Kapitel 9: Bad surprise

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Es ist trüb. Die Wolken sind so dicht, dass man die Sonne nicht mehr hinter ihnen sehen kann. Regentropfen, die auf dem Boden fallen, erzeugen ein dumpfes, monotones Geräusch, das sehr beruhigend ist. Dieser Zustand der Atmosphäre hat eine besonders beruhigende Wirkung auf Yuta, der es sich auf seinem Bett gemütlich gemacht hat und das Regenwetter aus dem Fenster beobachtet. Seine Gedanken schweifen von einem Ereignis zum anderen. Zwei Tage sind bereits verflogen und es ist schon einiges passiert. Dieser Moment an dem er mit Maki Zenin und Panda angefreundet hat einen besonderen Platz in seinem Gedächtnis. In nur so kurzer Zeit sind die beiden ihm an Herz gewachsen, was er nie für möglich gehalten hätte. Sogar Kiyotaka und Satoru tauchen in seinem Kopf auf. Sie sind beide auf iherer Art und Weise einzigartig. Kiyotaka.. so freundlich, so hilfsbereit und doch so entschlossen, gewillt seine Arbeit ernst zu nehmen. Satoru.. so lebhaft, so witzig und doch so ernst, so stark. Seine Gedanken schweifen schlussendlich rüber zu einer Person, die eigentlich gar keinen Platz in seinem Kopf haben sollte und das bereitet ihm Missmut. Die angenehme Stille wird urplötzlich durch ein lautes Hämmern an einer Tür unterbrochen. Der schwarzhaarige Junge schreckt auf und sitzt zunächst mit weit aufgerissenen Augen auf seinem Bett. Er versucht sich zu beruhigen, in dem er einmal tief ein und ausatmet, denn er hat sich fast zur Tode erschreckt. Manchmal hasst er es einfach so schreckhaft zu sein. Nachdem Yuta sich wieder gefangen hat, erhebt er sich von seinem Bett und schnellt zur Tür. Er möchte erfahren, wo dieses laute Geräusch herkommt. Leise öffnet er seine Tür einen kleinen Spalt und luckt unauffällig hindurch. Vor der Tür seines Nachbars steht eine mittelgroße Frau mit platinblondes Haar. Sie dürfte schätzungsweise in den mittleren Vierziger sein. Einen Koffer an ihrer Hand sticht ihm ins Auge. Ihre Faust erhebt sich und sie hämmert erneut gegen die Tür. Daraufhin erklingt ein Klicken und die Nachbarstür öffnet sich. Ein völlig gereizter Toge tritt nun hervor und scheint nicht sonderlich erfreut über diese Person zu sein. Das darf doch nicht wahr sein, dass ausgerechnet der Fluchredner sein Nachbar ist. Yuta hat eindeutig die Höchststrafe erhalten. Sein Ärgernis wandelt sich jedoch in Neugier um und der Schwarzhaarige lunst weiter durch den Spalt, um das Aufeinandertreffen der beiden platinblonden Personen weiter zu verfolgen.

"Du Nichtsnutz hast dein Gepäck bei deinem Vater stehen lassen".

sagt die platinblonde Frau erbost und wirft den Koffer nach dem Jungen. Ein lauter Knall ertönt und es herrscht eine Totenstille. Toge ist ausgewichen und steht wie erstarrt vor seiner Tür. Sein Blick schweift langsam rüber zu seinem Koffer. Er ist beschädigt und seine Habseligkeiten liegen überall auf dem Boden verteilt.

"Wie kann man nur so dumm sein?"

blafft die Frau den Jungen an, worauf er zusammen zuckt und beschämt seinen Kopf senkt. Die beiden scheinen offenbar kein gutes Verhältnis zu haben.

"Du blamierst unsere Familie".

nun wirkt die platinblonde Frau sehr hasserfüllt. Toge beißt sich die Zähne zusammen. Diese Frau übertreibt es maßlos. Ihr Erscheinen basiert nur darauf den Jungen zu demütigen. In diesem Moment empfindet Yuta Mitleid für ihn.

"Du bist eindeutig nicht mein Neffe".

entpuppt diese Frau sich als seine Tante. Diese Erkenntnis schockiert dem Schwarzhaarigen umso mehr. Er kann das nicht glauben, dass seine eigene Tante ihn so mies behandelt und das alles nur wegen seiner Vergesslichkeit.

"Du bist genauso ein Versager wie meine Schwester".

beendet seine Tante ihre Rede voller Demütigungen. Toge sein Gesichtsausdruck verrät, dass ihm diese Worte der Frau schwer getroffen haben. Yuta hat genug gehört und er will sich das nicht mehr länger mit ansehen. Tief im Inneren empfindet er eine Abneigung gegen diesen Jungen, doch in diesem Augenblick erinnert er ihn an Yuta selbst. Die Art und Weise, wie der Junge dort steht, so ängstlich, so hilflos, auf sich allein gestellt. In der Situation war der Schwarzhaarige selbst einmal, bis Rika zur Hilfe eilte. Dieses mal wird nicht sie die Person sein, die mutig einem bösen Menschen die Stirn bietet, sondern Yuta selbst. Blitzartig springt seine Tür auf und prallt mit einem lauten Knall gegen die Wand. Die beiden platinblonden Person zucken zusammen und schauen zeitgleich zur Yutas Wohnungstür. Die Tür ist weit geöffnet, doch von dem schwarzhaarigen Jungen fehlt jede Spur.

Dangerous RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt