Kapitel 34

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3rd person pov:
Felix folgte Minho in einen der Umkleideräume. Ironischerweise war es genau der, in dem Hyunjin gesessen hatte nachdem er verletzt worden war.

Felix schloss die Tür hinter sich und wandte sich seinem Hyung zu, der die Arme vor der Brust verschränkt und sich an einen der Tische mit den Schminkspiegeln gelehnt hat. Er sah ihn nicht an, sondern starrte auf seine Schuhe, so als würde er mit sich ringen.

Als einige Sekunden vergangen waren und Minho immer noch nichts gesagt hatte, beschloss Felix, es selbst in die Hand zu nehmen. "Ähm worüber wolltest du denn reden?" Abwartend sah er den älteren an, der keine Anstalten machte, auf seine Frage zu reagieren.

"Minho." Der jüngere versuchte erneut, die Aufmerksamkeit des Tänzers auf sich zu ziehen, wenn auch mit etwas mehr Nachdruck als vorhin. Dieser seufzte schließlich leise und schien zu überlegen, was er sagen sollte.

"Wir müssen reden." Felix verdrehte die Augen, als Minho das offensichtliche wiederholte. "Hast du schon gesagt aber worüber denn?" Langsam verlor der jüngere die Geduld. Minho war niemand, der ein Blatt vor den Mund nahm und sagte stehts ungefiltert seine Meinung, was ihm nicht immer zu gute kam. Ihn so still und nachdenklich zu sehen, irritierte Felix.

Schließlich sah Minho Felix an, der den Kopf schief gelegt hatte. "Komm zurück, du kannst nicht bei Hyunjin wohnen." Felix hätte wissen müssen, dass das Gespräch in diese Richtung gehen würde, doch dass Minho es einfach nicht sein lassen konnte, ging ihm auf die Nerven.

"Das ist alles? Ganz ehrlich Minho, das kannst du vergessen. Ich habs mit Chan abgesprochen und er war einverstanden." Felix wollte schon nach der Türklinke greifen, als Minho wieder das Wort ergriff. "Chan vielleicht aber Jyp nicht."

Die Augen des jüngeren weiteten sich. Das konnte er doch nicht ernst meinen. Er blickte erneut zu Minho, der sich inzwischen vom Tisch angestoßen hat und ihn mit ernster Miene musterte.

"Du verrätst ihm kein Wort, klar? Du hast Hyunjin schon genug Schaden zugefügt, oder nicht?" Gab Felix bissig zurück. Er wusste nicht, weshalb er so empfindlich reagierte wenn es um den Stuntman ging. Mochte er ihn wirklich? So richtig sicher war er sich noch nicht gewesen.

Ein unheimliches Grinsen schlich sich auf die Lippen des älteren. "Und wenn doch?" Er kam einige Schritte auf Felix zu, der zu perplex war, um antworten zu können. "Mal ehrlich, warum hängst du so an dem, der ist doch nichts besonderes. Du hast uns, das reicht doch. Außerdem können wir so viel mehr als er, wir sind einfach besser. Dieser kleine Idiot kann nicht mal für sich selbst sorgen, das ist komplett-"

Ein erschrockenes Geräusch entwich Minhos Kehle, als der jüngere ihn blitzschnell am Kragen packte und so seinen Vortrag unterbrach. "Jetzt hör mal zu. Hyunjin ist toll und das würdest du wissen, wenn du dir mal die Mühe machen und mit ihm reden würdest. Alle mögen ihn also glaube ich nicht, dass er das Problem ist.

Außerdem kommt er allein klar, wir gehen ihm lediglich zur Hand, damit er schnell wieder fit wird. Aber du fandest ja schon immer jeden schwach, der sich anderen anvertrauen kann. Keine Ahnung, ob du eifersüchtig bist, weil du sowas nicht kannst oder was dein Problem ist aber ehrlich gesagt ist es mir auch ziemlich egal." Felix' Stimme wurde etwas weicher, als Minho sein Gesicht leicht verzog. Anscheinend zeigten deine Worte Wirkung.

"Du weißt, dass ich dich liebe. Platonisch gesehen natürlich. Wir kamen schon super miteinander aus, als wir noch Trainees waren und dennoch konnte ich diesen Teil an dir nie leiden. Du darfst andere nicht runter machen, nur weil sie sensibler sind als du. Und ich lasse nicht zu, dass du zwischen mich und Hyunjin kommst. Ich mag ihn nämlich sehr und werde weiterhin bei ihm wohnen. Hoffentlich siehst du irgendwann ein, dass ich nicht dein Kind bin, dass du kontrollieren kannst."

Er ließ den älteren los und wollte schon das zweite Mal nach der Türklinke greifen, als eine Hand sich auf seine Schulter legte und ihn herumwirbelte. Ein erschrockener Gesichtsausdruck zierte Felix, als er gewaltsam gegen die Tür gedrückt wurde.

"Minho, was soll das?" Fassungslos starrte er seinen Hyunng an, der sich wohl ziemlich schnell wieder gefangen hat. "Jetzt hörst du mir mal zu. Ich bin nicht eifersüchtig auf diesen Spinner, ich halte ihn lediglich für total nutzlos. Und dass du und die anderen so blind seid, geht mir auf die Eier. Mit dem stimmt irgendwas nicht und ich werde herausfinden was er verheimlicht.

Er wird dich da mit rein ziehen wenn du noch weiter bei ihm wohnst und das lass ich nicht zu. Dieses Wiesel wird unsere Gruppe nicht auseinander bringen, das kannst du vergessen. Es interessiert mich außerdem kein bisschen, dass du ihn magst, das bildest du dir übrigens nur ein. Sei nicht dumm, Felix."

Sein Griff lockerte sich, nachdem er zu Ende gesprochen hat. Felix musste ehrlich zugeben, dass er sehr enttäuscht von dem älteren war. Er wusste zwar, dass Minho Hyunjin wahrscheinlich niemals mögen würde, aber dass er ihn so verabscheute, machte ihn traurig.

Er packte Minhos Handgelenke, um sie von seinen Schultern zu entfernen. Seine Augen starrten in die des älteren, als er zu sprechen begann. "Ich bin nicht dumm, Minho. Lass Hyunjin einfach in Ruhe, du kannst mich nicht von ihm fernhalten."

Damit entfernte er Minho endgültig von sich und verschwand aus der Tür. Er wollte dem anderen gar nicht die Chance geben, erneut das Wort zu ergreifen.

My Stuntman (Hyunlix)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt