If you run with me,
I vow to match your strides
in any and all terrain.We are not competitors,
for your place is beside me.Claim it.
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Die untergehende Sonne verwandelte die Wellen in Gold, die Gischt in glitzernde Sterne. Das Blau des Himmels verdunkelte sich mit jeder Minute.
Unablässig brandeten die Wellen gegen den Fels. Die Wasseroberfläche glich mehr und mehr Flammen, je tiefer die Sonne sank. Mit dem Licht wich die Wärme. Graue Wolken türmten sich auf. Der Wind wurde stärker. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Flut den Kai überspülte. Die Schatten wurden länger.
Und mit jedem Moment, der verging, wurde sich Osha Aniseya der Last mehr bewusst, die auf ihren Schultern ruhte. Da war ein Sturm in ihrem Inneren. Ein Sturm, der nicht zur Ruhe kam, auch wenn sie sich äußerlich nichts anmerken ließ. Wie man es ihr zehn Jahre lang beigebracht hatte. Selbst sechs Jahre später nutzte sie dieses Wissen noch. Manche Techniken waren ihr in Fleisch und Blut übergegangen.
Er stand so nah bei ihr, dass sie seine Körperwärme wahrnahm. Seine Finger umschlangen noch immer ihre Hand, die das Schwert hielt. Auch wenn Osha nicht sagen konnte, wie lange sie bereits hier standen und das goldene Meer beobachteten ... plötzlich hielt sie die Nähe zu ihm nicht mehr aus, konnte sie nicht mehr ertragen.
Es war fast, als würde sie Sols Stimme in ihrem Ohr hören ... Seine Stimme, die ihr sagte, dass derartige Berührungen und körperliche Nähe emotionale Verbundenheit förderten. Und dass das nicht sein durfte. Dass es verboten war, sich auch nur danach zu sehnen.
Ruckartig entriss sie ihre Hand seinem Griff, wandte sich um und rannte den steinernen Weg entlang zur Höhle. Sie floh. Vor sich selbst. Vor ihren Gedanken, vor ihren Gefühlen. Vor der Schuld, die sie fest in ihren Klauen hielt. Vor der Erkenntnis, dass sie Sol tatsächlich ermordet hatte, dass sie den Kyberkristall in seinem Lichtschwert zum Bluten gebracht hatte.
Jetzt hatte sie nichts mehr. Die Wahrheit, so sehr sie sie auch gebraucht hatte, um klar sehen zu können, um Sols Lügen erkennen zu können, hatte sie wund und verletzt zurückgelassen.
Sie hatte kein Zuhause mehr.
Keine Familie.
Keine Schwester.
Die Leere in ihrer Brust verschlang jedes Gefühl.
Da war nichts mehr, was sich noch real anfühlte.
Nur die Gewissheit, alles verloren zu haben.
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Qimir sah Osha nach. Für einen Augenblick hatte er ihre Gefühle wahrnehmen können. Scham, Furcht, Panik, Befangenheit, Schuld. Die Empfindungen hatten sie überrollt. Und er hatte spüren können, dass sie erneut versuchte, diese Gefühle zu verdrängen und zu unterdrücken.
Langsam folgte er ihr.
Sie hatte das Jedi-Training durchlaufen und vermutlich würde genau diese Tatsache Fluch und Segen zugleich sein. Fluch, weil er ihr erst einmal beibringen musste, ihre Gefühle zuzulassen und zu akzeptieren und Segen, weil er zumindest Punkte hatte, wo er anknüpfen könnte. Sie hatten beide eine ähnliche Vergangenheit, waren beide vom Jedi-Orden verstoßen worden. Auch wenn Osha es sich vielleicht nicht eingestehen wollte oder sich dessen auch gar nicht bewusst war, er war sich sicher, dass bei ihrer Entscheidung, den Jedi-Orden zu verlassen, Manipulation eine nicht unerhebliche Rolle gespielt hatte. Die Jedi hätten nicht zugelassen, dass jemand mit Oshas Potenzial dem Orden einfach so den Rücken kehren würde. Da musste mehr dahinterstecken.
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the thread that binds us
Fanfiction"even in the revelation of our triumph, we see the depth of our despair" Der Mord an Sol hat etwas in Osha zerbrechen lassen. Qimir weiß, dass sie noch lange nicht soweit ist, um tatsächlich trainiert zu werden. Und er weiß, wie zerstörerisch diese...