Kapitel 25

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Die ganze Fahrt über saß ich auf dem Boden und überlegte, ob dies die richtige Entscheidung war. Adrien hatte sich bereits zu mir gesellt und streichelte meine Hand und stand mir bei. Ich lehnte mich an seine Schulter und versuchte einen klaren Kopf zu bewahren.

Als wir bei Adriens Haus ankamen stiegen wir schnell aus. Sein Vater wartete schon auf ihn. Eine schnelle Verabschiedung später saß ich bereits wieder im Bus, gemeinsam mit meinem Vater.

,,Und nun zu uns nach Hause. Fühlt sich komisch an das zu sagen."
,,Ja..."
,,Hey, alles in Ordnung? Du bist echt niedergeschlagen. Soll ich doch wieder umdrehen?"
,,Nein, das ist es nicht..."

Mein Blick schweifte zu meiner Gitarre. Nervös spielte ich an meinen lackierten Nägeln.

,,Willst du reden... oder soll ich einfach fahren?"
,,Fahr ruhig. Adriens Vater will wahrscheinlich auch dass wir schnell verschwinden. Wir können bei dir reden."
,,Na gut."

Er setzte sich ans Steuer und fuhr uns zu sich nach Hause. Ich legte mich in eins dieser unbequemen Betten, die Knie an die Decke und das Handy in der Hand.
Ich weiß gerade garnicht wie ich mich fühlen soll.
Ich bin erleichtert weil ich jetzt mehr mit Adrien machen kann, ohne dass es mir jemand verbieten möchte.
Ich hab Juleka alleine gelassen, dafür fühle ich mich schuldig. Sie wollte zwar dort bleiben und wenn sie sie da sicher fühlst darf sie das natürlich, dich irgendwie ist es auch komisch dass unser Vater mich in der Situation mehr unterstützt als sie. Ich weiß von ihr und Rose und sie ist davon dich genauso betroffen. Es wirkt fast so, als hätte meine Mutter eine Abneigung gegen das ganze männliche Geschlecht. Mich lehnt sie ab, obwohl sie mich angeblich liebt, meinen Vater lehnt sie sehr strickt ab, Adrien lässt sie zwar zu uns nach Hause kommen, doch sobald er weg ist fühle ich mich garnicht mehr wohl bei ihr. Sie hat noch nie direkt was gegen ihn gesagt, sie sagte immer nur dass sie nicht will, dass wir uns näher kommen. Warum, weiß ich selbst nicht. Aber war das alles jetzt mein großer gescheitertes Versuch für mich einzustehen und ihr zu sagen dass ich auf jungs und auf Mädchen stehe? Ob sie das überhaupt verstanden hat dass Adrien nicht der einzige ist den ich gern habe?
Hab mir das echt anders vorgestellt... Ich dachte immer wenn der Moment kommt wo ich es jemandem erzähle, dann wird es einfacher und vor allem friedlicher.

Angekommen im Penthouse stellte ich meine Sachen einfach neben dir Tür und lies mich niedergeschlagen ins Bett fallen.

,,Willst du jetzt reden?"
,,Ich glaub ich meg mich erstmal hin. Es ist schon spät und morgen ist Schule. Noch dazu haben wir morgen Bandprobe also... Ach ja, das wollte ich dich noch fragen... Könnten wir vielleicht mal ins Studio zum proben?"
,,Klar, wieso nicht. Wir können euren Song einmal professionell aufnehmen."
,,Echt? Das wären super. Geht das vielleicht schon gleich morgen?"

Unsicher sah ich ihn an, doch als er mir bestätigt dass es funktioniert freute ich mich sehr. So muss ich wenigstens nicht mögen bereits wieder zurück. Es ist besser, wenn wir erstmal auf Abstand gehen und uns eine Weile nicht sehen.

,,Brauchst du noch eine Ausrede parat oder willst du deinen Freunden erzählen was vorgefallen ist?"
,,Ich bevorzuge es ihnen erstmal nicht zu sagen. Wir sagen ihnen einfach...?"
,,Wenn wir den Song wirklich aufnehmen ist es doch keine Lüge oder?

Grinsends schrieb ich in der Gruppe dass wir morgen woanders proben werden.

,,Hey Leute,
Super Neuigkeiten. Ich habe eine Überraschung für euch! Holt morgen eure Instrumente bei mir ab, wir treffen uns morgen woanders. Bleibt gespannt!
~ Luka ∆~

*Nachricht von Adrien*

,,Wirst du mir von deiner Überraschung erzählen?"

,,Naja die hälfte weißt du ja schon. Ich will morgen nicht nach Hause, also proben wir woanders. Wo sage ich aber noch nicht."

Das Vermächtnis der Musik: Viperions geheimnisvolle MelodieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt