Kian
Ich wusste nicht wohin mit meinen ganzen Emotionen. Ich wollte hier raus. Raus aus diesem Haus.
Weg.
Alleine sein.
Doch Ilay stand in der Tür und schaute mir direkt in die Seele.
"Ich liebe dich.", waren seine ersten drei Worte.
Und das brach mir den Boden unter den Füßen weg.
Er stand tatsächlich vor mir und sagte diese drei Worte, die mir immer noch viel mehr bedeutteten als sie sollten. Seine dunklen Augen fesselten mich, jede Sekunde ein wenig mehr.
"Komm mit mir."
Gott, das alles musste ein Traum sein. Aber es fühlte sich dafür zu real an.
"Wohin?"
"Kann ich dir nicht sagen. Komm mit. Wir wurden verpfiffen. Das SEK ist hinter uns her. Wir müssen hier weg. Aber ich will dich bei mir haben. Für immer. Ich liebe dich, Kian."
"Bitte nicht Kian.", weinte meine Mutter hinter mir. "Bleib hier."
"Du wolltest mich auf die Straße setzen."
"Kian... Bitte..."
Ich schaute wieder zu Ilay.
Ich musste eine Entscheidung treffen. Jetzt.
Und diese Entscheidung würde mein Leben für immer beeinflussen.
Ilay streckte die Hand nach mir aus. Meine Mutter weinte hinter mir.
Diese Entscheidung fiel mir leichter als gedacht, auch wenn sie mir trotzdem weh tut.
Ich machte einen Schritt vorwärts und griff nach Ilays Hand.
"Kian!", schrie meine Mutter.
Doch Ilay zog mich schon mit. Draußen blieb er jedoch stehen, zog mich in eine Umarmung und küsste mich.
Mein ganzer Körper reagierte auf den Kuss. Glücksgefühle strömten in mich ein. Ein vertrautes, warmes Gefühl machte sich in mir breit.
Doch bevor ich mich in den Kuss verlieren konnte, wurden wir von einem Jubeln unterbrochen. Und dann sah ich sie. Sie alle schauten aus den Fenstern der Bullis.
"Kian ist wieder da!", schrie Car.
"Steigt ein ihr Motherfuckers!", rief Luka.
"Ein neues Leben wartet!"
"Kian! Nein!"
Ich drehte mich zu meiner Mom um.
"Sorry.", sagte ich. "Aber das hast du dir selbst zuzuschreiben."
"Nein, du gehst auf dieses Internat und alles wird-"
"Nein!", schrie ich.
Ich konnte es nicht glauben, trotz allem hält sie weiter an dem Internat fest.
"Ich gehe mit Ilay." Ich schaute zu den anderen Jungs. "Und seiner komischen Familie."
"Unsere Familie.", flüsterte Ilay mir zu.
"Ey!", rief Jake. "Ich will ja diese viel zu überdramatische Szene ungerne zerstören. Aber falls ihr es vergessen habt: Das fucking SEK ist hinter uns her!"
Ilay und ich liefen zum Bulli und stiegen hinten bei Jake ein. Ich schaute noch einmal kurz zu meiner Mutter und seufzte.
Vielleicht war es nicht die richtige Entscheidung mit Ilay zu gehen. Ich hatte keine Abschluss in der Tasche. Doch es war definitiv eine bessere Entscheidung als auf ein Internat zu gehen.
Ich gehe mit Ilay, weil ich ihn liebe. Ich liebe diesen Mann über alles und er mich auch. Er ist zurückgekommen um mich mitzunehmen.
Ilay legte mir einen Arm um die Schultern und zog mich zu sich. "Sie will dich auf ein Internat schicken?"
"Eliteinternat. Lange Geschichte. Also, wo gehen wir jetzt hin?"(...)
Dubai. Wir saßen im Flieger und flogen nach Dubai. Auf der Fahrt zum Flugzeug erzählte Ilay mir die ganze Geschichte und ich erzählte ihm auch meine.
Sie wurden verraten und um keine Spuren zu hinterlassen haben sie alles niedergebrannt. Die Mafia besteht weiterhin, jedoch müssen er, Jake und die ganzen Anderen fliehen. Wenn die Polizei sie nicht in die Finger bekommt, werden sie auch nicht wissen wer in der Mafia sonst arbeitet.
Ab jetzt werden sie alle von Dubai aus arbeiten und die Mafia von da aus leiten.
Bis auf mein Handy hatte ich nichts dabei. Aber Ilay sagte, dass das nicht schlimm ist. Er versprach mir ganz viele Klamotten zu kaufen, sobald wir gelandet sind. Und meine Personalien hätte ich sowieso vernichten müssen, da wir ab jetzt unter anderen Namen lebten.
Wir flogen natürlich nicht mit einem normalen Flugzeug nach Dubai. Es war ein Privatjet, damit auch ja keiner unseren Flug nachverfolgen kann. Wenn ich so darüber nachdenke, war der ganze Plan B wahrscheinlich seit Jahren von Ilay geplant worden. Für den Fall der Fälle, welcher jetzt eingetreten ist.
Ich unterhielt mich gerade mit Luka, als Ilay plötzlich vor uns stand. Er schaute Luka an und gab ihm mit einem Kopfnicken zu Verstehen, dass er gehen soll. Luka verdrehte nur die Augen, stand jedoch auf und verschwand. Ilay setzte sich neben mich und gab mir etwas zu Trinken.
"Freust du dich auf dein neues Leben?", fragte er und legte eine Hand auf meinen Oberschenkel.
"Ich weiß nicht... Es ist komisch... vor dem SEK und der Polizei zu flüchten."
"Und vor dem Staatsgericht."
"Das macht es nicht besser."
Ilay lachte nur und in mir zog sich alles zusammen. Ich habe sein dunkles Lachen vermisst. Seine dunklen Augen, sein dominantes und selbstsicheres Auftreten. Einfach alles.
"Wenn wir gelandet sind.", sagte Ilay und wanderte mit seiner Hand über meinen Oberschenkel. "Dann ruf deine Freunde an und sag ihnen, dass es dir gut geht. Aber danach muss dein Handy weg."
Ich nickte und dachte an Sophia und Ben. Sie waren von Anfang an für mich da gewesen. Aber so ist es jetzt nun mal. Ich werde ein neues Leben anfangen und dafür muss man halt manchmal Opfer bringen.(...)
"Kian!", hörte ich Sophias Stimme erleichtert aus dem Telefon. "Geht es dir gut? Deine Mutter hat mich angerufen und-"
"Mir geht es gut.", unterbrach ich sie.
"Gott sei Dank. Wo bist du?"
"Das... Das kann ich dir nicht sagen."
Ich drehte mich um und schaute zu Ilay, welcher mit seinen Jungs an dem Privatjet stand. Er schaute zu mir und lächelte mich an.
"Bist du mit ihm abgehauen?"
"Ja."
"Deine Mom hat irgendwas von SEK geredet. Was ist da los?"
"Mom übertreibt. Hör mal, es geht mir gut. Ich wollte mich nur von dir verabschieden und dir für die tolle Zeit und die Freundschaft danken."
Es wurde kurz Still am anderen Ende der Leitung, bis Sophia mit zitternder Stimme antwortete: "Für wie lange verabschiedest du dich?"
"Weiß nicht... Denke für immer."
"Meldest du dich wieder bei mir?"
"Das kann ich nicht. Grüß Ben von mir."
"Okay... Pass auf dich auf, ja?"
Ich hörte wie sie am anderen Ende weinte.
"Du auch auf dich. Tschüss."
Und damit legte ich auf. Ich starrte auf das Handy und dann ins Wasser. Eine starke Hand legte sich in meinen Rücken.
"Alles okay?", fragte Ilay leise.
"War nicht einfach."
"Glaub ich dir..."
Plötzlich flog ein Handy an uns vorbei und landete im Wasser.
Ilay und ich drehten uns um und sahen Car grinsend hinter uns stehen. "Das hat irgendwie gut getan."
Ilay lachte nur und wandte sich dann an mich. "Schmeiß das Handy ins Wasser. Damit machst du endgültig einen Schlussstrich hinter dein altes Leben."
Mit schwerem Arm hob ich das Handy hoch und tat es Car gleich. Und irgendwie hatte er Recht.
Das tat gut.
Ich sah das Handy ins Wasser sinken. Und damit sank auch mein altes Leben.
"Ich bin gespannt was zu dem Anwesen sagen wirst."
"Anwesen?", fragte ich schockiert.
"Oh ja. Was meinst du warum die Jungs die ganze Zeit schon so aufgeregt sind?"(...)
Ilays Lippen lagen auf meinen, während die Sonne auf uns herunterschien. Seine Hände griffen unter meinen Rücken und wirbelten mich herum, sodass ich auf ihm saß. Langsam sank ich auf sein Glied ab. Schmerzerfüllt keuchte ich auf.
Es tat weh, aber es fühlte sich so gut an. Ich biss mir auf die Unterlippe und legte meinen Kopf auf Ilays Schulter ab. Er bewegte sich nicht. Wartete, bis ich mich an seine Länge gewöhnt hatte. Dann fing ich an mich langsam zu bewegen.
Das war jetzt unser Leben. Wir vögelten auf der Terrasse vom Anwesen mit einem Meerblick und der Sonne im Rücken.
Ich genoss dieses Leben jetzt schon und war froh mich so entschieden zu haben.
Ilays Stöße wurden härter, weswegen ich erschrocken aufkeuchte.
"Ilay...", stöhnte ich seinen Namen.
"Fuck, ja.", stöhnte er. "Scheiße, ich hab das vermisst."
Seine Stöße wurden härter, meine Hände suchten in seinem Rücken Halt, während ich weiterhin seinen Namen stöhnte. Ich wusste, dass er das liebte. Und ich liebte es ihn stöhnen zu hören.
Als er in mir kam biss ich mich leicht in seinem Schlüsselbein fest um nicht selbst zu laut zu kommen.
Danach erhob ich meinen Blick wieder und verlor mich sofort in Ilays wunderschönen dunkelbraunen Augen.
Er gab mir einen kurzen Kuss, bevor er gegen meine Lippen hauchte: "Ich liebe dich."
"Ich liebe dich auch.", gab ich zurück.
Endlich waren diese Worte raus und ich wünschte ich hätte diese Worte schon eher zu ihm gesagt.
"Guten Morgen ihr beiden!", rief jemand von der Terrasse über uns.
Dort stand Fabio, welcher die Hände jedoch vor den Augen hatte. "Ich hab euch stöhnen gehört und wirklich keinen Bock eure Schwänze zu sehen. Aber wenn ihr fertig seid, dann wartet das Frühstück auf euch."
"Wir kommen gleich!", rief Ilay hoch.
"Das ist mir wirklich scheiß egal.", rief Thore runter, weiterhin die Augen vor dem Gesicht. "Es reicht mir, wenn ihr einfach zum Frühstück erscheint."
"Auch das.", meinte Ilay und Thore verschwand wieder.
Wir beide brachen in Gelächter aus und ich stieg von Ilays Schoß runter.
"Aber davor.", meinte Ilay und schubste mich in das große Sofa, auf welchem wir saßen. "Schaffen wir noch eine zweite Runde."Ende
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Dangerous Passion
Romance"Geh, Kian. Das hier ist kein Spiel. Das hier ist todernst. Du wirst verletzt wenn du bleibst." Er war heiß und geheimnisvoll. Kian mochte ihn und er mochte Kian. Doch Kian kannte seinen Namen nicht. Und Er wollte dafür sorgen, dass es so bleibt. ...