Kapitel 22: Love is in the air

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Am nächsten Morgen, nach dieser brenzligen Mission am Vortag, öffnet Yuta langsam seine Augen und blinzelt zunächst. Er beginnt sich zu bewegen und bemerkt sofort, dass sein Körper mit Toges verwickelt ist. Der Blonde hat sein Bein über die Taille des Schwarzhaarigen geworfen, was ihn fast bewegungsunfähig macht, seine Hand ist fest um Yutas Hals geschlungen und seine Finger sind buchstäblich in seinen Haaren verknotet. Der Dunkelhaarige lächelt vor sich hin, kann sein Glück kaum fassen. Seine Augen sind nun auf Toges Gesicht gerichtet; der andere Junge sieht friedlich, erleichtert und vielleicht sogar glücklich aus. Es ist dem schwarzhaarigen Jungen durchaus lieber, ihn so zu sehen, als ihn so gebrochen zu sehen wie gestern. Seine herzzerreißenden Schreie, waren so schlimm für Yuta, diese schreckliche Erinnerung wird er niemals mehr aus seinem Gedächtnis bekommen. Er hat den Fluchredner mit auf sein Zimmer getragen, hat ihn zu sich ins Bett gelegt und beide schliefen sofort ein. Der heutige Tag beginnt friedlich, allein Toges Anwesenheit macht alles perfekt. Den platinblonden Jungen so zu sehen, bewegt etwas in seinem Herzen und lässt es flattern. Er kann spüren, wie es schneller schlägt, regelrecht gegen seine Rippen schlägt und auch sein Atem etwas beschleunigt. Aber es ist ein schönes Gefühl, ein Gefühl, an das es sich zu erinnern lohnt. Dieser Moment ist es wert, in Erinnerung zu bleiben; die beiden Jujutsu-Zauberer zusammen im Bett, Toge an ihn geklammert, die Wärme seines Körpers. In diesem Augenblick, kann er nicht anders, als sich ihre gemeinsame Zukunft vorzustellen. Jeden Morgen in einem Bett aufzuwachen - ihrem gemeinsamen Bett - Toges Gesicht mit Küssen überhäufen, nur um ihn sanft aufzuwecken und ihn mit einem Frühstück zu verwöhnen. Ihn stundenlang zu beobachten, sein Gesicht zu bewundern, sein Körper, einfach alles, was mit ihm zu tun hat. Seinen Duft einzuatmen, sich daran zu gewöhnen, ihn in den Armen zu halten, mit ihm zu kuscheln, während sie sich einen Film ansehen. Ihm zuzuhören, wie er seinen Tag erlebt hat, ihn bei allem zu unterstützen, wann immer er das braucht. Wenn sie nur gewöhnliche Menschen wären, wenn sie nur ein einfaches Leben führen würden, dann könnte das tatsächlich passieren. Gerade stellt sich Yuta vor, wie es gewesen wäre, wenn sie sich nicht in der Jujutsu Akademie kennengelernt hätten. Er sieht sich mit Toge in einem niedlichen Café, nimmt all seinen Mut zusammen und fragt nach seiner Nummer. Seine Bestellung würde er ebenfalls bezahlen. Sie haben mehrere Dates und verlieben sich mit der Zeit immer mehr ineinander. Jetzt sind sie in der Gegenwart, aneinander gekuschelt im Bett und er kann es sich ebenfalls vorstellen, den Rest seines Lebens auf eine langweilige, jedoch tröstliche Weise zu verbringen. Doch sie sind beide nunmal Jujutsu-Zauberer und somit bringt jeder Tag mehr und mehr Gefahr in ihr Leben. Sie riskieren ihre Gesundheit, ihren Geist, ihr Leben. Obwohl Yuta die Idee gefällt, die Welt zu verbessern, anderen zu helfen, hasst er es gleichzeitig. Er hasst es manchmal so sehr, dass es ihm das Herz schwer macht und seine Seele weint. Denn selbst wenn es für all das einen guten Zweck gibt, sehnt er sich manchmal danach, einfach normal zu sein und nicht gleich in jeder Ecke ein Todesurteil auf ihn warten zu sehen. Eine Guillotine könnte ihm im jeden Moment an den Hals fallen, ein Fluch könnte ihn in der nächsten Mission eventuell töten. Seine Tage könnten jeder Zeit gezählt sein und nicht jeder Morgen wird ihm versprochen. Zudem ist da noch Toges Vater, der sehr mächtig ist, der erwartet, dass sein Sohn sehr bald seinen Platz einnimmt, der umgehend aus dem Weg geräumt werden muss. Daher schmerzte die Erkenntnis, dass an einer gemeinsamen Zukunft derzeit nicht zu denken ist. Trotzdem würde er dafür kämpfen und außerdem darf man wohl mal träumen. Diese Träume sind schön und spenden ihm Trost. Er schaut sich wieder das schlafende Gesicht des Blonden an. Er hebt seine Hand, legt sie sachte auf Wange des Fluchredners und streichelte sie sanft. Seine Finger streichen über die Wangenknochen, dann über die Nase und letztendlich über seine Augenbrauen. Er macht sich mit der Form von Toges Gesicht vertraut und nimmt jedes Detail in sich auf; jede Narbe, die Reinheit seiner Haut, seine beiden Siegel, die Weichheit seiner Lippen an seinen Finger. Er ist fasziniert von dem platinblonden Jungen, hypnotisiert von seinem Aussehen und seinem Charakter. Einfach alles an ihm ist so besonders, so einzigartig, so schön. Mittlerweile ist sein Hass verschwunden und würde auch nie wieder zurückkehren. Er hat schon längst akzeptiert, dass er romantische Gefühle für den Blonden hegt, auch die Tatsache, dass er ein Junge ist, stört ihm keinesfalls und er ignoriert alle Was-wäre-wenns. Der Dunkelhaarige konzentriert sich endlich auf etwas, was er wirklich will, nicht darauf, klug und vernünftig zu sein. Dieses Mal lässt er sein Herz eine eigene Entscheidung treffen, ohne es sich mehrfach zu überlegen. Diesmal streichelte er mit seinen Fingern Toges Ohr. Seine Fingerspitzen massieren das Ohrläppchen des platinblonden Jungen, spielen mit seinem kleinen Ohrring, wobei er versucht, so sanft wie möglich zu sein. Obwohl es nicht seine Absicht ist, den Fluchredner zu wecken, tut er das schließlich doch. Toge schaut ihn mit halbwegs geöffneten Augen an und trifft direkt auf dunkelblau. Dann schenkt er Yuta das schönste Lächeln, das er sich vorstellen kann; das Herz des schwarzhaarigen Jungen setzt wieder einen Schlag aus, er kann es schon fast in seinen Ohren hören. Das lässt ihn schmunzeln und spielt wieder an Toges Ohrläppchen. Der Blonde lehnt sich verlegen in diese Berührung und kämpft sichtlich gegen den Drang an, wieder in den Schlaf zu verfallen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 10 ⏰

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