Dangerous Relationship

Kapitel 2: School freak

Völlig erschrocken schnellt ein schwarzhaariger Junge auf und schaut sich verwirrt um. Scheinbar wurde er wieder von einem Albtraum heimgesucht. Dieser Junge trägt den Namen Yuta Okkotsu und ist 16 Jahre alt. Er besitzt kühle dunkelblaue Augen, die mit dunklen Augenringen umhüllt sind. Erleichtert darüber, dass das alles nur ein böser Traum war, atmet er aus und lehnt sich wieder zurück an dem Baumstamm. Gerade hält er sich unter seinem Lieblingsbaum an seiner Schule auf. Jede Pause verbringt er dort. Dieser Baum lässt ihm eine gewisse Sicherheit verspüren. Bedauerlicherweise verbringt er seinen Schulaufenthalt immer alleine. Leider hat er niemanden an dem er sich wenden kann, noch mal einen Lehrer. Sein Schulwerdegang verlief bisher alles andere als rosig. Es fing schon damals in der Grundschulzeit an, dass er von den anderen Mitschülern auf eine üble Art und Weise misshandelt wurde. Leider können auch Kinder bereits einen grausamen Charakter aneignen. Doch eine einzige Person gab es in seinem Leben. Ein süßes braunhaariges Mädchen namens Rika Orimoto und sie war ein Jahr älter als Yuta. Sie war die einzige, die ihn mochte wie er ist. Sie schenkte ihm sogar zu seinem zehnten Geburtstag einen Verlobungsring. Beide haben sich die Ehe versprochen, wenn sie Erwachsen sind. Doch das sollte nie zur Realität werden. Eines Tages wurde sie auf dem Heimweg von einem Auto erfasst und erlag ihren schweren Verletzungen bereits am Unfallort. Dieses grausame Ereignis musste Yuta mit eigenen Augen ansehen. Die einzige Person, die ihn schätzte war nun für immer verschwunden. Dachte er jedenfalls. Durch seine Verzweiflung und Trauer, die er ausstrahlte, belegte er sie unbewusst mit einem Fluch, sodass sie weiterhin bei ihm sein konnte. Sie begleitet ihn sogar bis heute noch. Sie möchte ihn vor allem Bösen beschützen, doch Yuta hält sie immer davon ab. Er ist der Meinung, dass er sonst nicht sei als die, die ihn verletzen. Denn er wird heute noch immer misshandelt. Sogar die Lehrer verschließen ihre Augen. Manchmal fragt er sich wie er es ohne Rika überhaupt so weit geschafft hat. Er steht kurz vor seinem Abschluss und seine Noten haben trotz der schrecklichen Erfahrungen nicht darunter gelitten. Er ist stets ein begabter Schüler. Noch immer sitzt er unter seinem Lieblingsbaum und betrachtet die schönen Blütenblätter, die sanft auf der Sommerwiese landen. Schließlich schaut er nach oben in den klaren blauen Himmel. Plötzlich erscheint ein schwaches Bild von einer jungen und braunhaarigen Person am Himmel. Yuta sieht dort oben die schöne Gestalt seiner verstorbenen Freundin. Er versucht nach dem Bild zu greifen und vergießt dabei eine Träne mit einem Lächeln im Gesicht. Sie ist zwar noch im Diesseits, doch sie nicht mehr so wie sie mal war. Rikas Aussehen
als Rachgeist ist komplett anders. Sie ist ein großer monströser Fluch mit einem muskulösen Oberkörper, langen Armen und einem schwanzartigen Schatten anstelle von Beinen. Sie besitzt nur ein großes Auge, was normalerweise verborgen bleibt. Aus ihrem Hinterkopf wachsen mehrere Ranken. Zudem hat sie lange spitze Fingernägel und scharfe Reißzähne. Ein beängstigendes Bild. Er vermisst die schöne und menschliche Gestalt von Rika. Mit diesen Gedanken erhebt er von seinem Lieblingsplatz und begibt sich lustlos auf Weg zum Unterricht. Hoffentlich trifft er nicht wieder auf seine Peiniger. Doch das Glück ist mal wieder nicht auf seiner Seite. Direkt auf der anderen Seite des Schulgeländes, wo sich die Müllcontainer befinden, stehen vier große und gut gebaute Jungs, die bereit sind jemanden anzugreifen. Bei seinem Glück ist er ausgerechnet in deren Blickfeld geraten.

"Sieh mal einer an, das größte Opfer der Schule ist am Start"

ruft einer dieser Jugendlichen und daraufhin fangen alle an lautstark zu lachen. Sie halten sich für die Könige der Schule. Dazu erwidert Yuta nichts und steht zunächst stumm da.

"Na, willst du denn gar nichts dazu sagen?"

Stichelt der Eine wieder rum. Er scheint das, was es auch immer sein mag, anzuführen. Die anderen sind eher die Mitläufer. Würde Yuta dazu gehören, würde er so ein Verhalten gar nicht zulassen. Doch er hat nicht dieses Selbstbewusstsein, um dazu zu gehört. Um ehrlich zu sein, möchte er auch gar so sein wie diese Jungs. Er mag zwar für sie zu schwach erscheinen, dennoch ist er vom Verstand her einige Meilen weit voraus. Heute ist der Tag gekommen. Wenn sie ihn nicht in Ruhe lassen würden, würde er diesmal keinen Halt machen. Er würde Rika zu sich holen. Ihnen mal eine Lektion erhalten. Er bleibt daher immer noch stumm und macht den Anschein einfach an den Jugendlichen vorbeigehen zu wollen. Doch er wird von dem Anführer davon abgehalten weiter zu laufen. Wenig überrascht schaut er zu ihm hoch, abwartend auf das was folgen wird.