19.I can make all the tables turn (1/2)

68 7 0
                                    

Lächelnd sah ich in die Kameras vor mir und spulte die Posen in meinem Kopf ab.
Mal ist eine Hand in meinen schwarzen Haaren , Mal verschränke ich sie vor meinem Bauch.

Nach ein paar Sekunden bewegte ich mich weiter und stand auf dem nächsten Fotospot. „ Hyunjin, welche Trophäe nehmen sie heute mit nach Hause?" Verwirrt sah ich mich nach dem Fotograf um und fand ihn direkt vor mir.

Ich verzog keine Miene und lief elegant weiter auf dem Roten Teppich zum nächsten Weiß markierten Spot.
Hinter mir lief eine Schönheit in Weiß.
Ich kannte ihn.

Er schrieb Atemberaubende Songs und hatte grade erst ein neues Album veröffentlicht. Außerdem modelte er für Luis Vuitton und sah dabei mehr als nur wunderschön aus.

Als er mich sah lächelte er kurz freundlich und konzentrierte sich dann wieder auf die Kameras.

Ich musste zugeben, dass er relativ gut aussah und ich ihn gerne näher kennenlernen würde.
Es lag nicht an seinem Aussehen , sondern an seiner herzlichen und freundlichen Art Menschen zu begegnen.

Er war eine sehr interessante Persönlichkeit.
Eine Persönlichkeit die alles viel heller erscheinen lassen konnte , wenn sie dem Raum betrat.
Eine Person , die als selbstverständlich angesehen und deshalb schnell vergessen wurde.

Eine Person , von der man keine Probleme erwarten würde.
In seinen Songs erzählte er uns aber was ganz anderes.

Er erzählte uns von seinen Merkmalen , die er nicht leiden konnte und wie er sich von der Welt nicht ernstgenommen fühlte.

Wie er sich angeschossen jedoch nicht Tot fühlte.
Wie er überlebte statt zu leben.

„Wird er der nächste sein?" Wurde mir sogleich zugerufen , da ich ihn eine Sekunde zu lange angeschaut habe.

Die Menschen glaubten , dass ich ein Seriendater war. Das ganze konnte man sich vorstellen wie einen Serienkiller.
Erst Datete ich eine Person über mehrere Monate , bis es mir zu langweilig wurde und ich sie fallen lies.

Das war , was erzählt wurde.
Es entsprach jedoch keineswegs meiner Realität, auch wenn es mir lieber wäre als die Wahrheit.
Das ich mich von diesen Menschen getrennt hatte war wahr , aber aus dem Grund , dass die meisten nichts besseres zutun hatten , als mich zu betrügen.

Immer wieder wurde mir erzählt , dass die Branche so läuft und ich mich nicht so anstellen sollte.
Jedoch wollte ich lieben.
Echt lieben.

Kitschig und Romantisch wie in den Liebesfilmen.

Eine ganze Weile später wurden Interviews geführt und die gleiche Frage wiederholte sich immer wieder.

„ Did you saw you next target yet ?"
Ich schüttelte etwas entrüstet den Kopf.
„No , I'm not gonna walk home with any men tonight."
Die Frau lachte leise auf , belies es aber dabei und lies mich weitergehen.
Ich sah Felix wieder hinter mir. Er führte nun ein Interview mit der selben Frau wie ich.

Schnell sah ich mich um , doch waren keine weiteren Interviewer zu sehen und ich konnte ein Stück weiter gehen, um mit meinen Fans zu kommunizieren und ihnen ein paar Unterschriften zu geben.

Als die Menge mich sah fing sie an meinen Namen zu schreien und Hände wurden ausgestreckt um mich berühren zu können.

Geduldig lies ich auch das über mich ergehen und war froh , als ich das große Gebäude betreten konnte und die Schreie verstummten.

Ich nahm an dem kleinen runden Tisch Platz der mir zugewiesen wurde und sah schnell auf die anderen Namen. Natürlich wurde Lee Felix direkt neben mich gesetzt. Genervt stöhnte ich auf und legte meinen Kopf in meine Hände. Dabei wiederstand ich dem Reiz mir einmal über die Augen zu reiben , damit ich  mein Make Up nicht verwischte.

Die Tische waren hier klein , sodass Vier Leute an diesen Platz fanden und somit hatte ich fast keine andere Möglichkeit, als mich mit ihm zu Unterhalten.

Er war hierbei nicht das Problem. Ich wollte nur nicht , dass dies morgen in den Nachrichten war.
Ich sah die Schlagzeile schon vor mir.

Ein paar Minuten später kam Felix dann und setzte sich neben mich auf seinen Platz.
„ Hi." sagte er und lächelte dabei wie immer sehr freundlich.

„ Hi." antwortete ich ihm und musterte ihn für einen kurzen Moment.
Nach einer Weile räusperte er sich und ich sah in seinem Gesicht, dass es Unbehagen in ihm auslöste.
„ Oh Gott, es tut mir leid."
Er lächelte immer noch , jedoch ein ganzes Stück unsicherer.
„ Alles gut."

„ Du bist hübsch." flüsterte er Schüchtern und seine Wangen färbten sich in einem dunkleren Rotton.
„ Dankeschön, du auch." Nun musste er lächeln und strich sich einmal über seinen vom Stoff bedeckten Arm.

Die Gala fing in ein paar Minuten an und die beiden Person , die noch an unserem Tisch sitzen sollten, waren nicht da.
Wir wussten nicht wer es war , da keine Namenskärtchen die Plätze zierten.

Die Gala begann und war genauso langweilig wie ich sie mir vorgestellt hatte. Das einzig spannende war Felix neben mir , der wohl genauso wenig Lust auf die Gala hatten.

Deshalb fingen wir irgendwann an kleine Spielchen zu spielen und ich hatte sehr viel Spaß.
Wenn er lächelte befanden sich kleine Grübchen in seinen Wangen. Das war mir vorher nie aufgefallen.

Sie waren unfassbar süß und standen ihm sehr gut.
Die Zeit verging wie ihm Flug und die Veranstaltung neigte sich dem Ende zu.

Der Veranstalter schloss diese und machte nochmal auf die Aftershowparty aufmerksam. Noch ein letztes Mal klatschte die Menge für ihn und bewegte sich dann Richtung Ausgang oder Aftershowparty. Ich blieb noch für die Party und Felix hatte dasselbe vor.

Wir holten uns Getränke und stellten uns zusammen in eine Ecke , um nicht gestört zu werden.
„ Weißt du , ich finde deine Musik unfassbar faszinierend."
Er lachte leise auf und schüttelte kurz den Kopf.
„ Ich fand sie nie wirklich besonders. Klar, sie ist schön, aber soviele Künstler schreiben über ihre Probleme. Warum sind meine so besonders ?"
Nun musste ich den Kopf schütteln.
„ Es ist nicht nur worüber du schreibst , sondern die Art. Wie du es schaffst sowas in einen Text zu fassen. Manchmal hat man das Gefühl du schreibst Gedichte. Man hat das Gefühl, dass man dich kennt , weil du schreibst wie als würdest du es einem guten Freund erzählen. Du nimmst einen mit auf eine Reise durch seine eigenen Gefühle.
Das ist so besonders."

Gerührt sah er mich an und nickte dann.
„ Dankeschön , dass hat noch niemand so zu mir gesagt."
Ich lächelte und strich ihm über den Arm.
„ Du hast viel Talent , Felix."

...

Zwei Stunde später entschloss ich mich nach Hause zu gehen. Felix hatte ich nach einer Stunde verloren , da sich jemand mit ihm unterhalten wollte.

Nun suchte ich nach ihm und fand ihn schließlich auch bei einem Z -Promi. Er flößte Felix immer wieder neue Getränke ein und dieser war schon sehr aufgeheitert von dem Alkohol.

Den konnte ich nicht hier lassen.
Hier würde nur irgendwas passieren , was er morgen bereuen würde.

„ Felix , wir gehen nach Hause."
Er drehte sich zu mir um und ein großes Grinsen erschien auf seinem Gesicht.
„ Hyunjinnie nimmt mich mit nach Hause."
Dank wank er dem Kerl zu und umarmte mich stürmisch. 
Ich schob ihn ein Stück von mir weg und wählte die Nummer meines Fahrers , damit er den Wagen vorfahren konnte.

...
Bei mir zuhause angekommen schloss ich mühsam mit einem schlafenden Felix im Arm die Tür auf und beeilte mich dann ihn ins Bett zu legen.
Vorsichtshalber legte ich ihn mit in mein Bett , da ich nicht wusste , ob er ruhig schlafen konnte.

Ich zog ihm die Teure Kleidung aus und ersetzte sie gegen ein weites Shirt.

Seine Unterwäsche lies ich ihm an , damit er sich beim aufwachen nicht unwohl fühlte. Ich wollte ihm nicht das Gefühl geben , dass Dinge passiert sind , die er nüchtern niemals gemacht hätte.
Er sollte nur nicht so unbequem schlafen müssen.

Ich machte mich dann auch fertig und fiel Todmüde in mein Bett. Felix hatte sich in meiner Decke zusammengerollt und ich hatte noch eine zweite für mich geholt.

Sein Kopf lag in meinem Kopfkissen versteckt.
Er sah dabei unfassbar niedlich aus.

Danke für fast 1000 Reads. 🥰

Hyunjin and Felix OsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt