Kenan ging los zum Training und ich hatte Frühstück vorbereitet für mich und seiner Mutter. Sie saß schon am Tisch, während ich uns beiden noch ein Glas schwarzen Tee einschenkte.
„Sicher, dass ich dir nicht helfen soll mein Schatz?", fragte sie mich.
Und obwohl ich sie nicht kannte, konnte ich nach jedem ihrer Worte ihr reines Herz spüren.
„Alles gut, ich bin jetzt sowieso fertig aber dankeschön.", antwortete ich, und lief dabei mit den Gläsern auf den Tisch zu.
Ich setze mich mit zu ihr und sie reicht mir Brot.
„Sie haben also Kenan überrascht, oder?", frage ich, da Kenan sehr verwundert schien.
„Ja, ich wäre natürlich nicht unangekündigt gekommen, wenn ich wüsste, dass du momentan hier lebst oder überhaupt existierst. Tut mir leid, das war nicht ganz richtig."
Oh man. Sie ist wirklich ein richtiger Herzensmensch.Wir unterhielten uns noch etwas mit Kenan's Mutter und räumten gemeinsam die Küche auf. Sie wollte sich etwas in das „Gästezimmer" EIGENTLICH ja mein Zimmer, legen und abschalten, nach dem anstrengenden Tag.
Ich holte noch einige Sachen von mir aus dem Zimmer und brachte sie in das Wohnzimmer.
In dem Moment kam Kenan.
„Was machst du?", fragt er mich, als er sah, wie ich meine ganzen Gegenstände auf das Sofa schmiss.
„Naja ich kann ja keine zwei Wochen lang ständig rein und raus gehen, wenn da deine Mutter schläft.", meine Stimme klang richtig arrogant. Vielleicht bereue ich es, aber trotzdem war seine Aktion nicht richtig.
„Sind wir wieder am Anfang Frau Altintas? Ich dachte die Phase hatten wir durch, nachdem du auf mir eingeschlafen bist.", nach diesem Satz blicke ich ihm in die Augen.
„Ha Ha Lustig Herr Yildiz. Die Phase HATTEN wir durch, bevor du ohne zu denken gehandelt hast und deine süße Mutter angelogen hast." ich schaue nicht in seine Richtung und ordne meine Sachen, bis er nur einzelne Zentimeter von mir entfernt ist.
„Ob Frau Altintas wirklich nur deshalb sauer ist?" fragt er flüsternd und schaut mir tief in die Augen.
„Mach keine Scheiße Kenan."
„Oder hast du etwa Angst, dass du dich wirklich in mich verlieben würdest?" fragt er.
„Idiot. Keine Ahnung was für Träume du jede Nacht hast. Aber nicht jeder ist verrückt nach deinen Grübchen und deinem soooo charmanten Charakter." oh doch, seine Grübchen sind wirklich atemberaubend. Als würden sie etwas in seinem Gesicht ergänzen, wie kleine Feinarbeiten in einem Gemälde.
„Du magst meine Grübchen." unterstellt er mir, nachdem ich diesen Satz aussprach.
Ich verdrehe die augen und laufe weiter.
„Du schläfst heute trotzdem bei mir im Zimmer." schreit er noch hinterher.
Kann er vergessen.Ich mache mich fertig und ziehe wieder meine Leggins und meine enge Sweater an, um joggen zu gehen.
„Ich gehe Joggen, meine Hausschlüssel hab ich nicht mitgenommen, dass du Bescheid weißt." sage ich Kenan, und er nickt mir zu, während er mit seiner Mutter einen Film schaut.
Ich verabschiede mich noch freundlich von seiner Mutterund verlasse das Haus.Es vergingen vielleicht zwei Stunden und ich war noch immer am Joggen. Irgendwie hab ich so ein entspanntes Gefühl in mir aber zeitgleich auch ein sehr volles und gestresstes.
In meinen Gedanken versunken merke ich, wie die Musik an meinen Ohren stoppt und somit auch ich. Ich hole mein Handy raus.
Aylin ruft an.Scheiße.
„Heyyy Ay, wie geht's dir?", frage ich.
„Alara du rufst jetzt seit zwei Tagen nicht an. Hast du unser Versprechen vergessen?"
„Nein hab ich nicht, ich war nur richtig gestresst weil noch nicht alle Möbel da sind und ich gleichzeitig auch noch so langsam in die Arbeit reinkommen muss. Ich habs grad bisschen stressig, weil ich mich noch an alles gewöhnen muss..."
Wow. Jetzt kann ich ja schon fast so gut lügen wie er.
Da fällt mir auf, dass er wahrscheinlich genauso gestresst war, seiner Mutter von der Situation zu erzählen.
Oh man, warum muss ich ihn immer verstehen?Wir redeten noch eine Weile mit Aylin und meinen Eltern, da sie sie heute besucht hatte und ich sie heute dank den Umständen nicht anrufen konnte. Es war schön hier in Turin zu leben, aber obwohl erst zwei Wochen vergangen sind, vermisse ich meine Familie. Das ist natürlich selbstverständlich. Ich liebe meine Eltern, trotz den ganzen Streitereien die drüben stattfanden. Mein Ex, meine Familie, die Arbeitsbedingungen. Alles war viel zu hart. Es war mein Traum einfach zu verschwinden und mein eigenes Leben aufzubauen. Mit meinen Regeln.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen. Schon wieder. Aber diesmal ruft mich eine Nummer an. Wer ist das? Es ist keine deutsche Vorwahl.
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du bist nicht allein
Fanfic„Was hat das mit dir gemacht? Als du bemerkt hast, du stehst nicht mehr im Rampenlicht?" „Ist halt ein scheiß Gefühl" Alara zieht nach ihrem letzten Semester im Psychologiestudium nach Turin, um ein Auslandsjahr zu absolvieren aufgrund privater Pro...