Dangerous Passion

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Kian

Ich schluckte schwer und schaltete das Handy sofort in den Standby Modus.
'System gehacked.'
Das Handy? Wurde das Handy gehacked? Mein Puls beschleunigte sich und plötzlich fühlte mich überhaupt nicht mehr alleine. 
Ich lief in den Flur und schaute nach draußen. Die Männer standen dort immer noch und beobachteten das Haus. Der Blick von dem einem Mann fiel erneut auf mich. Er schaute mich fragend an um zu wissen ob es mir gut geht. Ich nickte nur und lief nach oben.
Ich musste meine Vermutung bestätigen lassen. Von Hacken um dem ganzen Kram hatte ich nicht wirklich Ahnung, aber ich hab Thore ab und an mal über die Schulter geguckt und er hat mir die Basics gezeigt. Zum Glück hat er mir auch gezeigt wie ich leicht herausfinden kann ob mein Handy gehacked wurde.
Ich schloss das Handy an den Rechner an, öffnete ein Programm und ließ es durchlaufen. Es dauerte ein wenig, doch schon bald erschien eine Nachricht auf dem PC Bildschirm, welche ich nicht lesen wollte.
Das Handy wurde gehacked.
Ich nahm das Handy erneut zur Hand und schaute durch die Nachrichten. Dort ging es um die Entführung von Ilay und wie nun der weitere Plan ist.
Scheiße, diese Hacker haben alles mitgelesen. Jede einzelne Nachricht. Sie wissen, dass wir ihnen auf die Schliche gekommen sind. Und ich kann die Jungs nicht warnen. Denn mal davon abgesehen, dass ich nicht in die Kontakte reinkomme, weil die Hacker dies wahrscheinlich blockierten, würden sie so auch mitbekommen, dass ich weiß, dass das Handy gehackt wurde.
Ich atmete tief durch. Denk nach Kian. Du weißt etwas, was sonst keiner weiß. Nutze es zu deinem Vorteil.
Aber wie? Was soll ich tun?
Sollte ich sie mit meinem Handy anrufen? Nein, das war zu gefährlich. Vielleicht waren sie auch gerade dabei mein Handy zu hacken oder haben dies schon gemacht. Mein Handy war nicht sicher genug.
Dann erinnerte ich mich daran wie Thore die ganzen letzten Tage versucht hatte den Standort von Taro rauszukriegen in dem er versuchte eine Nachricht zurückzuverfolgen.
Ich versuchte mich an alle Schritte zu erinnern, welche Thore schon sooft durchgeführt hatte. Es musste einfach klappen, das war mein einziger Versuch. Eine Karte erschien auf dem Bildschirm, langsam lud die Karte, brach die Suche dann jedoch ab.
Fehlanzeige.
Frustriert fuhr ich mir durch die Haare und überlegte was Thore sonst noch tat um einen Standort herauszufinden.
Aber bevor ich weiter überlegen konnte, ploppte eine Nachricht von dem Handy auf. Sie war von Ilay.

Ilay
Alles gut. Haben die Zeit vergessen. 

 Dazu schickte er einen Standort.
Nein, diese Nachricht war nicht von Ilay. Woher ich das wusste? Ich schrieb jeden verdammten Tag mit ihm und Ilay vergaß nie die Zeit. Niemals würde er seinen Leuten solange nicht schreiben. Niemals würde er einfach einen Standort teilen und verlangen, dass Jake und er dort abgeholt werden sollen. Dafür war er zu vorsichtig. Schließlich könnte dieser Standort ja in die falschen Hände geraten. Und niemals würde er eine Nachricht von mir nicht beantworten.
Ich schaute auf mein Handy und sah keine Nachricht von ihm. Die Hacker dachten, dass einer der Jungs dieses Handy hat und nicht ich. Das hieß aber auch, dass sie mir immer noch nicht auf die Schliche gekommen sind. Auf der anderen Seite hieß es aber auch, dass sie wollen, dass die Jungs diese Lüge schlucken. Warum sie das wollen, wusste ich aber nicht. 
Ein Gedankenblitz kam mir. Mit zitternden Händen öffnete ich ein Programm und ließ die Nachricht durch dieses Programm laufen. Ich biss mir auf die Unterlippe und schickte ein stilles Gebet in den Himmel, dass das klappen wird.
Volltreffer!
Ich hatte den Standort von wo aus diese Nachricht geschickt wurde. Es war nur ganz kurz, denn anscheinend wurde das Handy mit welchem die Nachricht geschrieben wurde, in diesem Moment ausgeschaltet.
Ich nahm das Handy neben mir in die Hand und schrieb "Ilay" schnell eine Nachricht.

Unterwegs.

Natürlich war keiner unterwegs. Aber ich lasse sie im Glauben, dass jemand den Köder geschluckt hat. Dann schaltete ich das Handy komplett aus. Ich schaute mir die Adresse nochmal genauer an und öffnete dann noch ein weiteres Programm in welchem ich die Standorte der Auto erkennen konnte. Ilay hatte wirklich an alles gedacht. Und wie man in dieser Situation sah, waren diese ganzen Programme perfekt.
Zwei der Autos waren noch beim Restaurant. Zwei weitere waren etwa zehn Minuten entfernt in einer anderen Straße. Doch niemand von ihnen war auch nur in der Nähe von dem Standort von welchem die Nachricht kam. Ich zoomte in die Karte rein zu dem Haus. Ich kannte das Haus zwar nicht, doch die Umgebung drum herum. Das Haus daneben erkannte ich wieder. Der Wald hinter dem Haus, die Straße direkt neben dem Haus, der Garten in welchem ich stand, als ich entkommen bin. 
Das Problem: Alle sind mindestens eine halbe Stunde entfernt und ich konnte keinen von ihnen wirklich erreichen.
Mit meinem Handy war es weitaus zu gefährlich, das wurde mir von Ilay auch schon mehr als einmal eingetrichtert. Ich konnte soviel mit den Anderen schreiben wie ich wollte, doch es durfte niemals um einen Job gehen. Falls mein Handy gehackt wird. Und da diese Hacker gerade gut dabei waren, würde es mich nicht wundern, wenn sie gerade auch versuchten in mein Handy zu kommen. Falls sie es nicht schon sind. Denn Fakt ist, mein Handy war bei weitem nicht so gut gesichert wie Thores Arbeitshandy.
Aber ich hatte einen Plan. War dieser sicher? Nein.
Waren die anderen wahrscheinlich genauso in Gefahr wie Ilay? Wahrscheinlich.
Bin ich gerade der Einzige, der wirklich weiß wo Ilay ist? Auch wahrscheinlich.
Ich rannte die Treppe hinunter schnappte mir im Vorbeigehen eine Waffe und lief zu dem Auto mit den beiden Männern. Sie sahen mich und einer stieg sofort aus.
"Was ist los?"
"Ich weiß wo Ilay ist. Wir müssen zu der Adresse. Könnt ihr die Anderen erreichen?"
"Ja. Aber wir dürfen da nicht mit dir hinfahren."
"Ich weiß, aber ihr müsst jetzt unbedingt auf diese Anweisung scheißen. Die Anderen-"
"Sie wurden erwischt!", rief der anderen Mann aus dem Bulli. "Sie werden verfolgt."
Der Mann, welcher vor mir stand schaute mich wieder an.
Scheiße, mein Plan ist jetzt schon nicht aufgegangen. Diese Leute wissen, dass keiner auf dem Weg zum Standort ist, welchen sie geschickt haben.
"Bitte.", flehte ich den Mann an. 
"Steig ein."
Ein kleiner Stein fiel mir vom Herzen.
Ich klettere auf die Rücksitzbank und setzte mich in die Mitte um mich mit den Beiden zu unterhalten. "Wie nehmt ihr sonst Kontakt mit ihnen auf?"
"Über dieses Handy.", sagte der Mann und reichte es mir.
Bevor ich durch die Kontakte schaute, ging ich in die Einstellungen. Das Handy ist nicht gehacked. Dieses komische Programm hatte anscheinend wirklich jedes Handy von ihnen und ich musste Thore bald darum bitten dies auch auf mein Handy zu programmieren.
Ich suchte in den Kontakten nach dem ersten Namen und er fiel auf Car. Ich rief ihn an, doch er ging nicht ran. Als nächstes war Fabio in der Reihe.
"Ja?", meldete er sich.
Ich hörte Schüsse im Hintergrund. "Scheiße!", schrie er und die Verbindung brach ab.