Noch gute drei Wochen waren es bis zu Draco und Harrys Hochzeit, vier Wochen, in denen sie immer wieder von Lucius und Narzissa genervt wurden.
Aber auch die gute Bellatrix ließ es sich nicht nehmen, die beiden immer wieder zu besuchen und nach dem Rechten zu sehen.
Draco war davon genervt, wollte lieber mit Harry alleine sein und mit ihm den Beischlaf ausüben, um endlich schwanger zu werden.
Noch ahnte er nicht, dass sein Liebster die Tränke ausgetauscht hatte, noch nicht.
Heute kam erneut seine Tante zu Besuch, schritt, nachdem man sie eingelassen hatte, in den Salon und machte sich auf dem Sofa breit.
„Meinst du nicht, dass es mit deinen kontrollierenden Besuchen langsam reicht? Du bist jetzt schon das dritte Mal in dieser Woche hier und so langsam reicht es", fiel Draco gleich mit der Tür ins Haus, sah seine Tante dabei leicht herablassend an und setzte sich seufzend in den Sessel.
Bellatrix sah auf zu ihrem Neffen, verzog aber keine Miene, sondern lächelte nur.
„Ich muss doch sehen, ob es schon gefruchtet hat und ob du schon schwanger bist", lächelte sie weiterhin und konnte es kaum erwarten, endlich so etwas wie eine Großtante zu werden.
Draco hob genervt eine seiner Augenbrauen hoch, besah sich die Schwarzhaarige ernst und seufzte dann.
„Noch bin ich es nicht. Ich versteh' es selber nicht, wir üben fast zweimal täglich und das seit fünf Tagen schon, aber nichts passiert", erzählte er mit hochroten Wangen und sah beschämend zu Boden.
Aufmerksam hörte Bellatrix dem Blonden zu, runzelte leicht bei seinen Worten und verstand nicht recht.
„Nun ja, eigentlich wirkt der Trank sofort, du müsstest längst schon schwanger sein. Bist du dir sicher, dass du den richtigen Trank zu dir genommen hast?", wollte sie deshalb wissen.
Draco sah auf, sah seine Tante mit Teller-großen Augen an, nickte dann aber schwach.
„Natürlich, wir haben ihn doch von Severus bekommen und er ist der Meister im Tränke brauen. Er hat ganz sicher keinen Fehler gemacht."
„Nun, das mag ja sein ... am besten wir nehmen diese Phiole mit und lassen sie von ihm überprüfen. Vielleicht ist ja doch etwas damit", schlug die Ältere vor, erhob sich und sah Draco auffordernd an.
Draco sagte vorerst nichts, stand aber selbst auf und suchte nach dem leeren Fläschchen, welches er noch im Badezimmer stehen hatte.
Mit dieser kam er wenig später nach unten, apparierte zusammen mit Bellatrix zu seinem Patenonkel und fand diesen im Wohnzimmer vor.
Erstaunt über den plötzlichen Besuch erhob dieser sich aus seinem Sessel, legte das Buch, welches er las, auf den Tisch und trat auf die beiden zu.
„Draco ... Bellatrix, was verschafft mir die Ehre eures Besuches?", verlangte er zu wissen, schüttelte ihnen aber dennoch die Hand und bat sie sich zu setzen.
„Es geht um Draco, er ist noch immer nicht schwanger. Wir ... also ich vermute, dass mit dem Trank etwas nicht stimmt." Dabei reichte Bellatrix ihm die kleine Phiole und lehnte sich sichtlich angespannt zurück.
Auch Draco war mehr als aufgewühlt, sah zwischen seiner Tante und seinem Paten hin und her.
Severus nahm das Fläschchen an sich, öffnete den Verschluss und fing an, an diesem zu riechen, ließ sich Zeit damit und seufzte schließlich auf.
„Du hast recht, Bellatrix. Der Trank ist vertauscht worden. Das hier ist reiner Saft, Saft einer Liebesfrucht."
Bellatrix saß sehr zufrieden auf dem Sofa, während Draco die Kinnlade herunterklappte und in Severus fing es an zu brodeln.
„Wer hat dir den gegeben? Hast du ihn selbst genommen oder hat dir Harry die Flasche gegeben?", wollte er von seinem Patenkind wissen.
Draco brauchte für die Antwort nicht lange, setzte sich daher etwas aufrecht hin und ballte die Fäuste.
„Harry, er hat sie mir gegeben", knurrte er bedrohlich leise, wurde leicht rot im Gesicht und kochte innerlich vor Wut.
„Oha", kam es leise, aber besorgt von Bellatrix, ehe sie aufstand und sich aus dem Wohnzimmer entfernte.
Sie hatte so was schon vermutet, machte sich daher auf den Rückweg zu Harry und suchte diesen, fand ihn schließlich im Garten rauchend vor.
„Harry, höre mal ..."
„POTTER, DU VERDAMMTER MISTKERL", hörte man es durch das ganze Haus brüllen und das bedeutete, das Draco auch wieder da war, noch bevor Bellatrix Harry überhaupt warnen konnte.
Daher zuckten beide auch ordentlich zusammen, drehten sich zur Terrassentür um, sahen dort Draco mit feuerrotem Kopf stehen.
„Ich denke, ich geh besser und melde dich bei mir ... falls Draco dich am Leben lässt", verabschiedete sich Bellatrix rasch, verschwand mit einem leisen 'Plopp' aus dem Garten und ließ das noch junge Glück alleine.
Schwer schluckend stand Harry im Garten, wagte sich nicht einen Schritt vor, geschweige denn vorwärts.
Draco sah so verdammt sauer aus, sah aus, als würde er jedem Moment an die Decke gehen oder explodieren.
„DU BIST ECHT DAS LETZTE UND SOWAS WILL MICH HEIRATEN!", keifte Draco erneut, schritt dabei langsam und bedrohlich mit dem Zauberstab in der Hand auf seinen Freund zu.
„Draco bitte, ich kann dir das erklären", stammelte Harry, da ihm langsam klar wurde, weswegen sein Schatz so sauer auf ihn war.
„Spar dir deine Erklärungen, ich kann darauf verzichten", knurrte der Blonde, stellte sich direkt vor Harry auf und funkelte ihn voller Wut an.
Es herrschte eine eisige Kälte, eine die man deutlich aus Dracos Richtung wahrnehmen konnte, eine die das Blut in den Adern gefrieren ließ, eine die einem den Atem stocken ließ.
Er war wirklich sauer, seinem Blick zu urteilen, konnten diese mit großer Sicherheit sogar töten, wenn es denn ginge.
„Was hast du dir dabei gedacht?", verlangte Draco mit scharfem Ton zu wissen, packte Harry am Shirt und zog ihn zu sich.
Harry schluckte erneut, schaute nun genau in Dracos hasserfüllte Augen.
„Ich dachte, es wäre noch zu früh, außerdem gingst du mir mit deiner ständigen Nörgelei auf den Keks", gab er ehrlich zu, hoffte inständig, dass sich sein Schatz beruhigen würde.
„Ach so, erst mir die Nase lang machen und dann so herum! Du bist echt das Allerletzte und so was will mich heiraten und glücklich machen ... tzz~ ich fasse es nicht", schnaufte Draco noch immer, beruhigte sich kein Stück und schritt stattdessen zurück ins Haus.
„Ich zieh' wieder zu meinen Eltern, ich muss über uns, über die Hochzeit nachdenken", waren seine letzten Worte, ehe er ganz im Haus verschwand und Harry im Garten zurückließ.
Das hatte dieser nun davon, die Beziehung stand auf der Kippe, die Hochzeit war in Gefahr und am Himmel zogen dunkle Wolken auf.
Es begann zu regnen, der Himmel weinte, es donnerte und Blitze teilten unentwegt den grauen Horizont, zeigte scheinbar Trauer.
Ein eisiger Wind wehte um Harry herum, hüllte ihn in Kälte ein, ließ ihn frieren und zittern.
Dennoch ging er nicht rein, sank stattdessen auf die Knie und ließ seinen Tränen freien Lauf.
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Reich verwöhnt und nicht auf der Suche ✔
FanfictionDraco Malfoy hat es nicht leicht, soll heiraten und dann auch noch die Person, die als Erstes vor dem Haus der Malfoys steht. Wer wird es sein und kann das gut gehen?