Kapitel 21: An engagement?

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Vor sechs Monaten in Afrika:

Die Dunkelheit verschwindet schleichend, es wird deutlich heller, die Sonne strahlt wieder und verfärbt die Häuser in einem goldenen Ton. Etliche Überreste von Fluchgeister liegen überall verteilt und beginnen sich langsam zu zersetzen. Der Dampf steigt hoch und verursacht eine enorme Hitze. Der Körper des Dunkelhaarigen ist schweißgebadet, er atmet schwer und sein Katana ist von einer ekelhaften Substanz eines Monsters bedeckt. Hinter ihm steht ein kleines zierliches Mädchen, was er zunächst nicht zu bemerken scheint. Beiläufig dreht der Schwarzhaarige sich um und kann seinen Augen nicht trauen. Er reibt sich mit seinen Fingern seine Augen, mit der festen Überzeugung, dass er auf keinen Fall wach ist. Dieses Mädchen mit braunen Haaren, was dort vor ihm steht, ist niemand anderes als Rika.

"Bist du das Rika?"

möchte Yuta von dem braunhaarigen Mädchen erfahren, um sicherzugehen, dass dieses Mädchen auch wirklich seine vermeintlich verstorbene Freundin ist und er sich das Ganze nicht bloß einbildet.

"Ja, ich bin es. Yuta."

anwortet die Braunhaarige dem Dunkelhaarigen lächelnd und das Herz des schwarzhaarigen Jungen beginnt höher zu schlagen. Dicke Tränen bahnen sich auf dem Weg nach unten und tropften auf dem Boden.

"Sag mal, warum bist du eigentlich noch so klein? Du hast doch als Fluchgeist weitergelebt."

stellt der Dunkelhaarige unter Tränen diese überaus dämliche Frage. Doch das braunhaarige Mädchen sieht drüber hinweg, weiterhin mit einem Lächeln im Gesicht.

"Weil ich mit elf Jahren verstorben bin und wenn es einem gelingt den Fluch zu brechen, kehrt man für eine kurze Zeit in der Gestalt wieder zurück, in der man zuletzt gelebt hat."

entgegnet das Mädchen mit einer logischen Antwort. Der Schwarzhaarige hat jedoch keine Zeit sich für seine dumme Frage zu schämen, denn ihn brennt ein weiterer Gedanke förmlich auf der Zunge.

"Wie viel Zeit haben wir beide noch?"

fragt Yuta mit einer gebrochenen Stimme und möchte nicht, dass sie schon wieder geht, auch wenn sie noch im dieser kleinen Gestalt gefangen ist.

"Das kann ich dir nicht sagen. Auf jeden Fall wird es nicht lange dauern, bis ich entgültig aus der Erde verschwinde."

äußert sich Rika gefasst und zeigt keinerlei Angst vor dem entgültigen Tod, was ihr in wenigen Augenblicken bevorstehenden wird.

"Ich habe dir eigentlich versprochen, dass ich dir folgen werde, wenn es mir gelingt diesen Fluch von dir zu nehmen."

weißt der Dunkelhaarige dem Mädchen darauf hin. Dennoch hat er leider andere Pläne, er kann nicht mehr von der Erde verschwinden. Es gibt noch eine weitere Person, die ihm noch Halt gibt, was er niemals missen möchte.

"Doch du kannst das nicht, weil du ihn Toge verliebt bist."

kommt die Braunhaarige dem Schwarzhaarigen zuvor und sie hat verdammt noch mal Recht. Zum seinem Entsetzen bemerkt er, wie sich die Füße des Mädchens Stück für Stück auflösen. Die Zeit ist wohl gekommen, Abschied voneinander zu nehmen. Der Dunkelhaarige rennt rüber zu seiner Freundin und schließt sie fest in seine Arme. Rika drückte Yuta einen Kuss auf seine Wange und legt ihren Kopf auf seiner Schulter.

"Wenn die Zeit reif ist, überlass Toge deinen Verlobungsring und hab keine Angst. Ich werde weiterhin über dich wachen, wenn du in Schwierigkeiten bist. Machs gut, Yuta."

sind ihre letzten Worte, bevor das Mädchen sich komplett in Yutas Arme zerfällt und wunderschöne Kugeln entstehen, die das Aussehen von Seifenblasen haben. Unter Tränen aber dennoch lächend schaut er sich dieses Phänomen an. Nach wenigen Sekunden wischt er sich mit seinem Ärmel seine Tränen weg und begibt sich nun auf dem Weg wieder zurück in die Jugendherberge. Während er läuft, streckt er seine Hand in den Himmel aus und betrachtet seinen Verlobungsring.

Dangerous RelationshipWo Geschichten leben. Entdecke jetzt