Kapitel 12: Wie geht's dir, Kenan?

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Meine Augen waren noch immer geschlossen. Trotzdem konnte ich spüren, dass es hell war. Ich öffne langsam die Augen und die Sonnenstrahlen verteilen sich in das Zimmer. Wenn man aus dem Fenster schaut erkennt man, dass es erst neulich aufgehört hat zu regnen, da noch einzelne Regentropfen auf die Fensterbank draußen fallen.
Ich strecke mich kurz im Bett bevor ich mich umdrehe und die Leerr sehe.

Scheiße.

Kenan ist nicht da. Gut, dass er nicht da ist. Ich war noch nicht bereit, die letzte Nacht zu verarbeiten. Ich weiß nicht einmal, was ich fühle. Es ist so verwirrend.
Etwas zieht mich aus den Gedanken. Die Tür öffnet sich.
Er steht jz vor mir, mit einem Wattestäbchen am Ohr, Oberkörper frei und einem Badetuch um seine Hüfte gewickelt.
„Ohhh Guten Morgen Frau Altintas, auch mal wach.", sagt er. Seine Grübchen kommen wieder zum Vorschein, als er mich wach sah.
„BOAH KENAN. Zieh dir was an.", sage ich und schließe meine Augen.
„Tu nicht so, als würde es dir nicht gefallen Alara.", natürlich sieht er gut aus. Nur muss er das nicht wissen.

Ich öffne wieder die Augen und laufe langsam auf ihn zu. Wir waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt.
„Du glaubst wirklich, eins zwei Muskeln machen mich schwach?", frage ich, indem meine Lippen millimeter von seinen entfernt waren.
Er schaut mich nur an. Ohne Antwort.
Was du kannst kann ich auch Herr Yildiz.

Ich schnappe mir mein Handy und laufe in mein Zimmer, da ich hören konnte, dass Kenan's Mutter schon in der Küche war und ich mich problemlos fertig machen konnte. Das Wetter war heute etwas kühl, also musste ich mich auch dementsprechend anziehen.

Ich entschied mich einfach für ein dunkelblaues Oberteil, einer schwarzen Stoffhose, etwas Schmuck, roten Stöckelschuhen und einem naturellen Makeup. Die Outfits sind natürlich nicht mein daily Style, aber ich denke das angemessenste für meinen Beruf.

 Die Outfits sind natürlich nicht mein daily Style, aber ich denke das angemessenste für meinen Beruf

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(Ihr könnt euch gerne auch ein anderes Outfit ausdenken, falls dieses euch nicht gefällt)

„ALARA ICH MUSS LANGSAM LOS KOMMST DU?", ruft Kenan nach oben.
Hättest du mich halt früher aufgeweckt, du Idiot. Ich denke wir wohnen jetzt lang genug zusammen, dass du weißt, wie lange ich brauche, um mich fertig zu machen.
„ICH KOMME WARTE KURZ!", schreie ich zurück, nachdem ich noch mein Ladekabel und Handy eingepackt habe.

Ich renne nach unten und sehe Kenan's Mutter in der Küche.
„Guten Morgen meine hübsche Tochter.", lächelt sie mich an. Diese Frau ist glaube ich die süßeste, die ich jemals kennenlernen durfte, nach Aylin und meiner Mutter, teilweise.
„Guten Morgen, gut geschlafen?", frage ich sie.
Wir unterhielten uns noch kurz, während Kenan am Frühstücken war. Ich sagte ihr, dass ich Zähne geputzt hatte und leider nicht mehr frühstücken kann.
Als Kenan fertig war, liefen wir zusammen zum Auto.
„Mama mag dich."
„Nur leider ist all das nur eine große Notlüge.", antworte ich kalt.
„Puh, hätte ich gewusst, dass du heute wieder so zickig bist, hätte ich dir gestern nicht den Gute Nacht Kuss gegeben.", der Idiot will mich wirklich nur blamieren.
Ich schaue ihn an und er merkt, dass das vielleicht nicht der Satz gewesen ist, den er hätte aussprechen sollen. Er nickt kurz und fährt los. Die restliche Fahrt ist still. Wie das letzte mal, als wir gefahren sind.

Als wir ankamen, liefen wir den gleichen Weg, da seine Umkleide zwei Räume vor meinem Büro waren.
„Vergiss nicht, du bist heute bei mir.", rufe ich zu, als er weiterläuft. Er hebt seinen Daumen und läuft weiter, ohne ein weiteres Wort.
Ob ich das wirklich will? Ob wir Arbeit und Privat wirklich trennen können?
Ich versuche nicht weiter daran zu denken und laufe in mein Büro. Bevor ich mich hinsetze werden noch alle Fenster geöffnet, meine Tasche ausgepackt und mein Laptop angeschaltet.
Erstmal, musste ich mir mein Tagesplan erstellen und heute waren mit Kenan nur zwei Fußballer zum Gespräch bei mir. Anonsten sollte ich mich noch mit dem Trainer über die einzelnen Fußballer unterhalten und wieder einige Dokumente fertigen. Das war also mein Tagesplan.

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