Hi, ihr Lieben!
Was war das denn bitte für ein Spiel? Mir fehlen ein bisschen die Worte, ehrlich gesagt. So viel Herz und Kampfgeist hab ich auch noch nicht gesehen, das war der absolute Wahnsinn. Und so sind die Jungs hochverdient in dieses olympische Halbfinale eingezogen!
Zur Feier des Tages gibt es noch ein Kapitel für euch. Ganz viel Freude und ich freue mich darauf, von euch zu lesen!
LG Melinah
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Zwei Tage vor dem nächsten Spiel gegen Nordmazedonien hatte die Mannschaft wieder trainiert und Tess bot Gesprächsmöglichkeiten an. Hier und da wurden sie wahrgenommen und ansonsten blieb sie in diesen Tagen im Hintergrund. Es standen auch immer wieder Pressetermine an und sie unterstützte das Betreuerteam so gut, wie sie konnte. Außerdem beobachtete sie einmal Torwarttrainer Mattias genauer bei seiner Arbeit mit Andi und David, einmal Co-Trainer Erik und auch wieder Physiotherapeut Peter. Bei ihm war sie gern, die Atmosphäre war immer ruhig und entspannt. Er bot ihr außerdem eine Art Zuflucht, wenn es überall etwas lauter und aufgeregter wurde. Solange die Spieler nichts dagegen hatten, wenn sie bei ihren Behandlungen anwesend war, blieb sie. Johannes hatte sich mit ihr ruhig unterhalten und Peter winkte sie zu sich heran, als er dessen Schulter massierte. Er erklärte und zeigte ihr einige Sachen, die wirklich interessant waren. Johannes grinste, als sie vorsichtig seine Schulter berührte, so wie Peter es ihr gezeigt hatte. „Darf ich?", fragte sie und er nickte. „Klar." „Ja, gut so. Merkst du, wie sich der Muskel verhält, wenn man ihn massiert?" „Der Körper ist wirklich wahnsinnig spannend. Was so Kleinigkeiten alles ausmachen können." Peter lächelte und übernahm wieder. Tess bedankte sich bei Johannes und zog sich in ihren Sessel zurück. In der Pause zwischen den Behandlungen bereitete Peter alles wieder neu vor. „Tess, wenn du mal eine Massage gebrauchen kannst, dann sag es mir, ja?" „Danke, das ist wirklich lieb von dir, Peter. Ich komme darauf zurück", lächelte sie. Kurz darauf klopfte es und Juri betrat das Zimmer. „Mach es dir bequem, mein Lieber", sagte Peter mit seiner ruhigen Stimme. „Irgendwelche Probleme?" „Ich hab Kopfschmerzen seit heute Morgen", antwortete Juri. Er trug die Haare offen, so wie immer, wenn ihm der Kopf wehtat. „Hast du ungünstig gelegen in der Nacht?", fragte Peter und bedeutete ihm, sich hinzulegen. „Kann sein, ich weiß es nicht mehr. Ich hab nicht so gut geschlafen." „Hmm okay, schauen wir mal." Peter begann mit der Behandlung und Tess beobachtete Juris Reaktion. „Also hier auf der rechten Seite spüre ich eine Verspannung, da ist viel Druck", sagte Peter, als er Juris Nacken entlang strich. „Ja, das ist auch unangenehm, wenn du dort drückst." „Tess, komm mal her", forderte der Physiotherapeut sie auf. „Fühl mal hier, wo meine Finger sind." Tess stand auf. „Darf ich, Juri?", fragte sie und er nickte. Vorsichtig strich sie seinen Nacken entlang. Juris Körper reagierte sofort mit einer Gänsehaut auf ihre Berührung. „Merkst du die Verspannung?" Sie nickte. „Wow, im Vergleich zur anderen Seite ist das wirklich hart. Kein Wunder, dass du Kopfschmerzen hast." Peter erklärte ihr, wie man eine solche Verspannung lösen konnte und zeigte ihr ein paar Handgriffe, die man jederzeit anwenden konnte. Juri war nicht in der Lage zuzuhören, seine Gedanken waren allein bei Tess' Händen in seinem Nacken. Erst, als Peter übernahm, bekam er wieder etwas mit. Tess war seine Reaktion nicht entgangen. Er schloss die Augen und atmete bewusst ein und aus. Er genoss Peters Massagen immer und es gelang ihm schließlich, etwas lockerer zu lassen. Als sich die Behandlung dem Ende neigte, ließ Peter Tess noch einmal den Vergleich spüren. Kaum berührte sie Juri dieses Mal, atmete er tief aus und entspannte sich merklich. „Interessant, wie du auf ihn wirkst. Hast du gesehen?", fragte Peter und Tess nickte. Juri nahm das alles wie durch einen Schleier wahr, er war schon halb eingeschlafen. „Manchmal schlafen sie auf meiner Liege ein, das ist meist ein gutes Zeichen", lächelte Peter. „Weil sie entspannt sind?", fragte Tess. „Genau. Deswegen lasse ich sie meist noch ein paar Minuten in Ruhe, bevor ich sie dann wecke. Aber das überlasse ich in dem Fall dir, ich bin gleich wieder da." Mit diesen Worten war er zur Tür hinaus und Tess blieb überrascht zurück. Was sollte sie jetzt machen?" „Juri?", fragte sie nach ein paar Minuten vorsichtig. „Juri..." Sie legte ihm eine Hand auf die Brust. Er regte sich. „Hey, aufwachen", lächelte sie, als er die Augen aufschlug. „Bin ich schon wieder eingeschlafen?" Sie nickte und er setzte sich vorsichtig auf. „Es ist schön, aufzuwachen und dich als erstes zu sehen", sagte er leise und fuhr sich durch die Haare. Tess legte den Kopf schief und kommentierte seine Aussage nicht. Am liebsten würde sie ihre Hände in seinem Haar vergraben und ihn küssen. „Was machen die Kopfschmerzen?" „Besser. Peter hat wirklich Zauberhände." Mit diesen Worten stand er auf und wandte sich zur Tür. „Von dir berührt zu werden, hat mich in unsere Zeit vor dem Jahreswechsel zurückversetzt. Ich sehe es immer noch genau vor mir. Du in meinem Bett..." „Hör auf, Juri." Er drehte sich um und kam auf sie zu. Tess konnte nichts dagegen machen, sie war wehrlos, als er seine Hände an ihre Hüften legte und sie an sich zog. „Ich vermisse dich, Tess." „Bitte sag sowas nicht. Wir müssen miteinander arbeiten." „Weißt du, was ich am liebsten mit dir machen würde?" „Ja! Und das musst du schnellstens aus deinem Kopf bekommen." Sie wich zurück, sodass er sie loslassen musste. „Bitte komm mir nicht zu nah, Juri." „Tut mir leid. Ich wünschte wirklich, es gäbe einen Weg für uns. Einen gemeinsamen." Mit diesen Worten ging er und Tess setzte sich wieder auf den Sessel. Kurz darauf betrat Peter mit Andreas den Raum und sofort war es mit der Stille vorbei. Sein ewiges Gequassel vertrieb aber auch alle traurigen Gedanken aus Tess' Kopf und es dauerte nicht lange, da musste sie das erste Mal über einen seiner Witze lachen.
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Das mit uns...
FanfictionDas mit uns... Das mit uns hat doch noch gar nicht richtig angefangen. (Juri Knorr x OC)