Kapitel 15

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Müde wache ich auf, werde jedoch beim Versuch aufzustehen, in eine enge Umarmung gezogen. "Was zum?" Ich nehme ein raues Brummen hinter mir wahr und werde mir wieder bewusst, mit wem ich das Bett teile.
Er kam gestern also doch noch.
Wird er sich entschuldigen oder wird er so tun, als wäre nichts passiert?
Vorsichtig versuche ich, mich von ihm zu lösen, jedoch ohne Erfolg "Liam, ich muss auf die Toilette, lass mich los!" Er zieht mich noch enger an sich und lässt nicht locker "Li...!" "Du kommst direkt zurück!" Seufzend stimme ich zu und endlich lässt er mich los. Ohne lang zu zögern laufe ich ins Bad.

Genervt laufe ich zurück ins Zimmer und beobachte einen schlafenden Liam. Irgendwie süß. Müde laufe ich auf die Wasserflasche auf dem Nachtisch zu und schlucke die Ibu-Tablette mit etwas Wasser herunter. Meine Periode werde ich irgendwann noch verfluchen. Zum Glück hat Liam im Bad extra eine Box mit Hygieneartikel, sonst wäre ich jetzt am Arsch gewesen.
Leise schleiche ich mich aus dem Zimmer, er soll sich erst seinem Fehler bewusst sein, bevor ich mit ihm kuschel.

Summend laufe ich in den Musikraum und setze mich direkt an den Flügel.
Ohne lange zu warten fange ich an verschiedene Lieder zu spielen und schon wieder bemerke ich eine Präsenz neben mir, werde jedoch direkt enttäuscht als ich neben mich schaue und niemanden erkenne. Ich lasse mich nicht weiter davon beirren und spiele einfach weiter. Ich drifte komplett weg mit meinen Gedanken und meine Unterleib schmerzen verschwinden für eine Zeit.

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Komplett verwirrt drehe ich mich um und entdecke, wer die Tür aufgerissen hat und mich außer Atem anfleht, schnell mitzukommen. "Was ist los Mika?" Sie fuchtelt nur irgendwas mit ihren Händen und versucht was zu sagen, aber außer Luft kommt nichts aus ihrem Mund. Schnell stehe ich auf und folge ihr einfach. Als wir den Flur entlang laufen, höre ich schon, wieso Mika mich so schnell es geht geholt hat. Als wir im Eingangsbereich ankommen, bestätigt sich meine Vermutung nochmal.

Liam und Niliam prügeln sich weiß Gott wieso und selbst Liams Brüder sehen verzweifelt denen zu. "Meine Fresse hört auf euch zu Prügeln, ihr seid doch keine Teenager mehr!" Schreie ich fast schon sauer, aber das ganze ist zwecklos, denn sie hören einen Scheiß auf mich und prügeln sich immer weiter auf sich ein, aber was hab ich auch erwartet?

Genervt über die Situation laufe ich auf Liam, zu der auf Niliam hockt und ihm mehrmals eine reinhaut. "Liam lass gut sein!" versuche ich es nochmal und wieder ohne Erfolg. Sauer schaue ich zu den zwei Brüdern, die unschuldig daneben stehen und nichts machen. "Wartet ab, bis ich mit den beiden fertig bin!" Beide fangen an zu schmunzeln. Was für Arschlöcher.

Sauer schnappe ich mir Alváros Waffe, die er mit sich schleppt und schieße durch die offene Tür nach draußen. Alle erstarren in ihrer Bewegung und schauen mich an "Seid ihr Teenager oder was?!" Beide schauen mich verwirrt an und verstehen wohl nicht, was gerade passiert. Eine Minute vergeht in der die zwei Volltrottln mich anstarren, Mika sich das Lachen verkneift und die jüngeren Brüder sich jeweils hinter Liam oder Niliam stellen und sie an den Schultern festhalten. "Ich habe keine Ahnung, wieso ihr euch jetzt geprügelt habt, aber mir ist es auch eigentlich egal..."
"Auch wenn es um dich geht?" verwirrt runzel ich über Niliams Frage die Stirn und schaue Liam an "Was soll das heißen?" Zwar bildet sich in Niliams Gesicht ein fettes Grinsen, aber trotzdem bleiben beide still. "Alter, wen wollt ihr verarschen?!"
"Sie hat euch grad wirklich gealtert." Raphael fängt an zu lachen und Mika zieht mit. Mein Blick ist noch immer auf Liam gerichtet, jedoch weicht er meinem Blick aus. "Mein Cousin, der sonst so eine große Fresse hat, ist bei seiner Zukünftigen still wie ein Wolf bei der Jagd, verrückt."

Liam steht auf, packt mein Handgelenk und zieht mich mit nach draußen zu den Autos.
An seinem Corvette angekommen, öffnet er die Beifahrertür und schubst mich rein. Ich will gerade protestieren, da schlägt er die Tür zu und steigt auf der Fahrerseite ein. "Liam, was wird das?" Ohne mir zu antworten, drückt er aufs Gas und rast ohne jegliche Rücksicht durch die Straßen. Ich habe keine Ahnung, was in ihm vorgeht, abgesehen von seiner angespannten Körperhaltung und seiner Geschwindigkeit, die er im Moment drauf hat. "Liam wo fährst du hin verdammt?!" Wieder versuche ich es nochmal nur mit mehr Nachdruck: "Noch ein Wort von dir und dein schlimmster Albtraum wird wahr!" hart schlucke ich und kralle mich am Sitz fest.

Das meint er nicht ernst.
Das meint er nicht ernst!
Das meint er nicht ernst?!
Oder doch?
Weiß er davon?
Er muss es herausgefunden haben!

Den Tränen auf einmal ziemlich nahe schaue ich aus dem Fenster und blinze eine einzelne Träne weg, die sich verirrt hat.
Was ist, wenn er zu Kylian fährt? Oder doch zu Tylian? Panik breitet sich in mir aus und immer weiter drücke ich mich mehr in den Sitz.
Liam reduziert seine Geschwindigkeit und seine Hand findet Platz auf meinem Oberschenkel. Beruhigend fährt er mit einem Finger über diesen, aber beruhigend kann ich das nicht nennen, denn sofort schiebe ich seine Hand weg und spanne mich immer mehr an.
"Rachel?" Ich nehme ihn kaum wahr, bin eher auf den fehlenden Sauerstoff konzentriert. "Halt an!"
"Was ist lo..." "HALT AN!" Keine 5 Sekunden später kommt das Auto rapide an zustehen. Ohne unnötige Sekunden zu verschwenden, steige ich aus und versuche nach Luft zu schnappen. Es fühlt sich an, als würde irgendjemand mir meine Kehle zuschnüren, sodass ich kurz vorm Ersticken bin.

Er hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Mal wieder.

„Hey! Hey! Rachel!" Immer wieder versucht er beruhigt auf mich einzureden, aber es bringt rein gar nichts. Ich nehme ihn kaum wahr, konzentriere mich eher auf meine Atmung anstatt auf das, was in meiner Umgebung passiert.
Ich schüttel immer wieder meinen Kopf, wedel mit meinen Händen mir Sauerstoff zu und versuche, Abstand von ihm zu nehmen.
Schon wieder bekomme ich Flashbacks von den Geschehnissen der Vergangenheit.

„Rachel! Tief ein und ausatmen!" Schwer versuche ich mich auf seine Worte zu konzentrieren, jedoch hyperventiliere ich eher weiter als mich zu beruhigen. "Shhh, shhh", langsam zieht er mich in eine warme Umarmung. "Alles wird gut! Du musst dich nur beruhigen!" Behutsam streichelt er mir über den Rücken, was mich tatsächlich doch ein wenig beruhigt.
Wir sitzen Arm in Arm auf dem Boden und nach jeder einzelnen Minute, die vergeht, beruhige ich mich immer mehr. "Ich meinte das nicht so. Es tut mir leid!"

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Bin momentan im Urlaub, bedeutet keine Ahnung, wann Kapitel 16 kommt,
aber womöglich in 2 Wochen.

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