17. Schuld

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„Albus! Dir geht es nicht gut! Bist du etwa auch krank? Du musst krank sein!", empört sich Minerva.

„Aber Minerva, ich liebe dich! Nur dich", entgegnet Albus.

Minerva steht auf und stellt sich mit verschränkten Armen vor ihn. „Was fällt dir ein? Wir sind schon lange nicht mehr zusammen. Es ist vorbei, seit du mich verstoßen hast, als ich mit Mali schwanger war."

„Aber Min..."

„Albus, da gibt es kein Aber! Geh! Ich will dich nicht mehr sehen. Es reicht mir! Du kannst Mali sehen, aber sonst sind wir nur Arbeitskollegen. Mehr nicht! Nie wieder!"

Albus verlässt mit gesenktem Kopf das Haus und appariert nach Hogwarts.

**Albus' Gedanken:**

*Es tut mir so unfassbar leid. Wie konnte ich damals nur so reagieren? Aus Angst? Ja, aber nicht aus Angst, dass meine Tochter ermordet werden könnte, sondern aus Angst, ein schlechter Vater zu sein. Ich war noch nicht bereit, Vater zu werden, aber das konnte ich mir damals selbst nicht eingestehen. Warum bloß? Warum ist alles nur so gekommen? Ich wünsche mir doch eine glückliche Familie.*

*Meine eigene Kindheit war nicht einfach, weil meine Familie sehr kompliziert war. Mein Wunsch war es, es selbst einmal besser zu machen, aber stattdessen vermassle ich alles – vor allem mit Minerva. Sie wird mir nie verzeihen. Es war so schrecklich von mir.*

*Ich wünschte, diese Sache wäre nie passiert. Ich wünschte, ich hätte damals mit meinen Ängsten und Gefühlen umgehen können. Aber nein, es bringt nichts, in der Vergangenheit herumzustochern. Ich muss nach vorne sehen und die Dinge wieder ins Reine bringen. Ich mag zwar ein Zauberer sein, aber trotzdem bin ich ein Mensch, und Menschen machen Fehler. Fehler sind sogar gut, solange man aus ihnen lernt. Ich werde nie wieder meine Gefühle verstecken oder falsch mit ihnen umgehen, weil ich jetzt weiß, dass es nicht so enden muss und dass ich es besser kann. Ich liebe meine Tochter, und ich liebe Minerva McGonagall – ihre Art, ihr Wesen, ihre Haltung. Sie verzaubert mich auch ganz ohne ihre mächtige Magie.*

Albus fiel einfach nur noch ins Bett. Erschöpft und traurig aber voll Hoffnung.

Das geheime Kind Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt