Kapitel 13

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„Morgen Jungs.", begrüßt uns Simon, als wir ihm die Tür zu unserem Ferienhaus öffnen. Wir setzen uns alle an den großen Tisch im Wohnzimmer. Er schaut durch die Runde.

„Also, was sind die großen Neuigkeiten, dass Louis wieder dabei ist und so?", fragt Zayn.

„Also, genau, Louis ist zurück. Mehrere Gründe. Erstens: Die Fans vermissen ihn und die, die Louis als Favorit hatten, sind dabei aus dem Fandom zu gehen, und das können wir uns nicht leisten. Zweitens, wir haben uns dazu entschieden, dass sein Stimme doch in der Harmonie fehlt.", erklärt er.

Ich lehne mich vor und stütze mich mit den Unterarmen auf dem Tisch ab. „Wie soll das funktionieren, wenn er zurück ist? Kennt er die Songs, nein? Hat er Solos? Nein. Wir können doch nicht das komplette Konzept umlegen."

Simon mustert mich. Ich werde nervös, ich hasse es, wenn er mich so anschaut, als könnte er mir in die Seele schauen, aber nur um zu testen an welcher Stelle er mich am besten verletzen könnte. Ich halte den Augenkontakt dennoch aufrecht und schaue nicht weg. Ich schaue in diese Augen, die ich über alles hasse.

„Harry, ich habe einen Plan.", jetzt stützt auch er sich auf den Tisch. Seine Stimme ist ruhig. „Und würdest du mich aussprechen lassen, könnte ich den auch erklären, also bitte sei leise und mach das was ich sage."

Ich lehne mich zurück. Es fällt mir verdammt schwer, den Hass in meinem Inneren zu verbergen und nicht mit meinen Augen Pfeile auf ihn zu schießen. Niall bemerkt es anscheinend, denn er legt beruhigend eine Hand auf meinen Arm und sieht mich warnend an. Ich nicke nur.

„Also gut Simon, was ist dein Plan?", fragt Liam.

„Also, wie Harry schon sagte, Louis hat keine Solos. Das lässt sich aber ändern, denn eine bestimmte Person von uns in dieser Runde hat sehr viele Solos und könnte ruhig einige abgeben und Louis muss auch nicht in jedem Song ein Solo haben." Ich sehe zu besagtem. Er sitzt mit gesenktem Kopf da und schaut auf seine Finger, die mit einander spielen.

Es ist als würden wir alle die Eltern sein, die über ihren Sohn reden, während er im Raum ist, aber alle tun so, als würde er nicht anwesend sein. Es muss wahrscheinlich etwas unangenehm sein die Rolle eben dieses Sohnes zu haben. Ich denke nicht darüber nach ob ich Mitleid mit ihm haben soll, oder ob ich ihn auslachen soll. Es ist mir eigentlich reichlich egal.
Wie er da so sietzt, sieht er eigentlich ziemlich unschuldig aus, aber das ist er nicht, er ist ein Herzensbrecher.

Ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf Simon.

„Wer soll ein paar seiner Solos abgeben?", fragt Zayn. Simons Blick fällt auf mich. Er mustert mich wieder. Ich reiße die Augen auf.

„Nein!... Nein, tut mir leid, aber ich werde meine Solos nicht abgeben, erstrecht nicht an d – Au!", Niall hatte mir ans Schienbein getreten, wahrscheinlich wusste er, dass ich Louis gerade nicht Louis genannt hätte und wollte verhindern, dass Simon das mitbekommt oder Louis hört, was meine neueren Spitznamen für ihn sind.

Simon hebt eine Augenbraue und spricht dann weiter: „Doch Harry. Genau du wirst deine Solos abgeben. Nein, keine Widerrede. Du hast in jedem Song mindestens eins, es wird nicht wehtun, wenn du nur noch in zwei Songs mehr als ein Solo hast." Ich schnaube. Ich kann ihm nicht widersprechen, das weiß ich.

„Gut, nächster Punkt. Louis kann die Solos natürlich nicht, wie vorhin auch schon bemerkt. Heißt, jemand muss sie mit ihm üben und da Harry vorher die Solos gesungen hat, wird er diese mit Louis üben."

Ich sehe ihn erneut entsetzt an. Auch Louis hat jetzt aufgeschaut. Ich sehe zu ihm und wieder zu Simon und wieder zu ihm und schlussendlich bleiben meine Augen fassungslos auf Simon hängen.

„Niemals.", hauche ich.

„Ausnahmsweise muss ich Harry mal zustimmen, ich denke auch nicht, dass es eine sehr gute Idee wäre, wenn Harry mit mir die Solos übt.", mischt sich Louis ein, der sich mittlerweile aus seiner geschrumpften Haltung aufgesetzt hat.

Simon schaut zwischen uns hin und her und runzelt dabei die Stirn. „Doch, doch ich denke, das geht. Ihr übt das zusammen. Das passt.", meinte er und nickt dabei, sich selbst zustimmend.

Ich sehe wieder zu Louis und unsere Augen treffen sich. Er durchbohrt mich fast mit seinem Blick. Ich schüttele langsam den Kopf, es fällt mir schwer den Blick von dem stechenden blau ab zu wenden.

„Nein.", sage ich als ich wieder zu unserem Manager schaue.

„Doch.", sagt er und lächelt, was bei ihm sehr selten vorkommt.

Ich schaue hilfesuchend durch die Runde, doch alle schauen auf den Tisch oder ihre Hände und Louis starrt mich an. Kann dieser Kerl bitte auch einfach seine Hände wichtiger finden, als mich.

„Gut, dann wäre das geklärt. Also nochmal im Großen und Ganzen. Louis ist wieder zurück in der Band. Er wird die Tour mitmachen und beim Konzert hier auf die Bühne kommen, beim zweiten Song und es wird eine Überraschung für die Fans sein, ihr werdet auch keinen Specialgast ankündigen, er kommt auf die Bühne, wenn sein Solo beginnt. In welchen Songs welches Solo, schreibe ich Harry dann nochmal.", er macht eine kurze Pause. „Nach der Tour werden wir das Album neu aufnehmen, diesmal mit Louis. Und dann wird alles so weiter gehen, wie vor drei Jahren."

Von wegen, nichts wird so weiter gehen wie vor drei Jahren. Da waren Louis und ich nämlich noch Freunde, die besten der Welt und das sind wir jetzt definitiv nicht mehr und werden es auch nie wieder sein.

Ich hasse ihn sowieso schon, aber jetzt klaut er auch noch meine Solos! Geht's noch? Jaja, Simon und das Management haben diese Entscheidung getroffen, aber Louis hat nur etwas gegen das mit mir üben gesagt, nicht dagegen, dass er MEINE Solos bekommt. Erst stielt er mein Herz (und bricht es dann) und jetzt meine Solos. Für Beides hasse ich ihn.

Ich sehe noch einmal durch die Runde und mein Blick bleibt auf Louis hängen. Wir starren uns an.

Sein Gesichtsausdruck ist undefinierbar, ich schaue wütend.

Irgendwann halte ich es nicht mehr aus. Ich stehe auf und gehe aus dem Raum. Mir doch egal, was die anderen noch besprechen, ich brauche mein Ruhe.

Ich muss weg von Simon und seinen doofen Ideen, weg von Louis und weg von den Jungs, die einfach nur da saßen und nichts gesagt haben. Sie hätten mich verteidigen können oder wenigstens Niall hätte einbringen könne, dass mir meine Solos wirklich total wichtig sind. Obwohl das wahrscheinlich auch nichts geändert hätte, schießt es mir durch den Kopf.

Ich ziehe mich auf die Terrasse zurück und klimpere ein wenig auf der Gitarre herum. Ich weiß nicht wie lange ich dort saß, aber irgendwann beruhigte ich mich und konnte die Sonne genießen und meine Gedanken auf meine Familie lenken, die mich immer aufmunterte, egal ob sie präsent waren oder nur in meinen Gedanken.

You stole it, but... /Larry, one direction fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt