Kapitel 12: No cohesion

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Nach einigen Augenblicken, erwacht Toge aus seiner Trance und erinnert sich wieder daran, dass er Yuta hasst. Das scheint dem schwarzhaarigen Jungen aufzufallen. Doch der Fluchredner ignoriert seinen Gesichtsausdruck gekonnt. Für den Bruchteil einer Sekunde schaut er den Dunkelhaarigen ein letztes Mal an und geht einfach an ihm vorbei. Das Einzige, was sie momentan gemeinsam haben ist, dass beiden Jungs Jujutsu-Zauberer sind und ihre erste gemeinsame Mission bevorsteht. Das einzige was für Toge im Augenblick zählt ist, dass sie ihr Ziel erreichen. Schließlich verschwindet er wortlos aus dem Büro und blendet die Anwesenheit der anderen vollkommen aus. Er eilt Richtung Treppe. Der platinblonde Junge steigt die Stufen hinunter und bemerkt, dass ihm jemand folgt. Es sind Kiyotaka und Yuta, die ihm hinterherkommen. Sie schreiten mitsammen durch den langen, verdreckten Flur und verlassen schlussendlich das Schulgebäude. Glücklicherweise müssen sie nicht durch den Waldweg schlendern, da Kiyotaka sein Auto bereits auf das Schulgelände geparkt hat. Der Brillenträger überholt Toge, öffnet sein Auto und steigt in die Fahrerseite ein. Erst jetzt fällt dem Fluchredner auf, dass der schwarzhaarige Mann einen Tablet bei sich hat. Der platinblonde Junge eilt nach vorne, wartet nicht einmal auf den Schwarzhaarigen und steigt schweigend ins Auto. Beide schnallen sich an. Yuta gesellt sich kaum eine Minute später zu ihm und tut es ihm gleich. Eine erdrückende Stimmung liegt in der Luft.

"Hier sind alle Informationen, die ihr braucht"

teilt der Brillenträger den Jujutsu Zauberer mit und überreicht ihnen das Tablet mit den wichtigen Einzelheiten. Toge schnappt es sich zuerst und ließt aufmerksam alles, was er benötigt. Es sieht ganz danach aus, als würde die Mission doch nicht so leicht werden. Bei diesem Fall handelt es sich um einen Fluch ersten Grades, der in einem verlassenen Krankenhaus seinen Unwesen treibt. Das muss Satoru dazu veranlasst haben, den beiden diese Mission anzuvertrauen. Schließlich haben nur sie die richtige Qualifikationen. Sie sind aktuell die beiden einzigen mit einem höheren Rang als den zweiten, praktisch gesehen dürfte der Fluchredner nicht einmal hier sein, da er bloß zur Hälfte erste Klasse ist. Yuta hingegen wird als Jujutsu-Zauberer der besonderen Klasse eingestuft. Da er dennoch Probleme damit hat, seinen Fluchgeist zu kontrollieren, kann er nicht alleine gehen und da deshalb muss Toge dran glauben. Trotzdem kann der platinblonde Junge es nicht einfach so hinnehmen. Es könnte funktionieren, aber gleichzeitig es auch schwierig werden, außerdem macht er sich Sorgen um seine Kehle. Es wird schwer werden, sie in gutem Zustand zu halten, wenn gegen etwas kämpft, was ein Bisschen stärker ist als er selbst. Trotzdem kann er jetzt keinen Rückzieher machen. Toge reicht nun Yuta das Tablet, ohne ihm nur einen Blick zu würdigen. Während der Dunkelhaarige zu lesen beginnt, schaut er aus dem Autofenster. Er beobachtet schweigend wie Regentropfen Tokio immer mehr bewässern und spielt mit der kleinen Flasche, die er in der Tasche seiner Uniform trägt. Dieses Regenwetter hat ihn schon immer nostalgische und traurige Gefühle bereitet. Es macht in immer so nachdenklich und erinnert ihm stark an die Zeit im Inumaki Anwesen. Ganz besonders an seinem Rabenvater. Es ist alles andere als angenehm und an solchen Momenten würde er am Liebsten seinen Gehirn abschalten. Es fühlt sich so an, als würde sein eigener Verstand sich über ihn lustig machen. Nach zehn Minuten Fahrt, gelegen sie ans richtige Ziel. Toge kann die verfluchte Energie um sich herumwirbeln fühlen, sogar von der Stelle aus, an der Kiyotaka sein Auto geparkt hat. Ein leichter Schauer läuft ihm über dem Rücken und lässt ihn zusammenzuchen. Dieses Gefühl ist intensiv und furchteinflößend zugleich. In Toges Inneren wurde soeben ein Samenkorn der puren Angst geboren. Kaum klettert er aus dem Auto, wird dieses beängstigende Gefühl bedeutend schlimmer. Dennoch gibt er sein Bestes, um die Ruhe zu bewahren. Endlich riskiert er mal einen Blick auf Yuta, der aber auf etwas anderes fokussiert ist. Man kann deutlich an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er diese dunkle Aura ebenfalls spürt und das hebt Toges Stimmung überhaupt nicht.

"Komm, lass uns gehen."

sagt der schwarzhaarige Junge dennoch entschlossen. Doch die beiden Jujutsu-Zauberer werden von Kiyotaka aufgehalten.

Dangerous RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt