Hyunjin and Felix Os

10.Now I see Daylight (2/3)

2 Wochen später
Wir hatten in diesen zwei Wochen mehrmals mit dem Krankenhaus telefoniert und immer wieder wurde unser Termin verschoben. Jinnies Zustand hatte sich nochmal verschlechtert und meiner auch. Mir ging es zwar soweit gut doch war ich psychisch nicht in der Lage irgendwas zutun. Es ging ihm nun seit zwei Tagen wieder relativ gut und wir konnten ihn heute endlich besuchen gehen. Als ich gestern Abend die Nachricht bekam,dass er von der Intensivstation runter war,bin ich weinend zusammengebrochen und Han musste das Telefonat für mich beenden. Er war gestern Abend bei mir zu Hause,da er sich schlecht fühlte. Er hatte mich mit zu sich und Minho nach Hause genommen,doch ich bin nach 3 Tagen wieder nach Hause gegangen. Ich hielt es nicht aus in einem Haus mit einem schwer verliebten Paar. Ich war auch schwer verliebt und mein Partner lag im Krankenhaus auf der Intensivstation. Unsere Bettwäsche hatte ich kein einziges Mal gewechselt in den letzten Tagen in der Hoffnung ,dass sein Geruch immer noch in den Laken war. Doch so langsam roch das Laken nach Tränen,Schweiß und Schlaf. Deswegen hatte ich mir vorgenommen es heute zu wechseln. Ich hatte Gestern sofort eine Tasche gepackt ,die ich ihm heute mitbringen würde. In dieser waren ein paar seiner Malsachen und neue Klamotten. Außerdem ein paar seiner Lieblingssnacks und seine Lieblingsdecke. Ich wusste ,dass er seine Sachen wahrscheinlich vermisste und ich hoffte ich würde ihm eine kleine Freude damit machen.

Mein Telefon klingelte und in der nächsten Sekunde nahm ich das Gespräch an. „Ich steh vor deiner Haustür, Lixie. Kommst du raus?" Ich nickte aufgeregt ,doch merkte in der nächsten Sekunde ,dass er das ja garnicht sehen konnte und antwortete schließlich „Ich komme sofort."

Ich schnappte mir schnell Hyunjins Tasche und zog mir Schuhe über. Dann rannte ich in den Flur und vergaß fast mir meine Schuhe anzuziehen. In der letzten Sekunde fiel mir Hyunjins Handy ein und ich nahm es schnell mit. Ich rannte aus der Tür und schloss schnell ab.

Am Ende unserer Straße konnte ich das Auto von Han und Minho ausmachen und ich rannte auf dieses zu. Einige Leute sahen sich nach mir um ,doch dass war mir in dem Moment ziemlich egal.

Am Auto angekommen riss ich die Tür auf und setzte mich auf den Rücksitz und schnallte mich an.
„So,können wir los?" Minho lachte auf und sah mich amüsiert an „Hallo erstmal."

Ich nickte und wartete bis er den Motor anstellte.
Als er los fuhr spürte ich den Blick Hans durch den Rückspiegel auf mir. „Was denn?" fragte ich ihn verwundert und er lächelte mich an. „Du grinst die ganze Zeit so." Ich lachte kurz auf und sah wieder aus dem Fenster.

Eine Stunde später kamen wir am Krankenhaus an und ich stieg schnell aus dem Auto. Hyunjins Tasche in der einen und Han an der anderen Hand betraten wir das Krankenhaus.

Am Schalter saß eine junge Frau die uns freundlich begrüßte und uns fragte zu wem wir gehörten.
„Lee Felix ,wir gehören zu Hwang Hyunjin." Sie nickte und rief den behandelnden Arzt. Dieser kam einige Minuten später und nahm uns mit in Hyunjins Krankenzimmer.

„Ihm geht es soweit gut. Er ist gerade stabil. Einige seiner Rippen wurden gebrochen. Sein linker Arm ist gebrochen und seine Lungenflügel wurden abgequetscht. Dadurch schwebt er in Lebensgefahr. Sein Zustand kann sich in jeder Sekunde verschlechtern und wir haben leider keine Garantie für nichts. Falls er es schaffen sollte wissen wir nicht ob er jemals wieder normal Leben können wird."

Ich nickte betroffen und spürte Hans Hand die nun meine Schulter drückte.

„Wie wahrscheinlich ist es ,dass er überlebt?"

Der Arzt schüttelte mit dem Kopf und sah mich kurz betroffen an. „ Tatsächlich ist es bei ihm garnicht so unwahrscheinlich ,dass er überlebt. Aber man weiß es nie."

Er öffnete die Tür des Zimmers und lies mich den Raum betreten. Han und Minho stellten sich in die letzte Ecke des Raumes um mir Platz zu lassen.

Und dort saß er. Angeschlossen an mehrere Maschinen. Und doch sah er mich lächelnd an und hob  leicht seinen unverletzten Arm. Tränen ließen meine Sicht verschwimmen. Sofort verschwand sein Lächeln.

„Nicht weinen ,Lixie. Komm zu mir."
Er breitete seinen Arm aus und ich drückte mich so vorsichtig wie möglich an ihn. Trotzdem stöhnte er leise auf vor Schmerz und sofort trat ich einen Schritt zurück. „Sorry." murmelte ich. Er schüttelte leicht den Kopf „Alles gut." er zog mich mit seinem gesunden Arm an meinem Nacken zu sich und drückte mir einen flinken Kuss auf die Lippen.
Ich wollte mich noch lange nicht trennen und küsste ihn nochmal,doch dann fielen mir unsere Freunde am anderen Ende des Raums wieder ein und ich löste mich von Hyunjin. Er grummelte unzufrieden ,doch lies mich dann gehen.

„ Was machst du denn für Sachen?" fragte Minho mit einem kleinen Lächeln auf dem Gesicht. Er führte mit Hyunjin einen kurzen Handschlag aus und begutachtete ihn dann.

„Du siehst nicht gut aus." bei der Aussage schlug Han ,Minho leicht auf den Arm. „Aua." empört sah Minho ihn an und Han lachte auf. Da fiel mir wieder die Tasche ein.

„Jinnie, ich hab dir noch ein bisschen was mitgebracht." meinte ich und machte die Tasche auf. Dann griff ich in meine Hosentasche und zog sein Handy raus. Er nahm es in die Hand und sah es mit Ehrfurcht an. „Du bist echt ein kleiner Engel ,Lixie." Er sah Minho und Han an. „Deshalb liebe ich ihn so sehr."

Mein Gesicht lief leicht Rot an und ich legte meine Hände auf meine Wangen um es zu verdecken.
„ Hände von den Wangen ,Lixie. Du verdeckst deine hübschen Sommersprossen." Sofort nahm ich meine Hände von den Wangen und Hyunjin lächelte zufrieden.

In der nächsten Sekunde kam der Arzt rein und teilte uns mit ,dass unsere Zeit vorbei war. Etwas traurig verabschiedete ich mich von Hyunjin und versprach ihm so bald es geht wiederzukommen. Die Tasche legte ich ihm so hin,dass er immer ran kam.

„Kann ich morgen wiederkommen?" fragte ich den Arzt und er nickte. „Wenn wir keine starken Veränderungen in seinem Zustand haben ,werden sie ihn morgen besuchen können." Zufrieden nickte ich,doch eine Frage brannte mir auf dem Herzen. „Wann glauben sie wird er wieder nach Hause können?" der Arzt seufzte leise „Wir werden ihn ,wenn alles gut läuft und er seine Medikamente gut aufnimmt ,in drei Wochen frühestens Entlassen."

Zufrieden bedankte und verabschiedete ich mich und ging zum Auto. Auf dem Weg nach Hause war es still und ich war froh endlich wieder Zuhause zu sein.

Am Abend zog ich tatsächlich unser Bett ab und räumte etwas auf ,in der Hoffnung, dass Hyunjin bald wiederkommen würde...

I can't breathe without you...