Kapitel 8: Kenan's Sicht

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Ich saß im Wohnzimmer, da heute ein Fußballspiel lief und das Wetter nicht so angenehm war.
Alara war oben. Sie hatte vorhin Zimtschnecken gebacken. Als würde sie wissen, dass es mein Lieblingsgebäck ist. Sie hatte sogar Pistazienkrümel drüber gestreut. Es war wie, als würde sie mich eine Ewigkeit kennen. Dabei sind es erst vier bis fünf Tage her, dass wir uns kennengelernt haben.

(Ab hier könnt ihr gerne wieder die Melodie anmachen, wenn ihr wollt)
Es fing an zu Gewittern und ich stelle die Lautstärke des Fernsehers etwas höher. Und trotz, dass ich das Spiel schaue, kriege ich mein Kopf nicht leer. Die Hate Welle überfordert mich so sehr, dennoch war es nicht richtig von mir, sie so anzukacken. Sie wollte mir helfen. Es ist schließlich ihr Beruf. Vor allem die Aktion mit dem Igel hat mir gezeigt, was für eine reine Seele dieses Mädchen hat. Ich fühl mich irgendwie so an sie hingezogen.
Irgendeine Bewegung in meinem Augenwinkel nahm mich aus meinen Gedanken. Ich schaue hin und sehe sie. Alara. Man konnte sie kaum erkennen, da sie absolut Ausgerüstet war, mit ihrem Ipad, ihren Kopfhörer, einer riesen Decke und in der einen Hand noch ein Teller mit einer Zimtschnecke. Warum kommt sie jetzt runter?

Sie geht mir schon so sehr aus dem Weg, warum sollte sie sich jetzt zu mir setzen?
In dem Moment blitzt es. Ich Blicke zu ihr. Sie versucht sich auf ihre Serie zu konzentrieren, konnte aber ihren Blick vom Gewitter nicht nehmen.
Sie hat Angst. Sonst wäre sie auch nicht nach unten gekommen. Ich überlege kurz, sie zu fragen. Aber ich habe gemerkt, dass sie davon abweicht, wenn man eine Schwäche von ihr anspricht.
„Hast du noch Platz unter der Decke?" rutscht es aus mir raus. Irgendwie muss ich sie ja beruhigen, oder?
Sie schaut misstrauisch und trotzdem macht sie mir Platz.

Auf das Spiel konnte ich mich sowieso nicht mehr konzentrieren. Es war das erste mal, dass sie so beruhigt und so nah neben mir sitzt. Ich schalte auf die Serie um, die sie seit Tagen schaut. Ich spüre ihren verwirrten Blick. „Ich weiß sowieso, wer gewinnen wird" Ich lüge. Ich schaue das Spiel einfach später im Bett. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie möchte ich grad einfach nur, dass sie sich wohl fühlt.
Also tue ich so, als wäre mir die Serie wichtig.

Es vergehen einige Minuten, vielleicht zehn, vielleicht zwanzig und ich spüre wie sie rutscht. Ich bücke mich kurz ein wenig vor und sehe, wie ihre Augen langsam zufallen. Ich halte sie an ihren Schultern fest, bevor sie fällt und lege ihren Kopf auf meine Oberschenkel. Sie hat ein wunderschönes Gesicht. Ich weiß, diese Obsession kann nichts gutes bedeuten, aber ich kann mich micht davor halten. Sie ist irgendwie besonders. Ihre Blicke sagen so viel aus. Wie eine Person, die eine riesengroße Geschichte hat und noch nicht die Möglichkeit hatte, diese weiterzugeben. Vielleicht würde es mir wirklich gut tun, mit ihr zu reden.
Ich beobachte sie noch eine Weile, und muss mich zurückhalten, ihre Haare aus dem  Gesicht zu streicheln. Es wäre nicht richtig, sie zu berühren ohne ihre Erlaubnis. Schon garnicht nachdem sie so reagiert hat, als ich sie letztens wecken wollte.

Es dauert nicht lange, und ich spüre eine Last auf mir. Ich werde müde. Trage ich sie jetzt in ihr Bett? Dafür bin ich jetzt zu schwach.
Meine Augen fallen langsam zu. Ich lege meine Hand auf ihre Wange und spüre, wie mein Kopf nach hinten fällt. Es dauerte nicht lange und ich war eingeschlafen.

-Zeitsprung am Morgen-
Ich spüre die einzelnen Sonnenstrahlen an meinen geschlossenen Augen. Es wird langsam hell. Ich brauche eine Weile, um meine Augen zu öffnen und kneife sie kurz zusammen, nachdem ich mir mit meiner Hand über mein Gesicht streiche.
Ich bin eingeschlafen, denke ich mir, als ich mich auf dem Sofa im Wohnzimmer befinde und will aufstehen, bis ich etwas an meinen Beinen spüre.

stimmt...

Ich schaue runter und sehe ihr wunderschönes Gesicht. Sie schaut so friedlich aus. Alara ist noch am Schlafen.
Ich nehme kurz mein Handy in die Hand, und sehe eine Nachricht von Mama. Sie will demnächst hier Urlaub machen. Wie soll ich ihr bitte die Situation Zuhause erklären? In einem Hotel kann ich sie ja nicht schlafen lassen.

Ich spüre eine kurze Bewegung auf meinen Beinen. Alara ist wach. Sie zuckt kurz und steht mit einem ruck auf.
„Scheiße tut mir leid.", sagt sie, wie als hätte sie etwas schlimmes getan.
„Du bist nur eingeschlafen. Alles gut.", antworte ich.
Sie schaut kurz verwundert, wahrscheinlich wegen meiner Reaktion.
„Ich sollte denke ich auf mein Zimmer.", ohne mir noch ein Blick zu schenken hebt sie ihre ganzen Sachen.
„Mach es wenigstens nicht so auffällig.", rufe ich ihr hinterher und sie dreht sich zu mir.
Sie schaut mich fragend an.
„Du bist rot geworden."
„Und du bist ein Idiot.", sagt sie. Sie grinst.
Bei ihrem Grinsen kann ich nicht wiederstehen und ich spiegel es.
Sie schüttelt ihren Kopf und läuft hoch.
An sie könnte ich mich definitiv gewöhnen.

Hey Leute, ich denke heute Abend kommt noch ein Part, wenn ich dazu komme. Hoffe der Teil hat euch gefallen, auch wenn es etwas kurz war🫶🏽🫶🏽

du bist nicht alleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt