Kapitel 44

28 2 0
                                    

POV Harry

Ich liege in meinem Bett und starre die Decke an. Ich bin verdammt müde, aber ich kann nicht schlafen. In meinem Kopf ist zu viel los.

Louis hasst mich, meine Schwester hasst mich (wenn sie überhaupt noch meine Schwester ist), Mum geht es nicht gut und das Management hat mir gerade ein gefotoshoptes Bild von Taylor und mir geschickt, welches ich posten soll.

Mein Leben ist beschissen. Und ich hätte nicht gedacht, dass es noch beschissener werden kann.

Irgendwann merke ich, dass ich nicht mehr einschlafen kann und beschließe nochmal eine Runde auf dem Gang zu laufen, vielleicht werde ich dann müder.

Ich ziehe mir schnell eine Jogginghose und einen Hoodie über und schnappe mir meinen Zimmerschlüssel. Auf dem Gang lehne ich mich an die Wand neben meiner Tür und schließe die Augen. Irgendwie ist es hier entspannter als die Ruhe in meinem Zimmer.

"Hazza, was machst du hier draußen?", höre ich jemanden fragen. Meine Augen öffnen sich und ich schaue die Person, die vor mir steht an.

"Ginny... Ich dachte du würdest nicht mehr mit mir reden wollen.", sage ich und schaue schüchtern auf den Boden.

"Das habe ich auch vor. Aber vorher wollte ich doch nochmal mit dir sprechen.", sie macht eine Pause. "Ich bin wütend und verletzt, dir habe ich immer am meisten vertraut und jetzt habe ich erfahren dass du mich genauso angelogen hast, wie die ganzen anderen Personen dieser fucking Welt."

Ich schaue auf den Boden, sie hat Recht. Ich nicke und sehe dann in ihre Augen: "Giné, es tut mir leid! Wirklich. Und du kannst mich hassen auch wenn es mich sehr verletzt, aber dich habe ich auch verletzt, insofern... Aber was ich noch will, das du weißt, wegen Niall: Bitte sei nicht allzu böse auf ihn und auch auf die anderen Jungs."

Sie zuckt mit den Schultern: "Sie haben es mir auch nicht erzählt. Ich muss es realisieren. Lass mir Zeit und lass mich bis ich wieder bereit bin mit euch zu reden euch hassen, bitte. Ich bin wütend und verletzt und du weißt, wie sich so etwas anfühlt, also..."

Ich sehe sie an und meine Augen sind dabei Tränen zu bilden. Sie sieht mich noch einmal und dreht sich dann um und geht. Als die Fahrstuhltüren zu gehen breche ich zusammen. Die Tränen laufen meine Wangen runter und ich kann den Lauf nicht stoppen.

Irgendwann hören die Tränen plötzlich auf, ich weiß nicht, wie lange ich hier draußen saß, ich habe auch keine Ahnung ob jemand hier war, mitbekommen habe ich nichts. Da höre ich ein Geräusch.

Moment, ist dass... Was ist das? Ich schaue mich um und bemerke, dass es aus Louis' Zimmer kommt und im nächsten Moment realisiere ich es.

Doch jemand ist an mir vorbei geangen, ich hatte nur nicht gewusste wer und es hatte mich in dem Moment auch nicht interessiert. Mein Mund klappt auf, ohne nachzudenken (was ich vermutlich generell wenig in der letzten Zeit bei wichtigen Entscheidungen gemacht habe) stürme ich auf die Tür zu und reiße sie auf. In der nächsten Sekunde bemerke ich, was ich hier gerade mache, aber bin eher geshockt von dem was ich sehe, obwohl ich es eh von den Geräuschen wusste.

Louis, der gerade mit irgendeinem Mädchen vermutlich aus irgendeinem Club auf dem Bett liegt schreckt hoch und sieht mich ebenso geshockt an. Auch das Mädchen hört jzt auf seinen Hals zu küssen und schaut hoch, aber sowas von unteressiert, dass ich mich frage, was hier eigentlich gerade los ist.

"Louis? Können wir nicht einfach reden, anstatt, dass du die besäufst und bekiffst und selbst zerstörst?!", frage ich ihn aufgebracht. Der Shock in seinem Blick ist verschwunden, er setzt sich mit einem aufmerksamen Blick auf die Bettkante und schaut zu seiner "Begleitung"

"Kannst du gehen?", fragt er ruhig. Sie runzelt die Stirn. Louis verdreht die Augen. "Geh! Bitte!"

Danach geht sie. Oke, das wäre ein lächerlicher One night stand geworden oder nicht mal das.

Sobald sie aus der Tür ist schaue ich ihn nochmal fragend an: "Eine Frau? Seit wann stehst du auf Frauen??" Er antwortet nicht, sondern sieht mich nur grimmig an. Dann steht er (nur in Unterhose und T-Shirt) auf und kommt auf mich zu. Etwa einen Meter vor mir bleibt er stehen. Es sieht fast ein wenig gruselig aus.

"Reden? Seit wann willst du reden du Arsch?! 'Ich glaub dir nicht' hier, 'Ich glaub dir nicht' da. Mensch, es hat genervt und mich verletzt und jetzt wo du es selbst spürst bist du plötzlich eine Dramaqueen.
NEIN! Harry, nein! Ich kann das nicht. Jetzt willst du endlich meine Erklärung hören? Okay, hier ist sie du Idiot: Ich bin in Nacht vor 4 Jahren bei dir aufgewacht und habe plötzlich diese Bilder im Internet gesehen... Ich bin sofort zu Simon gefahren und wollte ihm sagen, dass er die sofort wieder löschen soll, er war wütend und wir haben gestritten. Ich habe ihm gesagt, dass ich diese Fakebeziehung nicht will, weil ich... weil ich... weil. Ich jemand anderen... liebe.", er macht eine Pause.
"Dann hat er gesagt, dass er von uns beiden weiß und ich diese Fakebeziehung brauche, damit die Welt nicht denkt, dass ich gay wäre. Ich habe zrotzdem gesagt, dass ich das nicht will und dann hat er mich aus der Band geworfen und gesagt... Er hat gesagt, dass...", er holt tief Luft: "Er hat gesagt, dass meine Stimme sowieso nicht wichtig sei und wenn ich weiter mit ihm diskutieren würde, würde er mich rausschmeißen, dass wäre vermutlich besser, weil ich dich dann nicht so... versauen würde und sie wenigstens einen von uns normal behalten können. Ich habe aber trotzdem noch geglaubt ich könne ihm vom Gegenteil überzeugen, aber er hat mich rausgeschmissen. Auf die schlimmste Art. Er wollte, dass ich mein Handy abgebe und ich durfte euch nichts sagen und als ich mein Handy dann wieder hatte hattest du mich blockiert und ich war zu schwach um mit den anderen zu reden."

Ich weiß nicht was ich sagen soll, ich stehe nur da und starre Louis an. Die Tränen laufen seine Wangen runter und ich will ihn in den Arm nehmen, mich tausendmal entschuligen, aber ich bin, wie in einer Schockstarre.

"Und dann! Dann komme ich zurück und du hasst mich und ich versuche zu kämpfen und ich weiß, dass du nicht weißt was ich versucht habe und ich versuche es dir zu erklären, aber du bist so geblendet von dem Hass, dass du nicht zuhörst!"

Er bricht zusammen. Ich schaue auf den vor mir sitzenden Louis, auch mir laufen jetzt die Tränen runter, ich knie mich neben ihn und nehme ihn in den Arm. "Es tut mir leid. Ich war so ein idiot, es tut mir so leid!", schluchze ich.

Wir sitzen einen Moment so da, doch irgendwann währt Louis sich aus der Umarmung und sieht mich mit roten Augen an. "Geh aus meinem Zimmer, du hast jetzt deine Erklärung, mach damit, was du willst, aber wenn du willst, dass ich dir wieder vertraue, dann musst du schon mehr machen."

Er steht auf und verlässt das Zimmer. Ich schaue verloren zum Fenster, es wird langsam schon hell und ich höre die erste Vögel zwitschern.

You stole it, but... /Larry, one direction fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt