~26.

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Es wurde noch peinlicher, als sie gedacht hatte...

Dabei fing es noch ganz normal an.

Nachdem Vera Analu in dem Glauben ließ, sie hätte Recht und Vera wäre wirklich in Gilmar verliebt, gab es keinen Grund mehr für Analu, misstrauisch zu werden, wenn Vera in Neymars Villa abhängen würde. Immerhin... würde sie glauben, es wäre wegen Gil und dass sie ihm nahe sein wollte.

Das Problem war nur – ausgerechnet jetzt, wo Analu kein Problem mehr damit hatte, nein, es sogar begrüßen würde, wenn Vera mit ihr zu Neymar fahren würde – wollte Vera um keinen Preis mehr dorthin.

In die Villa, die voll war mit sehr guten, aber auch sehr schlechten Erinnerungen. Die Küche, der Kuss, Analus Rückkehr, der Serien-Marathon, das Pokerspiel... alles trommelte wie prasselnde Regentropfen auf ihre arme, gebeutelte Psyche ein.

Aber nicht nur Erinnerungen, sondern auch Neymar selbst erwartete sie dort. Der Neymar, in den sie hoffnungslos verliebt war, wie sie sich inzwischen eingestehen musste. Der Neymar, den sie nie haben können würde. Und zwar deshalb nicht, weil er mit ihrer besten Freundin liiert war.

Um ehrlich zu sein: Vera wünschte sich in dem Moment ganz weit weg und wäre am liebsten zurück in München. Dort war alles einfacher gewesen. Kein Neymar. Keine Gefühle. Keine Beziehungs-Analu, die sie versuchte, zu verkuppeln.

„Hör zu...", ertönte das Seufzen ihrer besten Freundin aus dem Lautsprecher des Laptops und die Blondine fuhr sich durch ihre langen, blonden Haare.

Vera lungerte auf ihrem Bett herum, den Computer auf dem Schoß und Chips neben sich. Sie trug neben kurzen Shorts ein weites, aber gemütliches Shirt, hatte nur etwas Wimperntusche und Concealer im Gesicht und ihre Haare in einem hohen Pferdeschwanz und fühlte sich – wie so oft - in Analus medialer Gegenwart über die Kamera der WebCam reichlich underdressed.

Ihre beste Freundin sah ohne großen Aufwand umwerfend aus, ihre reine, leicht gebräunte Haut hob sich deutlich von ihren blonden, seidigen Haaren ab und ihre blauen Augen leuchteten geradezu.

Vera seufzte. So sah es also aus, wenn man glücklich verliebt war.

„Ich verstehe zwar nicht immer noch nicht, wieso du dich weiterhin von Neymar und den Jungs fernhältst und auf beleidigte Leberwurst machst... aber ich versuche es auch nicht mehr, herauszufinden..."

Vera seufzte und lehnte den Kopf zurück ans Kopfende ihres Bettes. Wie sollte sie ihre Situation ihrer besten Freundin erklären, wenn diese nicht wissen durfte, wie es wirklich um sie stand?

„Ich will ihm einfach noch nicht unter die Augen treten, Anu.", seufzte sie, sprach damit unbewusst die Wahrheit aus, wusste aber im selben Moment, dass es Analu falsch interpretieren würde. Vera hatte nämlich nicht von Gil gesprochen.

„Aber es ist doch nichts passiert, Ver. Es hat sich nichts verändert.", beteuerte Analu und Vera schloss schwach die Augen.

Doch, und wie es das hat... du bist wieder da...

„Bitte, komm doch.", brach Analu hervor. „Zu Neymars Villa. Du warst schon seit einer Woche nicht mehr hier." „Anu, ich will nicht!", zischte Vera. „Wieso ist das überhaupt so ein Ding für dich?"

Analu zuckte mit den Schultern. „Wieso sollte es das nicht sein? Ich will dir helfen, Vera. Ehrlich. Ich war dir in letzter Zeit eine so schlechte Freundin... da will ich es wieder gutmachen und dir bei deinen Beziehungsproblemen eine helfende Hand sein." „Ich hab keine Beziehungsprobleme, Analu... ich hab ja noch nicht mal 'ne Beziehung!", entgegnete Vera und Analu seufzte schwer, als plötzlich eine dumpfe Stimme aus dem Hintergrund tönte.

Tudo Passa // Neymar JRWo Geschichten leben. Entdecke jetzt