Alte Zeiten- Part 33

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Laura und ich sind nachoben gegangen und sitzen jetzt auf dem Sofa in Vivi und meinem Zimmer.

Laura: Also was ist los?

Fängt Laura das Gespräch an und rutscht etwas näher zu mir.

Du: Es geht um dich.

Sage ich und schaue auf meine Hände.

Du: Es ist nicht mehr, was es mal war, Laura. Seit wir in Frankreich sind, haben wir kaum ein Wort gesprochen. Früher wären wir gemeinsam im Bus gesessen, hätten uns ein Zimmer geteilt und würden die ganze Zeit gemeinsam verbringen. Ich nehme es dir ja nicht übel, dass du dir ein Zimmer mit Poppi teilst, aber du interessierst dich gar nicht für, so fühlt es sich zumindest an. Ich bin ja noch ganz neu bei der Natio und da hätte ich mir gewünscht, dass du bei mir bist. Ich dachte, wir würden unsere Erlebnisse hier teilen, weil wir uns jetzt ja schon nicht mehr in Frankfurt sehen, aber so ist es nicht. Ich habe in den letzten Tagen das Gefühl, dass ich dich verliere, Laura. Es fühlt sich so an, als würden sich unsere Wege trennen und nicht mehr zueinander finden.

Sage ich traurig und schaue jetzt von meinen Händen hoch. Laura schaut mich mit Tränen in ihren Augen an und sagt nichts.

Du: Laura, du bist das nichts, wenn man mich fragt, was los sei.

Sage ich mit ruhiger Stimme und schaue ihr in ihre nassen Augen. Die ersten Tränen finden ihren Weg über Lauras Wange und es folgen immer mehr. Ich rutsche zu ihr rüber und nehme sie vorsichtig in den Arm. Sie drückt mich fester an sich und kann ihre Tränen nun endgültig nicht mehr zurückhalten.

Du: Nicht weinen.

Sage ich leise und streichle ihr über ihren Rücken. Nach ein paar Momenten lösen wir uns und Laura wischt sich die Tränen von ihren Wangen.

Laura: Mir geht's doch auch nicht anders, aber deine Worte gerade haben einfach weh getan.

Du: Mhm.

Laura: Ich will dich nicht verlieren, Y/n. Ich weiß, dass wir uns nur selten sehen können und als du noch in Frankfurt gewohnt hast, war das natürlich alles einfacher, aber du bist meine beste Freundin und ich glaube, dass wir das schaffen können.

Du: Du bist doch auch meine beste Freundin, Maus.

Laura: Komm mal her, Süße.

Sage sie lächelnd und öffnet ihre Arme. Wir umarmen uns lange und es fühlt sich gut an, darüber geredet zuhaben. Als wir uns lösen, lächeln wir uns beide an.

Du: Also ist jetzt alles wieder gut zwischen uns?

Laura : Ja, Y/nchen.

Du: Ich hab dich lieb.

Laura: Ich hab dich auch lieb.

Du: Wollen wir wieder zu den anderen gehen?

Laura: Aber erst müssen wir noch ein Bild mit meiner Kamera machen.

Du: Das hätte ich mir auch denken können.

Wir beiden lachen, machen dann das Bild, bei dem Laura auf meinem Schoß sitzt und ich meine Hände um ihren Bauch gelegt habe du gehen wieder runter. In der Lounge sitzt keiner mehr, also gehen wir raus in den Garten und finden dort Obi, Lea, Jule, Merle, Sara, Vivi und Giuli. Die sieben sitzen auf Decken auf dem Boden und unterhalten sich. Laura setzt sich zu Giuli und ich setze mich zu meiner Freundin.

Klara: Hey.

Sagt sie leise zu mir. Ich lege meinen Kopf auf ihre Schulter und schaue auf das Gras hinter Obi.

Klara: Alles klar, Süße?

Fragt sie mich so, dass nur ich es höre, woraufhin ich nicke und meine Augen dann schließe. Ich weiß nicht, warum, aber irgendwie bin ich gerade traurig. Ich bin natürlich sehr erleichtert, dass ich mit Laura geredet habe, aber glücklich bin ich trotzdem nicht. Ich vermisse meine Familie und vor allem Jamal. Ich wünschte er wäre hier und ich könnte ihm umarmen. In Jamals Armen kann ich meinen Kopf einfach ausschalten und fühle mich zu Hause. Vielleicht übertreibe ich aber auch einfach nur ich bin ja schließlich Erwachsen. Ich bin 20, aber manchmal wünschte ich, ich wäre wieder acht und könnte einfach unbeschwert mit Jamal kicken. Morgens schnell was frühstücken, dann zum Fußballspielen mit den Jungs raus, kurz Mittagessen und danach weiterspielen. Ohne große Regeln, einfach aus Spaß und wenn es dunkel wird, wieder nach Hause laufen. Am Abend dann total müde und erschöpft ins Bett gehen, um ausgeschlafen für den nächsten Tag zu sein, damit alles wieder von vorne anfangen kann. Aber wenn ich mich so umschaue, dann kann ich mich echt glücklich schätzen. Aus dem Kicken mit den Jungs hat sich eine Kariere entwickelt und jetzt spiele ich sogar für die deutsche Nationalmannschaft. Wie mein Leben wohl ohne Fußball aussehen würde? Eigentlich möchte ich es gar nicht wissen, denn Fußball ist meine Leidenschaft. Es ist so viel mehr als nur ein Sport. Es ist, wofür ich brenne, es ist mein Beruf, mein Rückziehort, meine erste große Liebe, also kurzgefasst: mein Leben.


Klara Bühl- Mein LieblingsmenschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt