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Ilay

Ich saß neben Thore. Während er die Route der Drogen berechnete, plante ich den nächsten Waffenhandel. 
"ILAY!", schrie Jake von unten.
Thore und ich schauten uns schockiert an und rannten nach unten.
"Sie haben uns...", sagte er ernst.
Mein Herz setzte aus und ich schaute ihn mit großen Augen an.
Jake würde damit niemals scherzen.
"Was meinst du?"
"Wir wurden verraten. Taros Leute, sie haben deine Adresse der Polizei gegeben. Das SEK ist auf dem Weg. Sie wissen alles."
Auch die Anderen stürmten nun herein und hatten auch bereits von den "Neuigkeiten" gehört.
"Wie lange haben wir?"
"Minuten.", antwortete Car mit.
"Plan B?", fragte Jake. 
Ich nickte nur und schon setzten sich alle in Bewegung. Luka und ich liefen in den Schuppen im Garten und holten Benzinkanister. Ich drückte jedem davon einen in die Hand. Bis auf Jake, welcher bereits unsere Flucht plante. Jedes Haus bedeckten wir mit dem Benzin.
Während ich nun bereits sah wie die anderen Häuser in Flammen standen, stand ich noch mitten im Flur von meinem.
"Scheiße gelaufen, würde ich sagen.", meinte ich zu Jake.
"Stimmt. Aber so schlecht ist Plan B gar nicht."
"Geht eigentlich, oder?"
"Ja.", lachte er. 
"Na dann los." 
Auf dem Weg nach draußen, machte ich das Feuerzeug an und schmiss es ins Haus. Sofort fing es an lichterloh zu brennen.
Jake und ich stiegen hinten in einen der Bullis ein und fuhren los.
Ich schaute zurück und sah die ganzen Häuser lichterloh brennen. Und damit auch die Beweise und unsere Spuren.
"Ilay.", meinte Jake ernst. "Hol ihn."
"Nein."
"Du liebst ihn."
"Darum geht es nicht."
"Es ist deine einzige Chance. Hör einmal auf deinen Verstand und mach etwas, was dich glücklich macht."
"Er wird nicht mitkommen."

Kian

Gott, ich war den ganzen Tag noch so verdammt sauer und war froh, dass meine Mom arbeiten war. Ich hätte sie angeschrien in meiner Wut und später wahrscheinlich bereut. Oder vielleicht auch nicht. Wie kann sie mir verheimlichen, dass mein Dad ein Krimineller ist? Wie konnte sie mir die ganzen Monate so dreist ins Gesicht lügen?
Meine Wut war weiterhin da, doch sie ebbte langsam etwas ab. Ich versuchte mich mit dem Referat welches wir nach den Ferien abgeben müssen abzulenken.
Da ich noch einen Zettel ausdrucken wollte um mir weitere Notizen zu machen, lief ich in das Büro von meiner Tante wo der Drucker stand.
Leider habe ich nicht daran gedacht, dass direkt hinter der Tür ein offener Schrank mit Ordnern stand und so fielen direkt drei Ordner runter.
"Mist.", murmelte ich leise und beschloss diese gleich auf zu heben, wenn ich mit dem Drucken fertig war.
Doch auch das lief nicht so wie geplant und der Drucker, druckte mir das Blatt in einer absolut falschen Größe.
Wieso sind Drucker grundsätzlich Scheiße?
Als wäre ich nicht schon wütend genug, regte mich der Drucker jetzt auf noch auf.
Ich zerknüllte das Papier und warf es in den Mülleimer. Dabei sah ich einen Flyer in dem Mülleimer liegen. Einen Flyer von einem Internat. Ich hob es auf und schaute es mir an, während der Drucker zehnmal die gleiche Seite ausdruckte obwohl ich die nur einmal haben will.
So ein Arschloch.
Es war ein teures Eliteinternat im Ausland. Wahrscheinlich wollte Fiona dahin. Aber mit welchem Geld will sie das finanzieren? Oder ist mein Onkel neureich, dass er ihr sowas ermöglichen kann?
Ich schmiss den Flyer wieder in den Müll und dachte nicht weiter darüber nach.
"Hallo!", ertönte die Stimme meiner Mutter von unten.
Die Wut flammte sofort wieder in mir auf. Ich schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Rief extra keine Begrüßung nach unten, weil ich genau wusste, dass aus meinem Mund gerade nichts nettes rauskam.
Als nächstes hob ich die drei Ordner auf. Auf dem letzten Ordner stand mein Name.
Ich wusste gar nicht, dass ich einen eigenen hatte. Aber vermutlich waren da einfach irgendwelche Versicherungssachen drin. Ich hob ihn auf, dabei klappte die eine Seite ein wenig auf und mir fiel ein gelb-blaues Logo auf einem der Blätter auf. Dieses Logo hatte ich gerade schonmal gesehen.
Ab jetzt fing mein Puls an zu rasen und ich schaute mir das Blatt genauer an.
Es war eine Anmeldebestätigung von dem Eliteinternat. Für mich.
Ich riss das Blatt raus, donnerte den Ordner auf den Boden und lief zu meiner Mutter in die Küche.
"Was hat da denn so geknallt?", fragte meine Mutter und meinte damit wahrscheinlich den Ordner den ich gerade auf den Boden gedonnert hatte.
"Wann hattest du vor es mir zu sagen?!", schrie ich sie an.
"Was ist denn los?"
"Was los ist? Sag du es mir?"
Ich knallte den Zettel auf den Küchentresen.
"Das... Hat dein Vater es dir heute nicht gesagt?"
Das war es also was er mir noch sagen wollte, bevor ich weggegangen bin.
"Soweit kamen wir in unserem Gespräch nicht. Warum hast du es mir nicht eher gesagt?"
"Hör mal, wir wollen nur das Beste für dich..."
"Und das Beste ist es mich auf dieses scheiß Internat zu schicken? Mit welchem Geld bezahlt ihr das denn? Mit dem dreckigen Geld von Dad?! Wolltest du mir das eigentlich auch irgendwann mal sagen?!"
"Hör mir mal zu!", schrie meine Mutter mich jetzt an. "Du hast mir auch nichts von deinem Freund erzählt! Ich war krank vor Sorge, als du entführt wurdest. Und wer sagt mir, dass das nicht wieder passiert?"
"Ich kann dir das sagen. Weil wir nicht mehr zusammen sind!"
"Und? Dein Vater hat mir erzählt wer dieser Typ ist und wie gefährlich er ist. Was ist, wenn er dich entführt?"
"Dad weiß einen scheiß über ihn! Er hat nur Schluss gemacht, damit ich in Sicherheit bin! Aber darum geht es auch gar nicht! Ich werde nicht auf dieses Internat gehen."
"Doch, das wirst du. Du hast keine andere Wahl. Nach diesem Halbjahr wirst du wechseln."
"Halbjahr? Das ist in weniger als zwei Wochen!"
"Richtig. Je schneller du hier weg bist, desto sicherer ist es für dich. Wir können von Glück reden, dass noch ein Platz frei war. Deswegen wirst du jetzt wechseln."
"Nein."
"Kian, da diskutierten wir gar nicht."
"Richtig. Tun wir nicht. Ich werde da nicht hingehen."
Und jetzt musste ich hier unbedingt raus. Ich weiß gerade nicht wohin mit meiner Wut und es fliegt gleich irgendwas gegen die Wand, wenn ich mich weiter mit meiner Mutter unterhalte.
Doch statt es gut sein zu lassen, kam meine Mutter mir hinterher ins Wohnzimmer. Dort saßen auch Fiona und meine Tante, welche sich jedoch im Hintergrund hielten.
"Gehst du da nicht hin, fliegst du hier raus."
Schockiert drehte ich mich wieder zu ihr um. "Ist das dein Ernst?!"
"Ja, vollkommen. Internat oder Straße."
Ich wollte ihr gerade eine heftige Beleidigung an den Kopf werfen, als die Haustür aufflog.
Heilige Scheiße, jetzt fahren meine Gefühle wirklich Achterbahn.

Dangerous PassionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt