Da sein- Part 30

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Es ist mittlerweile 21:43 Uhr und Vivi und ich sind wieder auf unserem Zimmer. Sie telefoniert gerade mit ihren Eltern, was ich vorhin schon gemacht habe. Ich liege gerade einfach nur im Bett und starre die Decke an, als mein Handy aufleuchtet.

My World: Komm mal raus, Prinzessin.

Ich stehe also auf und schaue zu Vivi. Ich deute auf die Tür. Ich will nichts sagen, um sie nicht zu stören. Sie zeigt mir ihren Daumen hoch, woraufhin ich das Zimmer verlasse.

Klara: Hey.

Du: Hi.

Sage ich leise, weil ich nicht weiß, ob manche vielleicht schon schlafen.

Klara: Kommst du?

Du: Wohin?

Klara: Auf mein Zimmer, Syd ist nicht da und ich wollte ein bisschen Zweisamkeit mit dir.

Ich grinse und nehme ihre Hand in meine. Wir gehen dann gemeinsam auf ihr Zimmer und kuscheln uns in ihr Bett. Fest umschlungen fängt meine Freundin anzureden.

Klara: Was war vorhin los, Schatz?

Du: Was meinst du?

Klara: Als wir in der Lounge waren, warst du so in Gedanken.

Du: Mhm...

Klara: Magst du mir sagen, was los war?

Du: Es ist wegen Laura.

Klara: Wie wegen Laura?

Ich atme einmal tief ein und aus und fange dann anzureden.

Du: Wir haben uns während unserer Zeit in Frankfurt immer ein Zimmer geteilt. Wir haben uns nie gefragt, weil es eh schon klar war. Wir saßen immer im Bus oder Flugzeug und wenn es um zweier Teams geht, war immer klar: Laura und ich. Ich finde es nicht schlimm, mir ein Zimmer mit Vivi zu teilen, aber ich dachte wir würden uns eins teilen. Gerade jetzt, wo wir uns eh fast nie sehen können, weil sie in Frankfurt lebt und ich in München.

Klara: Das verstehe ich, Süße. Vielleicht redest du einfach mal mit ihr? Also nicht, dass du Zimmer tauschen willst, aber dass du das Gefühlt hast, dass ihr euch immer weiter voneinander distanziert.

Du: Mhm.

Ich kuschle mich noch etwas näher an Klara, damit sie nicht die Träne sieht, die mir meine Wange runter läuft.

Klara: Schau mich mal an, Y/n.

Ich schüttle nur meinen Kopf, während ich ihn noch weiter in Klaras T-Shirt vergrabe.

Klara: Ich bin's.

Ich hebe meinen Kopf und da mir mittlerweile mehrere Tränen über mein Gesicht gelaufen sind, sind meine Augen schon rot.

Klara: Nicht weinen, Prinzessin. Ich bin ja da.

Klara gibt mir einen Kuss auf meine Stirn und dann zieht sie mich auf sich und umarmt mich liebevoll. Ich habe meinen Kopf auf ihrem Brustkorb liegen und habe meine Augen geschlossen. Meine Freundin streicht mir langsam meinen Rücken hoch und runter, was ich sehr genieße. Bei Klara kann ich meinen Kopf mal für einen Moment abschalten, was unglaublich guttut.

Du: Danke, dass du für mich da bist.

Sage ich leise, aber so, dass sie es hören kann.

Klara: Das ist doch selbstverständlich und dafür musst du dich auch nicht bedanken.

Ich hebe meinen Kopf auf und küsse sie sanft.

Du: Ich liebe dich.

Klara: Ich liebe dich auch, Süße.

* Timeskip 25.07.2024*

Australien. So heißt unser Gegner heute. Das erste Gruppenspiel für und bei den Olympischen Spielen und ich darf dabei sein. Wir sind gerade in der Umkleide und ziehen uns um, um uns aufzuwärmen. Ich stehe nicht in der Startelf, aber das ist vollkommen ok. Wir 18 gehen jetzt raus und stellen uns alle mit Abstand auf den Rasen, um uns zu dehnen. Unsere Aufwärmtränerin sagt uns, was wir tun sollen und das machen wir auch. Ich habe mit Laura in den letzten Tagen kaum geredet. Wenn wir mal nebeneinander gelaufen sind, haben wir uns kurz unterhalten, aber sonst kaum. Es macht mich wirklich traurig, aber meine Gefühle muss ich erstmal zu Seite schieben, weil meine Konzentration jetzt auf dem Spiel liegen muss, welches gleich angepfiffen wird. ......Vaterland. Der letzte Ton unserer Hymne ist gespielt und meine Gänsehaut lässt nach. Die 22 Feldspielerinnen stellen sich alle auf ihre Position und Klara zwinkert mir nochmal kurz zu, bevor der Pfiff der Schiedsrichterin ertönt.


Klara Bühl- Mein LieblingsmenschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt