Liebeschaos

Kapitel 11

Als sie im Schloss ankommen, geht sie auf ihr Zimmer und legt sich aufs Bett.
Gerade wünscht sie sich eine Freundin, mit der sie über ihre Gefühle sprechen kann.
Zwar versteht sie sich mit den Kelly-Mädchen gut, aber mit denen kann sie ja wohl kaum darüber sprechen, dass sie sich in zwei ihrer Brüder gleichzeitig verliebt hat.

Sie versucht in sich hinein zuhören, um herauszufinden, für wen ihr Herz mehr schlägt.
Denkt an die tollen, tiefgründigen Gespräche mit John und an den wahnsinnig sanften Kuss. Ihr Herz klopft. Dann denkt sie an Jimmy, seine forsche Art, seinen Humor und an den Kuss, den er schon sehr fordernd erwidert hat. Auch hier klopft ihr Herz.
(Verräterisches Miststück, jetzt bin ich auch nicht schlauer. Vielleicht sollte ich einfach abwarten, wie sich alles entwickelt) beschließt sie schließlich.

Es klopft an ihrer Tür und Patricia holt sie zum Essen. Diese schaut sie an und sagt: „So nachdenklich? Dir schwirren da sicherlich zwei meiner Brüder durch den Kopf, richtig?"

Ashley, die gerade zur Tür geht, stolpert fast über ihre eigenen Füße vor Schreck. „Ähm ... wie kommst du darauf?" stoßt sie überrascht aus.
„Bis eben war es nur eine Vermutung, aber deiner Reaktion nach habe ich ins Schwarze getroffen", antwortet Patricia.
Ashley schaut nach unten und sagt leise: „Mitten rein. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll."

„Weißt du was, wir gehen jetzt essen und danach setzen wir uns mal zusammen und reden. In Ordnung?" schlägt die ältere vor.

„Gerne, ich weiß zwar nicht, ob du mir helfen kannst, schließlich sind sie deine Brüder. Aber ich freue mich auf unser Gespräch." nimmt Ashley den Vorschlag an.

Etwa eine Stunde später sitzen die beiden bei Ashley im Zimmer bei einem Glas Wein.

P: „So, nun erzähl mal. Was bedrückt dich?"
A: „Das kann ich dir sagen ... ich mag beide sehr. Aber was viel schlimmer ist, ich habe vorhin beide geküsst und nun weiß ich gar nichts mehr."
P: „Uff, ok. Da kann ich verstehen, dass du verwirrt bist. Für wen schlägt dein Herz denn mehr?"
A: „Das weiß ich ja eben nicht. Wenn ich an die Küsse zurückdenke, ist bei beiden das gleiche Gefühl da. Ich mag die ruhige, sanfte Art von John, aber auch die lustige, aufgedrehte Seite von Jimmy."
P: „Ok, versuchen wir es mal logisch anzugehen. Dich würde ich als extrovertiert beschreiben, aber du brauchst auch mal deine Ruhephasen. Das Extrovertierte würde zu Jimmy passen, aber das Ruhigere eher zu John."
Ashley lacht.
A: „Soweit war ich auch schon. Und nun?"
P: „Hmm ... du brauchst eine Mischung aus beiden oder beide."
Patricia schaut zu Ashley, die sich gerade an ihrem Wein verschluckt hat.
A: „Was hast du gerade gesagt?"
P: „Dass du eine Mischung aus beiden brauchst, oder beide."
A: „Ist das dein Ernst, also das mit beiden?"
P: „Na ja, sie sind meine Brüder und ich kenne sie mein Leben lang. Ich weiß, dass sowas durchaus schon mal vorgekommen ist, dass sich zwei der Jungs ein Mädchen geteilt haben. Allerdings ist das schon ein paar Jahre her. Aber es kommt doch auf einen Versuch an."

Ashley schaut immer noch völlig entgeistert zu Patricia.

A: „Das ist echt dein Ernst. Und wie soll ich das machen? Soll ich hingehen und sagen: Hey Jungs, ich kann mich nicht zwischen euch entscheiden, wollen wir nicht eine Dreiecksbeziehung führen?"
P: „Vielleicht nicht ganz so plump. Aber so in der Art. Ich werde mir die beiden mal schnappen und ihnen auf den Zahn fühlen. Solange versuchst du bitte, dafür zu sorgen, dass einer nichts vom anderen mitbekommt. Falls doch einer, der beiden etwas dagegen hätte, muss es ja nicht eskalieren."
A: „In Ordnung. Das mache ich."
Die beiden reden noch eine Weile über andere Dinge, bevor Patricia sich verabschiedet.