Kapitel 17: The return

54 3 5
                                    

Nach einem Jahr

Der Winter beginnt und es wird zeitig dunkel. Die Straßen sind leer, man könnte meinen, dass die Stadt unbewohnt wäre. Doch es ist kalt und wenige Personen haben Lust sich nach draußen zu begeben. Bis auf ein kleines Mädchen, sie dürfte um die sieben Jahre alt sein. Ihre Kleidung ist sehr dreckig und für den Winter nicht ausreichend. Ihre Haare sind zerzaust und ihr Körper sieht recht mager aus. Sie scheint aus armen Verhältnissen zu stammen, oder vielleicht ist sie sogar obdachlos. Wäre bei den aktuellen Vorfällen mit den Flüchen keine Seltenheit. Das Mädchen hat seit Tagen nichts Richtiges in den Magen bekommen und ist auf der Suche nach was Essbarem. Seit Stunden durchsucht die in Müllcontainern nach Resten oder nach Personen, die ihr vielleicht etwas Kleingeld spenden könnten. Bis jetzt hat sie keinen Erfolg. Bei einem offenen Supermarkt macht sie Halt. Außen ist alles beleuchtet, doch im Inneren ist es zappenduster. Die Automatiktüren öffnen sich aber auch, was sehr seltsam ist. Die Kleine schaut sich vorsichtig im Laden um, keine Menschenseele scheint hier zu sein und einige Regale bestehen aus Lücken. Dieser Supermarkt ist anscheinend seit einigen Tagen nicht mehr belegt, geschweige denn besucht worden. Das wäre doch die Chance hier etwas zum Essen zu finden und es ohne Konsequenzen mitgehen zu lassen. Mit strahlenden Augen schaut sie sich nach etwas Leckerem um. Schließlich schnappt sie nach einer Chipstüte und nach einer großen Flasche Wasser. Sie würde von nun an immer hierher kommen, wenn sie Hunger hat. Plötzlich ertönt ein ohrenbetäubendes Geräusch, es klingt in etwa so, als würde etwas Großes den Boden berühren und ein kurzes Beben verursachen. Die Kleine bekommt es mit der Angst zu tun und begibt sich schnellstmöglich nach draußen. Kaum springt sie aus dem Supermarkt, droht sie direkt von einem Fluch attackiert zu werden. Doch bevor er überhaupt dem Mädchen zu nahe kommen kann, fällt er zur Boden und eine dunkelhaarige, scheinbar männliche Gestalt kommt zum Vorschein. Er steht auf dem Kopf von dem Fluch, mit beiden Händen an einem Schwert, fest im Griff. Sein Kopf ist gesenkt und zunächst bewegt er sich nicht vom Fleck. Nach einigen Sekunden erhebt sich der schwarze Schopf und schaut mit einem warmen Lächeln zu dem Mädchen. In dem einem Jahr, wo er in Afrika war, sind seine Haare etwas länger gewachsen, was nicht schlecht an ihm aussieht. Die Kleine himmelt ihren Helden förmlich an, doch bevor jemand von beiden zur Wort kommt, fällt ihm dem Dunkelhaarigen auf, dass sie nicht alleine sind. Sein Gesicht macht zu einigen bekannten, aber auch unbekannten Personen Halt. Seine Augen haften ganz besonders auf eine Person, die sich in der Zeit, wo er fort war, optisch verändert hat und er ist so schön, wie der Mond in der Nacht.

Der siebte Januar steht bereits vor der Tür, der Schnee bedeckt ganz Tokio und lässt es in zu grellen, warmen Farben erscheinen. Toge wiederum hat genau zwei Gründe diesen heutigen Tag zu verfluchen, erstens weil ihn trübe Tage an seine Vergangenheit erinnern und zweitens wegen der Kälte. Doch gerade eben fällt ihn ein, dass Yuta heute Abend aus Afrika wieder zurückkehren wird und somit kommt ein dritter Grund noch mit dazu. Er befindet sich mit seinen Freunden und die neuen Erstklässler, die ihm ebenfalls ans Herz gewachsen sind, draußen in der Stadt. Sie haben den Auftrag bekommen einen weiteren Fluch auszutreiben, der sich in der Einkaufsmeile befinden soll. Toge spürt, wie diese schreckliche Kälte sich durch seine Knochen drängt. Er verschränkt seine Arme vor seiner Brust, um sich warm zu halten und vielleicht auch seine Stimmung etwas zu heben, denn heute ist er nicht gut gelaunt. Seine Freunde ahnen ebenfalls, dass heute nicht sein Tag ist. Maki versucht die ganze Zeit mit ihm zu reden, mit der festen Überzeugung, dass Yuta ein guter Kerl sei und er ihn einfach nur 'verstehen' müsse. Dabei hat sie nicht mal mitbekommen, was sich in seinem Zimmer damals zuletzt abgespielt hat. Erst hatte der schwarzhaarige Junge das Verlangen ihn zu küssen und löst unglaublich starke Gefühle in ihm aus. Doch seine letzten Worte waren, dass ihm das alles nichts bedeutet hat. Wie würde die Brillenträgerin auf so eine Abfuhr reagieren? Der Blonde hat zu Recht Zweifel an ihren Aussagen, was Maki natürlich bemerkt und macht sich nicht mehr die Mühe, weiter darauf einzugehen, wofür Toge dankbar ist. Schließlich machen alle sechs Jujutsu-Zauberer vor einem Supermarkt Halt, der offenbar seit einigen Tagen leer zu stehen scheint. Deren Blicke sind dennoch auf etwas ganz Anderes fokussiert, ein kleines Mädchen, anscheinend sieben Jahre alt, mit dreckiger Kleidung am Leib und Lebensmittel in den Händen. Die Kleine scheint jemanden oder etwas zu bewundern und schaut man die selbe Richtung, erkennt man einen jungen Mann, etwa 17 Jahre alt. Beim genauen Hinschauen, erkennt Toge, dass es sich bei dem Jungen, um Yuta handelt, der sich offensichtlich bereits um diesen besagten Fluch gekümmert hat und das kleine Mädchen wahrscheinlich gerettet hat. Gerade fragt sich der Blonde, wie man bloß nach einem Jahr, so eine göttliche Verwandlung darlegen kann. Sein schwarzes, glattes Haar ist länger geworden, was ihn sehr gut steht und ihn echt heiß aussehen lässt. Seine Körpergröße dürfte um die 180 Zentimeter erreicht haben und sein Körperbau wirkt muskulöser. Sein Gesicht ist markanter, er wirkt viel mehr wie ein Mann und dann noch seine unfassbare Stärke. Toge Herz schlägt wild gegen seine Brust bei diesem Anblick, die ihm geboten wird und vergisst augenblicklich, seine letzten Worte von damals. Yuta scheint Toges Blick zu bemerken und nach langer Zeit trifft dunkelblau auf violett. Sie schauen sich für eine Weile in die Augen, sie können einfach anders, denn sie haben sich lange nicht mehr betrachten können.

Dangerous RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt