Tudo Passa // Neymar JR

~21.

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Kopfschüttelnd und fürchterlich verwirrt lief die 21-Jährige zurück ins Wohnzimmer, welches zum Herz der Party geworden war. Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen und begegnete den dunklen Augen von Gil, der sie befremdlich anblickte. Als würde man der Katalanin von außen ansehen, was in ihr drin vorging...

Sie konnte nicht erklären wieso, aber sie fühlte sich furchtbar. Vielleicht war es das Gefühl, ihre beste Freundin hintergangen zu haben, obwohl doch eigentlich nichts passiert war. Vielleicht war es auch ihre Angst, sich noch weiter vor Analu zu entfernen, als es sowieso schon Sache war. Denn je näher sie Neymar und seiner Truppe kam, desto weiter schien sie von ihrer besten Freundin wegzudriften.

Vielleicht waren es aber auch die nicht mehr ganz so harmlosen Gefühle, die sie für den Boyfriend ihrer besten Freundin entwickelte.

Vera verzog das Gesicht und klopfte gegen ihre Stirn, um – Nummer Eins – das hämmernde Pochen in ihrem Schädel aufgrund des zu schnellen Alkoholkonsums zu lindern und – Nummer Zwei – diese aufwühlenden Gedanken ganz schnell loszuwerden.

Gedanken, die sie gar nicht erst betreffen sollten. Gedanken, die es einfach nicht geben sollte, nicht geben dürfte!

Gedanken, die sie ganz schnell vergessen musste!

Und was half am besten, um zu vergessen?

Vera drehte sich entschlossen um und stolperte beinahe in Gil hinein, der neben ihr aufgetaucht war. Dieser warf ihr einen überraschten Blick zu, als er sie an den Armen abstützte, um ihr etwas Balance wiederzugeben. Ganz so, wie es Neymar zuvor gemacht hatte. Nur dass die Schmetterlinge diesmal ausblieben.

„Hey, alles klar?", fragte er nervös lächelnd und Vera schüttelte ungewollt heftig den Kopf. „Nein, nichts ist klar! Analu hat mich gesehen, als ich... als ich und... ach, nicht so wichtig. Sie ist richtig sauer, Gil.... Auf mich, auf Ney... und ich weiß nicht mal wieso... es ist doch nichts passiert!", stieß sie aufgeregt hervor und stoppte sich selbst, bevor ihr Gebrabbel weiterging.

Sie hatte eindeutig zu viel getrunken.

Gil runzelte verwirrt die Stirn, und obwohl er vermutlich kein Wort verstanden hatte, versuchte er sie – etwas hilflos - zu beruhigen.

„Willst du dich mal hinsetzen...?", bot er unsicher an und Vera schüttelte entschlossen den Kopf, bevor sie sich erneut umwandte.

„Nein, ich brauch jetzt erstmal einen Cocktail..."

„Nein.", widersprach Gil langgezogen und hielt Vera am Handgelenk fest, um sie in einer Drehung zurückzuhalten und erneut auszubalancieren. „Du hattest – denke ich – schon genug für heute, findest du nicht?"

„Aber... aber ich könnte dringend einen brauchen."

„Dann sind wir ja schon zwei."

„Du auch? Wieso denn?"

Gil winkte ab. „Nicht so wichtig. Alkohol lässt nicht alle Probleme verschwinden. Und ich kann mich erinnern, dass du vorhin Neymar was Ähnliches gesagt hast."

Vera riss überrascht die Augen auf, als ihr schwammiges Hirn die Erinnerung zurückbrachte. „Das hast du gehört?"

„Hab ich, ja. Auf Ney sollte man in den Situationen besser ein Auge haben..."

„Gil?", jammerte die Katalanin und seufzte. „Gil, ich brauch dringend einen Cocktail." Doch Gil wollte nicht lockerlassen. Sieht aus, als würde er Schlimmeres verhindern wollen.

„Ich weiß. Aber bis auf ein Glas Wasser solltest du keine Flüssigkeit mehr zu dir nehmen."

Vera blinzelte und nickte schließlich ergeben. Irgendwas in ihrem Bewusstsein sagte ihr, dass er Recht hatte. „Vielleicht solltest du Neymar dann dasselbe sagen...", murmelte sie leise und sah sich suchend im Raum um. „...ich hab irgendwie das Gefühl, er hatte heute schon ein Gespräch mit Analu und das auch er danach dringend einen Cocktail brauchte... oder gleich mehrere davon."