how do you like your eggs?

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Der Duft von frischem Kaffee erfüllte den Raum, während ich in der Küche stand und dabei zusah, wie Alvio gekonnt ein paar Eier in die Pfanne schlug. Er bewegte sich mit einer entspannten Sicherheit, die mich irgendwie beruhigte. Es war eine einfache Szene, fast alltäglich, aber in ihrer Normalität lag etwas Beruhigendes, etwas, das mir das Gefühl gab, dass alles richtig war, so wie es war.

"Wie magst du deine Eier?", fragte Alvio und warf mir einen kurzen, schelmischen Blick über die Schulter zu.

"Überrasch mich", antwortete ich lächelnd und lehnte mich an den Türrahmen. Er schien die Herausforderung mit einem spielerischen Funkeln in seinen Augen anzunehmen, während er begann, mit den Gewürzen zu experimentieren, und ich konnte nicht anders, als ihm fasziniert zuzusehen.

Während er kochte, ließ ich meine Gedanken noch einmal über die letzten Tage wandern. Alles, was zwischen uns geschehen war, fühlte sich wie ein Wirbelsturm an, der mein bisheriges Leben auf den Kopf gestellt hatte. Aber inmitten dieses Sturms hatte ich eine Ruhe gefunden, die ich zuvor nie gekannt hatte. Bei ihm fühlte ich mich sicher, geliebt, und – was vielleicht das Wichtigste war – akzeptiert, so wie ich bin.

"Ich hoffe, du bist bereit für das beste Frühstück deines Lebens", sagte Alvio selbstbewusst, als er die Pfanne vom Herd nahm und zwei perfekt zubereitete Teller auf den Tisch stellte. "Ich lege die Messlatte jetzt ziemlich hoch", fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.

Ich setzte mich an den Tisch und sah auf meinen Teller. Die Eier waren perfekt, mit einem Hauch von Kräutern, die ihm eine raffinierte Note verliehen. Daneben lagen knuspriger Speck und frisch geröstetes Brot. Mein Magen knurrte zustimmend, und ich konnte nicht anders, als zu lächeln. "Wenn du so weitermachst, könnte ich mich daran gewöhnen", neckte ich ihn.

Alvio setzte sich gegenüber und begann ebenfalls zu essen. "Das ist der Plan", sagte er zwischen zwei Bissen, und in seinen Worten lag eine Ernsthaftigkeit, die mich innehalten ließ. "Ich möchte, dass wir uns aneinander gewöhnen. Dass wir uns ein Leben aufbauen, das mehr ist als nur ein paar gemeinsame Nächte."

Seine Worte trafen mich tief, und ich konnte spüren, wie sich mein Herz zusammenzog. Es war selten, dass jemand so direkt über die Zukunft sprach, ohne dabei in Floskeln oder Unsicherheiten zu verfallen. Aber Alvio war anders. Er war ehrlich, aufrichtig und wusste genau, was er wollte.

"Das klingt ziemlich schön", sagte ich schließlich und sah ihm in die Augen. "Ich möchte das auch, Alvio. Aber ich denke, wir sollten uns die Zeit nehmen, einander wirklich kennenzulernen. Ohne Druck, ohne Erwartungen. Einfach nur wir."

Er nickte langsam, ein nachdenklicher Ausdruck auf seinem Gesicht. "Das ist fair. Ich möchte auch nichts überstürzen. Aber ich kann nicht leugnen, dass ich mir mehr wünsche. Viel mehr."

Nach dem Frühstück räumten wir zusammen auf, und es fühlte sich fast surreal an, wie nahtlos wir als Team funktionierten. Jeder Handgriff war ein stilles Einverständnis, eine Bestätigung dessen, was wir beide fühlten. Als wir fertig waren, standen wir einen Moment schweigend da, nur unsere Blicke sprachen miteinander.

"Was wollen wir heute machen?" fragte ich schließlich, um die Stille zu durchbrechen. Es war ein Sonntag, ein Tag ohne Pläne und Verpflichtungen, und die Möglichkeiten schienen endlos.

Alvio schien kurz nachzudenken, bevor er vorschlug: "Wie wäre es mit einem Spaziergang? Es ist ein wunderschöner Tag, und ich kenne einen ruhigen Park, wo wir etwas Zeit verbringen könnten."

Die Idee klang perfekt, und so fanden wir uns kurze Zeit später auf einem schmalen, von Bäumen gesäumten Weg wieder, der durch einen versteckten Teil der Stadt führte. Die Sonne schien durch die Blätter und warf tanzende Schatten auf den Boden. Es war, als ob die Welt selbst ein Teil unserer Geschichte werden wollte, als ob sie uns ermutigte, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Während wir nebeneinander hergingen, sprachen wir über alles und nichts. Über unsere Kindheit, unsere Träume, unsere Ängste. Es war erstaunlich, wie leicht es war, sich ihm zu öffnen. Er hörte aufmerksam zu, stellte Fragen und teilte seine eigenen Geschichten. Es war, als hätten wir einander schon unser ganzes Leben lang gekannt, und diese Vertrautheit schuf ein tiefes Band zwischen uns.

Als wir schließlich eine kleine Lichtung im Park erreichten, blieben wir stehen und setzten uns auf eine Bank. Vor uns erstreckte sich ein kleiner See, dessen Wasser im Sonnenlicht glitzerte. Es war ein friedlicher Ort, und ich fühlte, wie sich eine tiefe Ruhe in mir ausbreitete.

"Es gibt da etwas, das ich dir sagen wollte", begann Alvio und drehte sich zu mir. Seine Augen waren ernst, und ich konnte die Anspannung in seinen Schultern sehen.

Ich sah ihn neugierig an. "Was ist es?"

Er nahm einen tiefen Atemzug, als ob er seine Worte sorgfältig wählte. "Ich habe in der Vergangenheit einige Fehler gemacht. Dinge, die ich bereue und die ich nicht ungeschehen machen kann. Aber ich will, dass du weißt, dass ich aus diesen Fehlern gelernt habe. Dass ich jetzt anders bin, als ich es früher war."

Seine Worte überraschten mich. Ich konnte spüren, wie wichtig es ihm war, ehrlich zu mir zu sein, und ich wusste, dass es ihn viel Mut gekostet hatte, das auszusprechen. "Jeder hat eine Vergangenheit, Alvio. Es ist wichtig, was wir daraus lernen und wie wir uns entscheiden, weiterzugehen. Und ich sehe, dass du dich entschieden hast, ein besserer Mensch zu sein. Das ist alles, was für mich zählt."

Ein Lächeln breitete sich langsam auf seinem Gesicht aus, und ich konnte die Erleichterung in seinen Augen sehen. "Danke", sagte er leise und griff nach meiner Hand. "Es bedeutet mir viel, dass du mich so akzeptierst, wie ich bin."

Wir blieben noch eine Weile dort sitzen, die Hände ineinander verschlungen, und genossen die stille Schönheit des Augenblicks. In diesen Momenten, fernab von der Hektik des Alltags, fühlte sich die Welt einfach und klar an. Es war ein Gefühl von Frieden, von Zugehörigkeit, das ich so noch nie erlebt hatte.

Als die Sonne langsam begann, sich hinter den Bäumen zu senken, wussten wir, dass es Zeit war, zurückzugehen. Aber etwas hatte sich verändert. Das Band zwischen uns war stärker geworden, und mit jedem Schritt, den wir zurück zum Auto machten, wurde mir klar, dass dies erst der Anfang war.

Der Anfang von etwas Schönem, etwas Echtem. Etwas, das beide bereit waren zu schützen und zu pflegen. Alvio hatte mir nicht nur sein Vertrauen geschenkt, sondern auch einen Blick in sein Herz erlaubt. Und ich wusste, dass ich ihm dasselbe geben wollte.

Als wir schließlich wieder vor meiner Haustür standen, hielt er mich noch einen Moment fest, seine Stirn gegen meine gelehnt. "Das war ein perfekter Tag", flüsterte er, und ich konnte das Echo dieser Worte in meinem eigenen Herzen spüren.

"Ja, das war er", stimmte ich zu, bevor ich ihn noch einmal küsste – ein Kuss, der all das sagte, was Worte nicht ausdrücken konnten.

Dieser Kuss war das Versprechen, dass wir diesen Weg gemeinsam gehen würden, Schritt für Schritt, Hand in Hand. Egal, was die Zukunft bringen mochte, wir würden es gemeinsam meistern. Und das war alles, was zählte.

My Master?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt