Sie hatten uns gefunden.
Wie hatten sie das geschafft?
Wo war unser Fehler gewesen?
Wir hätten nicht auf den Markt gehen sollen.
Das war eine törichte Idee gewesen. Das hatte ich ihm gesagt.
Aber ich verstand seine Intension. Er wollte mir nur eine Freude machen. Mich hinaus holen aus dem Loch, in dem wir seit Tagen aufeinander gehockt hatten. Eilig rannte ich durch die leeren, dunklen Straßen. Durch die engen Passagen zwischen den eintönigen Flachbauten.
In einer dunklen Nische hielt ich an und stützte meine Hände auf meine Knie. Auch er blieb neben mir stehen und ich spürte wie er sanft seine Hand auf meinen Rücken legte.
„Satine, alles in Ordnung?", keuchte er außer selbst außer Atem. Ich hob meinen Kopf.
„Was ist mit unseren Decknamen, Ben?", fragte ich leise. Er lugte kurz um die Ecke, ehe seine blauen Augen wieder auf meine trafen.
„Die brauchen wir jetzt nicht mehr.", lächelte er.
Wie ich es liebte, wenn er lächelte. In der letzten Zeit gab es nicht viele Momente in denen mir zum Lächeln zumute war. Aber wenn ich seins sah, spürte ich, wie der Druck von mir abfiel und mir warm in der Brust wurde.
Wir waren nicht Padawan und Herzogin, sondern nur zwei Individuen, ohne Namen und Titel.
Wir waren wir.
Ich richtete mich wieder auf und seine Hand rutschte von meinem Rücken. „Wir sollten weiter, bis zum Stützpunkt ist es nicht mehr weit. Mein Meister wartet dort auf uns.", spornte er an und hielt seine Hand vor mich. Ich sah zwischen ihm und seiner Hand her.
Ich zögerte sie zu greifen.
„Wenn wir diesen Stützpunkt erreichen...", Ich stoppte.
Wie sollte es mit uns weitergehen? Ich wollte nicht, dass er ging.
Ich wollte nicht, dass sich unsere Wege trennten.
Mein Herz wurde schwer bei diesen Gedanken. Gerade nach den unzähligen Nächten dir wir gemeinsam verbracht hatten, ohne zu wissen was der nächste Tag bringen wird.
Er schien meinen Schwermut zu spüren.
„Satine, ich...", begann er, doch plötzlich hörten wir Schritte näher kommen.
Eilig griff er meine Hand und zog mich mit sich. Schüsse ertönten und er ließ meine Hand los. Ich stoppte und fuhr herum.
„Lauf weiter!", herrschte er mich an und aktivierte sein blaues Lichtschwert. Die Aufsässigen versammelten sich vor ihm mir ihren Blastern. Ich wollte nicht weiterlaufen.
Ich konnte ihn nicht zurücklassen. Es waren drei Aufsässige, die sich vor ihm aufbauten und das Feuer eröffneten.
Er bemerkte, dass ich nicht weitergelaufen war. Mit seinem Lichtschwert blockte er die Schüsse ab und sie wurden wieder zurückgeworfen auf die Aufsässigen.
Einer fiel.
Mein Blick fiel auf den linken Mann.
Seine Narbe am Kinn. Und diese faltigen Augen. Er war es.
Er hatte meine Mutter getötet.
Hitze stieg in meinem Bauch auf. Ein Prickeln breitete sich über meine Haut aus, bis in meine Fingerspitzen.
Die Wut brannte in mir auf wie eine Feuersbrunst.
Ich wusste nicht mehr wann ich mich gebückt hatte und den Stein in meiner Hand aufgehoben hatte. Der Mörder wich knapp einem Blasterschuss aus, während sein Kumpane bereits zu Boden gegangen war. Ich warf den Stein und traf seinen Kopf. Der stämmige Mann fiel zu Boden und ich stürmte auf ihn zu.
Wie eine Furie stürzte ich mich auf ihn und schlug mit meinen Händen auf sein Gesicht ein.
„Du hast sie umgebracht!", schrie ich wütend, während meine Hände sich in sein Gesicht gruben.
Ein roter Schleier war über mich gefallen.
Ich schrie voller Wut.
Meine ganze angestaute Wut, über den Verlust meiner Familie und diese Flucht, diese Angst.
Ich ließ alles an ihm aus. Er hat sie vor meinen Augen verbluten lassen.
Ich war unfähig meiner Mutter zu helfen.
Ich konnte nur dabei zusehen, wie der Boden sich unter ihr mit Blut tränkte. Erst als er mich wegzog und an den Schultern rüttelte, kam ich wieder zu Bewusstsein.
„Satine.", presste er eindringlich hervor. Es brauchte einen Moment, ehe ich seine kurzen braunen Haare, seine blauen Augen realisierte.
Verwirrt blinzelte ich und mein Blick fiel auf meine dünnen Hände. Sie waren voller Blut. Ich keuchte erschrocken auf, als der Schmerz einsetzte.
Was habe ich getan?
Zögernd drehte ich meinen Kopf zu dem Aufsässigen. Sein Gesicht war völlig zerkratzt und entstellt. Es blutete.
Was habe ich getan?
Ich zog zitternd Luft ein.
Was habe ich getan?
Wozu hatte mich diese Gewalt getrieben? Heiße Tränen brannten in meinen Augen. Er stellte sich zwischen mich und den am Boden liegenden Mann.
„Sieh nicht hin.", murmelte er leise und drückte mich fest an sich.
Was mag er nur von mir denken? Ich habe die Kontrolle verloren.
Was habe ich getan?
Zögernd setzten wir uns in Bewegung.
Wir hatten es zu dem Stützpunkt geschafft. Binnen der darauffolgenden drei Wochen waren die Unruhen beendet, dank der ausgesandten Jedi. Nachdem die Unruhen beendet waren, war auch die Mission der beiden Jedi vorbei und sie mussten zurück nach Coruscant kehren.
Und als es an der Zeit war, ließ ich ihn gehen.
Wir waren nie nur zwei Individuen gewesen.
Wir waren nie nur wir gewesen.
Wir entschieden, dass wir Padawan und Herzogin waren.
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Kryze Clan - Klonkriege
FanfictionMein Name ist Mia Kryze. Der Name sagt euch nichts? Dann lasst es mich für alle Nicht-Mandalorianer erklären, meine Mutter ist die Herzogin von Mandalore, aber nicht von den Wahren Mandalorianern, sondern den "Neuen", den pazifistischen Mandalorian...