Kapitel 9

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Hallo, ihr Lieben!

Spiel gegen Frankreich T-1!! Es wird langsam ernst. Ich bin sehr gespannt darauf!

In diesem Kapitel geht nun erstmal die Heim-EM unserer Handballer los. Viel Freude damit und lasst mich gern wissen, wie es euch gefallen hat.

Ganz liebe Grüße

Melinah

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Der 10. Januar war gekommen und damit der Start der Handball Europameisterschaft in Deutschland. Das Eröffnungsspiel würden Deutschland und die Schweiz austragen. Das Fußballstadion in Düsseldorf war dafür zu einer Handballhalle umfunktioniert worden und es wurden über 53000 Zuschauende erwartet. Schon beim Frühstück waren die Anspannung und Vorfreude zu spüren. Der Tag sollte trotz der großen Bedeutung möglichst entspannt angegangen werden. Am Morgen gab es die letzte mentale Einheit mit Tess und die letzte Besprechung, bevor es in die Halle ging. Tess hatte mit Mika telefoniert, der mindestens genauso aufgeregt war, wie sie. Nach der Besprechung und dem letzten Videostudium bereitete Tess ihre Einheit vor. Die Jungs hatten zwanzig Minuten Pause und hatten alle den Konferenzraum verlassen. Nur Alfred kam schon nach wenigen Minuten wieder. Er hatte Tess und Juri gestern genauso beobachtet, wie die anderen. „Na, bist du aufgeregt?", fragte er sie und setzte sich auf einen Stuhl. „Ja, sehr sogar." „Ich auch. Das wird unglaublich." Sie lächelte ihn an. „Weißt du, was der Grund ist, dass ich dich direkt an der Seitenlinie haben will und nicht hinter uns auf der Tribüne?" Tess sah den Trainer erwartungsvoll an. „Du strahlst trotz dieser Aufregung und Anspannung eine unglaubliche Ruhe aus. Man merkt es dir nicht an." „Das habe ich lange trainiert." „Ich hoffe, dass sich diese Ruhe und Besonnenheit auf die Spieler übertragen. Du hast es in den Testspielen schon sehr gut gemacht und ich will dich gern ermutigen. Du stehst nicht im Weg, Tess, du darfst und sollst zwischendurch mit den Jungs reden. Geh ruhig aktiv auf sie zu, sie sagen dir schon, wenn es nicht passt. Allerdings denke ich, dass sie dafür dankbar sein werden." „Danke, dass du mir das sagst, Alfred." „Ich bin froh, dass du da bist", lächelte er. „Und ich bin sehr dankbar für diese Chance und all die Erfahrungen, die ich schon machen durfte." „Eine Sache möchte ich noch mit dir besprechen, Theresa." Er klang nun ernster und Tess widmete ihm ihre ganze Aufmerksamkeit. „Juri..." Tess biss die Zähne zusammen. „Ich hab euch gestern gesehen." „Das haben leider viele..." Er stand auf und kam auf sie zu. Tess hatte sich mit verschränkten Armen gegen den Tisch gelehnt. „Er ist in dich verliebt, nicht wahr?" Sie nickte. „Und du auch in ihn, habe ich Recht?" Tess zögerte mit ihrer Antwort. „Alfred, auf diese Frage müsste ich dir eine professionelle Antwort geben, also..." So langsam wurde dieser Spruch zu ihrem Standard. „Gib mir eine ehrliche Antwort, Tess. Eine, die aus deinem Herzen kommt. Für diesen Moment bist du mal nicht unsere Psychologin, sondern einfach nur eine junge Frau, die einen Mann kennengelernt hat." Sie schüttelte den Kopf und war hin und hergerissen. „Ich stelle dir die Frage nochmal. Bist du auch in Juri verliebt?" „Ja", sagte sie zögerlich und ihr stiegen Tränen in die Augen. „Aber Alfred... Das darf nicht sein. Wenn das rauskommt, dann verliere ich meinen Job. Man könnte mir die Freigaben entziehen und das will ich auf keinen Fall. Ich mache diesen Beruf, weil ich Menschen helfen will. Ich bin mitten in der weiterführenden Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin und ich will das in den nächsten Jahren fertig studieren. Das ist mein absoluter Traum und ich kann nicht zulassen, dass er hier endet, nur weil ich mich in den falschen Mann verliebt habe." Sie schluchzte und er reichte ihr ein Taschentuch. „Ich verstehe deine Sorgen, Tess. Ich will dir helfen. Nichts wird nach außen dringen, das verspreche ich dir. Und wenn diese EM vorbei ist, dann könnt ihr nochmal überlegen, wie es mit euch weitergeht." „Das geht nicht, der DHB hat schon vorgefühlt, ob meine Aufgabe hier dauerhafter sein könnte." „Dafür werden sich Lösungen finden, da bin ich mir sicher." Er nahm sie in den Arm und strich ihr über den Rücken. „Übrigens finde ich, dass du dich genau in den richtigen Mann verliebt hast." Tess weinte an seiner Schulter und schüttelte nur den Kopf. Nach ein paar Minuten sah er sie wieder an. „So. Jetzt darfst du wieder unsere Teampsychologin Theresa sein. Nimm dir ruhig noch ein paar Minuten Zeit, ich lasse die Jungs dann schon rein." Tess nickte und schlüpfte durch die Tür. In ihrem Zimmer machte sie sich frisch, wusch sich das Gesicht und kämmte sich die Haare. Dann erst ging sie wieder nach unten und betrat so erst nach allen anderen den Konferenzraum. Das war ungewöhnlich für sie und das fiel den Spielern auch auf. Sie verhielt sich zwar professionell und lächelte, doch Johannes sah ihr sofort an, dass etwas nicht stimmte. Er beschloss, sie später danach zu fragen.

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