben und heute Abend wieder in meinem Bett liegen. Ich war mir immer noch nicht sicher ob ich weiter kommen wollte, denn umso weiter ich kam, desto mehr prägten sich die Leute mein Gesicht ein und desto mehr war es möglich, dass ich berühmt wurde. Ob ich das wirklich wollte, werde ich wahrscheinlich nie wissen.

You stole it, but... /Larry, one direction fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt