~09.

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Die nächsten Tage verliefen relativ ereignislos und leider verfiel Vera viel zu schnell wieder in ihren Alltags- Trott.

Sie ging zur Uni, zu Vorlesungen, versuchte zuhause ungestört zu lernen - wurde wie erwartet von Lucas gestört, der öfter als einmal vorbeischaute - ernährte sich hauptsächlich von Tiefkühlpizzen und Tütensuppe und schlief abends vor dem Fernseher ein.

Wann genau war ihr Leben wieder so unspektakulär geworden?

Bis vor kurzem hatte sie noch die Tage in München verbracht und neue Leute kennengelernt und vor ein paar Tagen hatte sie mit Spielern des FC Barcelona im Danzatoria gefeiert...

Viel zu oft wanderten Veras Gedanken zurück zum Nachmittag, den sie in Neymars Villa FIFA-zockend verbracht hatte und ertappte sich dabei, wie sie sehnsüchtig wurde und feststellte, dass es eigentlich ein ziemlich lustiger Abend gewesen war.

Neymar war anders als sie erwartet hatte... Und dabei war sie sich gar nicht so sicher, was sie überhaupt erwartet hatte. Er war locker drauf und unkompliziert, nicht so wie man es von Sportlern und Weltstars vermuten würde. Klar hatte er ein großes Ego, wenn sie an seine Jubelschreie beim FIFA dachte, doch auch Vera selbst war so jemand, der anderen gerne ihr Können unter die Nase rieb.

Seine Kumpels - besonders Gil - waren total cool und aufgeschlossen, was Vera wunderte, da sie sie ja kaum kannten. Vera fragte sich immer noch, ob das nicht so ein "Brasilianer-Ding" war, diese Offenheit und Lebensfreude.

Was auch immer es war, es gefiel ihr unheimlich.

Analu war die letzten Tage außergewöhnlich viel unterwegs. Sie hatte einen kleinen Auftrag eines Modeladens in der City erhalten und wurde zu den Probeshootings eingeladen, worüber sie sich natürlich unheimlich freute, aber das bedeutete, dass sie gezwungen war, ständig zwischen den Shootingterminen und Neymars Villa hin und her zu fahren und dass über zwei Wochen lang. Verstand sich von selbst, dass sie irgendwann nur noch gestresst war.

"Ich kann nicht mehr, Vera!", jammerte sie stöhnend und rieb sich ihre Schläfen. Die Mädchen hatten beschlossen, mit Video zu chatten, da es so einfacher für sie war und Analu am Set bleiben konnte. Einmal hatte Vera Analu sogar am Set besucht, doch dort herrschte ein solches Chaos, dass sie - nachdem Vera einmal fast mit einem Kabelwagen zur Seite genietet worden war - beschlossen hatte nie wieder das Set zu betreten und sich lieber in ihrem kuscheligen Zuhause aufhielt.

Mitleidig zog Vera ein kleines, aufmunterndes Lächeln. "Du packst das schon! Die Kampagne wird der Wahnsinn, du wirst schon sehen."

Analu starrte in die Kamera. "Du ahnst nicht, wieviel Concealer ich heute morgen brauchte, um meine Augenringe abzudecken. Ich sah aus wie ein Waschbär auf Drogen!" "Du siehst hammer aus, Anu! Du siehst immer gut aus, selbst wenn du müde bist. Hör gefälligst auf mit den Selbstzweifeln und sieh dich an, ja?"

Analu seufzte und schenkte ihrer besten Freundin ein kleines Lächeln. "Das ist süß von dir, Vera, wirklich..." "Ist doch die Wahrheit."

Plötzlich hörte Vera laute Stimmen aus dem Hintergrund. Analu drehte den Kopf und rief etwas zurück.

"Komme!" Sie drehte den Kopf zum Bildschirm. "Okay, Vera, ich muss Schluss machen, gut? Wir telefonieren später!" "Viel Glück, Mädel, zeigs ihnen!" Anu deutete einen Luftkuss in Richtung Kamera und winkte mit den Fingerspitzen, wie sie es oft tat und beendete den Video-Call.

Gelangweilt stöhnend lehnte Vera sich zurück und blickte sehnsüchtig aus dem Fenster.

Es war so ein schöner Tag in Barcelona, bei 24° und wolkenlosem Himmel und sie saß hier faul herum. Wurde Zeit, mal wieder vor die Tür zu kommen.

Tudo Passa // Neymar JRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt