~𝐆𝐞𝐧𝐞𝐯𝐢𝐞𝐯𝐞~
Ich saß schon mehrere Tage hier drin und das einzige Lebewesen das ich zu Gesicht bekomme, ist die Dienstmagd die mir essen hineinbringt. Sie redete jedoch nicht mit mir, da mein Bruder es ihr streng untersagte. Dies war die Strafe für mein unsittliches Verhalten, als unverheiratete junge Dame.
Ich stand auf und ging zur Tür und rüttelte an ihr, sie ging nicht auf. Es bestand noch immer eine kleine Hoffnung das jemand kam und mir die Tür öffnete oder jemand mit mir sprach. Oder mich hier rausholte aus diesem Schlamassel. Ich war nicht die alleinige Schuldige und das musste Anthony sich eingestehen. Ich hatte ihn immer respektiert und er kam mir als Vater als nächstes auch wenn er nur mein Bruder war. Ich wollte ihn nie so aus der Ruhe bringen, ihn dazu bringen sich dem Stereotyps eines strengen Vaters einzufinden.
Ich erinnerte mich kaum an ihn, meinen Vater. Es verbunden uns paar schöne Momente, die mir zeigten was ein gutmütiger Mensch er war. Doch als er starb, war Anthony dazu gezwungen worden, der Mann des Hauses zu werden. Er sah es als Pflicht oder als Bürde ich war mir unsicher. Jedoch mich in die Schranken zu weisen und mich einzusperren, war nicht seine Pflicht sondern eine Entscheidung die er traf um mir zu zeigen das ich keine war die tun und machen durfte was ich wollte. Mir zu zeigen ich war die Tochter und die Schwester, wie jede andere Dame auf diesen doch verdammten Planenten.
Ich setzte mich vor den Spiegel und man sah die Müdigkeit in meinen Augen zu deutlich, tiefe blaue Augenringe umschlossen mein Gesicht und ein großer lila und fast grün getaufter Fleck zierte meine komplette Wange. Es schmerzte noch immer wenn ich versuchte auf der Seite zu schlafen, auch wenn ich die ganze Nacht wach da saß.
Ich hatte an der Zimmertür mitgehört, das Anthony meine Familie weggeschickt hatte in unser Ferienhaus. Ich fühlte mich doch etwas verraten von meiner Mutter, die mich alleine mit ihm ließ und nichts dagegen tat. Meine Kehle brannte und weinen brachte nichts. Ich wusste nicht ob ich nur alles über dramatisierte, wegen eines recht schmerzhaften Schlags und des Zimmerarrests. Aber die Einsamkeit war fast unerträglich und Bilder konnte ich auch nicht zeichnen.
Mein Haar fiel mir zerzaust die Schulter hinunter und ich saß im Unterkleid da, da es nichts brachte sich gepflegt zu kleiden in einem abgedunkelten Zimmer ohne Gesellschaft und Freude.
Anthony meinte er würde mich eine Woche hier drin behalten, aber was war danach. Wie wollte er danach mit mir verfahren, mich verstecken oder noch mehr bestrafen. Mich ins Ausland schicken und zur Nonne machen, so viele Szenarien waren in meinem Kopf und es war schrecklich sich im Ungewissen der Geschehnisse zu befinden.
Und ob ich Anthony verzeihen würde war auch sicherlich ungewiss für mich. Den der Gedanke daran das er hier rein kam und mich nochmals schlug oder anschrie ließ mich erzittern.
Er hatte meinem Körper und Unterbewusstsein klar gemacht, dass bei Missverhalten Konsequenzen folgen und obwohl er damals immer mit mir eine Sprache fand und mir klar machte mit Worten was ich falsch gemacht hatte war es nun anders.
Vielleicht als er mich damals mit 14 ins Ausland schickte dachte er die Erziehungsmaßnahmen bei Tante Darcy würden mich gerade stutzen, aber leiden konnte ich diese Frau nicht. Sie hatte mir die Etikett beigebracht, nötige Literaturen und Verhalten die man an den Tag legte. Doch liebevolle Seiten verwehrte sie mir, ich hatte es meiner Mutter nie erzählt oder Anthony, aber Tante Darcy liebte es ihren Gehstock an mir auszuprobieren um mir Manieren beizubringen.
Es hatte mir nie was ausgemacht, weil ich sie verachtete und jeden Tag davon träumte zurückzukehren. Als Anthony mich zurückholte war ich glücklich. Ich liebe meine Familie und ihn auch, aber als er vor fünf Tagen ausholte und zu schlug brach es mich auf eine bestimmte Weise und ließ mich auf Muster der Vergangenheit zurückfallen.
~Ich saß wieder in der dunklen alten Kammer und wunderte mich wann Tante Darcy sich dazu entschied die Türen zu öffnen, aber ich sträubte mich gleichzeitig dagegen. Ich wollte ihrem Gehstock nicht wieder begegnen oder die kalte Eis Wanne in der sie mich wusch. Um die bösen Geister aus meiner Seele reinzuwaschen. Die Frau war krank im Kopf und projizierte ihre Ängste vor Dämonen auf mich.
Ich hatte heute mit dem Nachbarsjungen geredet, er wollte mit mir spielen. Tante Darcy hatte es gesehen und mich hier rein gesteckt, damit ich darüber nach dachte wie sich eine feine Dame von hohen Status zu verhalten hatte. Ich kratzte immer über meine Arme um mich zu beruhigen. Es war wie eine Art Ritual um mir zu zeigen, das ich nicht allein war und irgendwann die Zeit kam das Gott mich vor Darcy beschützte mich zurückbrachte zur meiner Familie. Wenn es anfing zu bluten hörte ich auf. Der nachklingende Schmerz war eine kleine wohlige Therapie und brachte mich weg von den Gefühlen die ich hatte wenn sie mich ansah, die Abscheu in ihrem Blick.
"Eine 14 Jährige sollte nicht so aufreizend aussehen, das wird die noch zum Verhängnis Genevieve" sagte sie immer wenn sie mir zum umfallen die Corsage um die Rippen band und zuzog. Immer zu lächelte ich leicht und nickte und fühlte mich schlecht das ich so aussah.
Als sie die Tür der Kammer aufriss, sah ich den Wahn in ihren Augen leuchten. Sie schaute auf meine Arme und ihren Augenbrauen zogen sich zusammen und sie zog mich grob auf die Beine.
"Genevieve wie oft noch, das ist nicht damenhaft, wir gehen dich nun waschen, deine Seele hat sich wieder verdunkelt"~
Meine Nägel gruben sich in meine Arme und versetzten mir einen wohligen Schmerz, ich lächelte leicht als das Blut leicht hervortrat und ich an Darcy denken musste. Das würde ihr nicht gefallen, aber sie wäre stolz auf Anthony das er mich hier einsperrte.
Plötzlich hörte ich ein Rumpeln und die Tür wurde aus ihren Angeln gerissen und vor mir stand er. Als er mich ansah verwandelte sich seinen Sorgenvoller Blick in Wut und seine Hände ballten sich zu Fäuste.
Er war gekommen und ich habe die ganze Zeit gedacht ich wäre alleine...
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Miss Bridgerton ~FanFiction~
Fiksi PenggemarGenevieve Bridgerton steht unmittelbar vor ihrem Debüt, um dem Heiratsmarkt entgegenzutreten und zu einer vollständigen Frau zu werden. Das willensstarke Mädchen das sich nur für Bücher und Malereien interessierte muss sich jetzt der größten Herausf...