Hi, ihr Lieben!
Was für ein Spiel schon wieder!! Mein Herz...
Die Jungs haben sich diesen Einzug ins Finale so sehr verdient! Drücken wir ihnen die Daumen, dass es mit Olympiagold klappt!
Heute habe ich Kapitel 13 für euch. Damit sind wir schon über die Hälfte der Geschichte, die fertig ist und nur darauf wartet, von euch gelesen zu werden.
Viel Freude, ich freue mich auf Kommentare.
Liebe Grüße
Melinah
-----Am Tag vor dem nächsten Spiel gegen Kroatien stand bereits fest, dass Deutschland das Halbfinale erreicht hatte. Die anderen Teams hatten so gespielt, dass es reichte. Es war eine Erleichterung zu spüren, denn damit hatte die Mannschaft einen großen Schritt gemacht. Dennoch galt es, sich auf Kroatien zu fokussieren. Spiele wie gegen Österreich durfte es keine mehr geben, wenn sie ins Finale wollten. Der Abend vor dem Spiel wurde für die nächste mentale Einheit genutzt. Trainiert wurde nur individuell. Wie auch schon vor dem Spiel gegen Ungarn verzichtete Alfred auf gemeinsame Trainingseinheiten in der Halle. Wer trotzdem werfen wollte, konnte das machen, aber ansonsten waren sie nur im Kraftraum oder bewegten sich individuell. Tess wartete geduldig, bis alle Platz genommen hatten. Sie wirkten heute wieder etwas frischer als nach dem letzten Spiel. „Ich begrüße euch zu unserer heutigen mentalen Einheit. Zu Beginn möchte ich euch sagen, dass ich mich sehr darüber freue, dass ihr nach wie vor so aktiv daran teilnehmt. Ich bin dankbar dafür, dass ihr die Gespräche so gut annehmt und euch weiterhin darauf einlasst." Sie lächelte und klickte in ihrer Präsentation weiter. Während sie sprach, fragte Juri sich, wann sie das alles immer vorbereitete. Ihre Präsentationen waren aussagekräftig und auf den Punkt, die Zitate und Schlagworte immer aktuell und ihre Übungen passten immer ganz genau zur Situation. Er lehnte sich zurück und beobachtete sie. Als einzige Frau zwischen den ganzen Männern hatte sie bei ihnen einen besonderen Stand. Jeder würde sich sofort schützend vor sie stellen, sollte es notwendig sein. Doch meist war genau das Gegenteil der Fall. Nach dem Spiel gegen Österreich war es Tess gewesen, die einen Reporter abgewiesen hatte, als der das tausendste Interview mit Johannes wollte. Sie war es, die so neben Jannik herlief, dass er gar nicht erst angesprochen werden konnte. Mit kleinen Gesten konnte sie so deutlich werden, dass es niemandem bewusst auffiel. Sie schützte die Spieler auf ihre eigene Art und Weise. Sie fand immer die richtigen Worte, nahm die Gefühle jederzeit ganz genau wahr und war einfach nur da, um zuzuhören, wenn es gebraucht wurde. Juri wurde einmal mehr klar, dass er diese Frau nicht gehen lassen konnte. Gerade sprach sie über steigenden Druck und Erwartungen und davon, wie wichtig es war, dass sie als Mannschaft gut damit umgingen. „Ich möchte euch jetzt zeigen, wie sehr die Energie in einem Raum einen Menschen beeinflussen kann. Das lässt sich ganz einfach auf die Mannschaft übertragen, wenn sie auf der Platte steht. Juri, ich würde dich bitten, mir dabei zu helfen." Juri stand auf und ging zu ihr nach vorn. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Juri ist euer Spielmacher, eine der wichtigsten Positionen in eurem Spiel. Mit ihm steht und fällt einiges." Juri war die Situation unangenehm, er mochte es nicht, wenn er so im Fokus stand und Tess wusste das. „Ich könnte dafür auch jeden anderen hier im Raum nehmen, aber gerade Juri ist in seiner Position extrem von seinem Umfeld innerhalb und außerhalb der Mannschaft beeinflusst." Tess stellte sich neben ihn und sah in die Runde. „Ich werde euch gleich ein Zeichen geben, das Juri nicht sehen kann. Wenn ich den Daumen nach oben zeige, denkt ihr bitte alle ganz positiv über ihn. Zeige ich den Daumen nach unten, denkt ihr negativ." Sie wandte sich ihm zu. „Ich werde dann jeweils versuchen, deinen ausgestreckten Arm nach unten zu drücken. Immer an der gleichen Stelle und mit möglichst dem gleichen Druck. Du hältst bitte dagegen." Sie holte sich einen Hocker, damit sie auf einer besseren Höhe war, um Juris Arm nach unten zu drücken. Die Spieler grinsten, Tess war im Vergleich zu einigen von ihnen geradezu winzig. „Okay, seid ihr bereit?" Alle nickten und sie sah Juri an. „Schließ bitte die Augen." Sie stellte sich auf den Hocker und zeigte den erhobenen Daumen. Juri konnte problemlos gegenhalten. Beim zweiten erhobenen Daumen ebenfalls. Dann zeigte sie den Daumen nach unten und Juris Arm ließ sich nach unten drücken. Sie erkannte die überraschten Reaktionen der anderen und wiederholte die Übung noch einige Male. Jedes Mal, wenn ihr Daumen nach oben zeigte, blieb Juris Arm oben, beim Daumen nach unten nicht. „Ich danke dir, du kannst dich setzen", sagte sie und stieg von ihrem Hocker. „Wie hast du dich gefühlt?", fragte sie Juri, als er wieder saß. „Es war ein komisches Gefühl, plötzlich nicht mehr dagegenhalten zu können." „Seht ihr was die Energie im Raum mit einem Menschen machen kann?" Zustimmendes Nicken. „Die menschliche Psyche ist beeindruckend. Obwohl Juri weder mein Zeichen noch eure Reaktionen sehen konnte, hat er darauf reagiert. Was denkt ihr, was uns das zeigt?" Ein paar Wortmeldungen kamen und Tess fasste es am Ende noch einmal zusammen. „Ein positives Mindset ist für jeden Einzelnen von euch extrem wichtig. Für euch selbst und für alle, die mit euch auf der Platte stehen. Wenn alle positiv denken und mit vollem Einsatz in ein Spiel hineingehen, nicht aufgeben, wenn es schlechte Phasen gibt, sondern immer weiterkämpfen, dann gewinnt ihr auf jeden Fall für euch selbst. Auch, wenn das Spiel am Ende vielleicht verloren geht. Es geht auch hier wieder um Vertrauen. In euch und eure Mitspieler. Glaubt an euch und versucht euch gegenseitig Energie zu geben. Ihr habt gerade gesehen, was es wert ist, wenn man gemeinsam positiv denkt." Tess klickte auf ihre letzte Folie. Sie wartete kurz, bevor sie weitersprach. „Diese Worte stammen von Jannik und sie verdeutlichen uns noch einmal, dass ihre keine Einzelkämpfer seid, sondern eine starke Mannschaft und eine unglaubliche Fangemeinde hinter euch habt. Nutzt es und lasst euch tragen. Es wird euch stärken." Juri hatte den Kopf schiefgelegt und beobachtete Tess. Er versank ein bisschen darin, sie anzusehen. Wie sie sich hin und her bewegte und lächelte, wenn sie von ihnen sprach. Wie ernst und doch angenehm ihre Stimme klang. Er bekam nicht mehr richtig mit, was sie sagte, bis plötzlich Andi vor ihm stand. „Knorr, hörst du zu?", fragte er grinsend. „Was?" Juri war verwirrt. „Wir sollen uns umarmen, also beweg deinen Hintern von diesem Stuhl." Er stand auf. „Was starrst du sie denn so an?", fragte der Torwart, als er ihn umarmte. „Ich hab nicht gestarrt." „Klar. Und ich bin kein Torwart. Sie gefällt dir, oder?" Juri runzelte nur die Stirn, ohne zu antworten. Andi lachte und schlug ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Au...", murmelte er.
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Das mit uns...
FanfictionDas mit uns... Das mit uns hat doch noch gar nicht richtig angefangen. (Juri Knorr x OC)