„Und du willst das wirklich machen?"
Ein tiefes Atemholen.
„Ja..."
„Bist du dir ganz sicher? Du weißt ja, wie sie..."
„Ja!"
Veras Finger krallten sich in den Umhängegurt ihrer Nike-Tasche, während sie ihren Blick starr aus der Fronstscheibe des Wagens hinaus auf die Straße richtete, wobei sie beinahe nicht bemerkte, dass sich ihre Fingernägel fast schmerzhaft in ihre Haut bohrten.
Ihre Anspannung war berechtigt, bedachte man das, was ihr bevorstand.
Erneut holte die Studentin tief Luft und ihr Blick glitt für eine Sekunde hinüber zu der Person im Fahrersitz – ihrem nun festen Freund, eine Tatsache, an die sie sich noch nicht vollständig gewöhnen konnte; immerhin war erst knapp eine Woche vergangen. Es war ein ungewohntes Gefühl, ihn als solchen zu bezeichnen. Aber nichtsdestotrotz etwas, das sie ungeheuer glücklich machte
„Ich muss das machen, Ney.", erklärte sie ihm mit betont ruhiger Stimme und löste ihre verkrampften Finger von ihrer Handtasche. „Es ihr nochmal erklären. Ich werde mich immer schuldig fühlen, aber ich will endlich einen Schlusstrich darunter ziehen, weißt du?"
Neymar bemühte sich sichtlich, sein Gesicht nicht missmutig zu verziehen, was ihm jedoch nicht ganz gelang, während er nur auf seinen Schoß hinunter starrte, die Arme locker das Lenkrad des Ferraris streifend.
Vera hingegen seufzte unglücklich. So schwer die Situation auch für sie selbst war,... auch für ihn machte sie es nicht gerade leicht. Nicht nur, dass er ebenso wie sie Schuldgefühle wegen Analu hatte, nun musste er auch noch zweifeln, ob sie sich, in dieser Beziehung, die gerade begonnen hatte, nicht für immer für Analus Schmerz verantwortlich fühlen und sich den Verrat an ihr zulasten legen würde.
Sie ahnte, dass sie nicht gerade die einfachste Freundin war. Für Vera fühlte es sich immer noch seltsam an, als Neymars Freundin aufzutreten, da sie wusste, wie das aussehen würde: Das Mädchen, dass ihrer besten Freundin den Starfußballer ausgespannt hat.
Als wären die Schlagzeilen, die sie inzwischen lesen musste, nicht schon genug.
„Hey...", murmelte sie leise und biss sich auf die Unterlippe. „Das ist das letzte Mal, dass das hier zum Thema wird, okay? Ich erledige das schnell und einfach und danach war's das. Ich glaube, auf diese Weise kläre ich das mit ihr am einfachsten. Und weil ich weiß, dass ich ihr nicht von Angesicht zu Angesicht gegenüber treten kann... muss es wohl auf diese Art geschehen..."
Neymar sah hoch und seine Hand fuhr zu dem Schirm seiner Snapback, um diesen etwas tiefer in seine Stirn zu ziehen, bevor seine grünbraunen Augen auf ihre trafen und sie fast in ihnen versank.
Er hatte so schöne Augen, dass es ihr nicht selten schwerfiel, sich von ihnen loszureißen. Und das, obwohl sie eigentlich schon immer eine Schwäche für braune Augen gehabt hatte...
„Wenn du denkst, dass es so einfacher ist...", antwortete er mit einem Schulterzucken und einem einfachen Lächeln, und dennoch wusste Vera, dass er nicht so einfach damit umgehen konnte. Er hatte ihr nun schon so oft gesagt, dass sie Analu einfach Zeit geben müsse. Und eine Woche reichte da nicht.
Und sie wollte auch wirklich auf ihn hören. Aber lange hatte sie nicht durchgehalten.
„Ich warte hier auf dich, okay?", murmelte er vor sich hin, ohne ihr den Blick direkt zuzuwenden. Vera klappte den Mund auf und war kurz davor, etwas zu erwidern. Doch dann entschied sie sich doch anders, nickte bloß, öffnete die Beifahrertür und stieg aus dem Ferrari.
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Tudo Passa // Neymar JR
FanfictionLiebe sollte doch eigentlich ein verdammt schönes Gefühl sein... dachte sie jedenfalls. Eigentlich wollte Vera sich niemals, unter gar keinen Umständen in ihn verlieben, ausgerechnet in ihn... Neymar Junior, den festen Freund ihrer besten Freundin...