Kapitel 18

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Am nächsten Morgen aufzustehen, fällt wirklich allen schwer. Und so sitzen wir eher später als früher am Frühstückstisch. Ich linse immer wieder vorsichtig zu Nick. Es war einfach zu schön gestern. Allerdings hat mich auch der Lageralltag heute morgen wieder. Ich sollte das einfach als schöne Erinnerung abspeichern.

Heute Vormittag ist die Probe in Kleingruppen angesagt. Immer ein Teamerteam arbeitet zusammen mit einer Gruppe Teilis, bevor am Nachmittag dann die Probe mit Kostümen und Requisiten ist. Ich hatte zum Glück heute Morgen keine weiteren Probleme mehr und denke daher, dass ich es tatsächlich so überstanden habe. Tz. Wer braucht schon Mediziner. Ich freue mich auf das intensive Arbeiten mit Sophie. Ich gehe in unseren Gruppenraum, wo ich auf Nick treffe.

"Hä? Was machst du denn hier?", frage ich ihn irritiert.

"Dir auch einen guten Morgen!", gibt er zurück. "Sophie ist heute Vormittag erstmal raus!", erklärt er.

"Was ist mir ihr?", frage ich besorgt. Ging es gestern mit Andi noch so hoch her?

"Frauenprobleme!", sagt er lapidar. Stimmt. Da hat Sophie ja immer ziemlich drunter zu leiden. Da ist sie schon das letzte Jahr ausgefallen. Die Arme.

"Ich schaue mal kurz zu ihr!", kündige ich an. Die Verbindung zu Nick fühlt sich jetzt wieder so unnatürlich an.

"Sie hat schon Medikamente genommen. Ich bin sicher, nach dem Mittagessen geht es ihr schon besser!", stoppt er mich. Ich verdrehe kurz die Augen. Allerdings kommen da schon die Teilis und wir proben intensiv am Stück. Das macht wirklich Spaß. Die Fortschritte die die Gruppe macht ist wirklich enorm. So entlassen wir schließlich die Gruppe zum Mittagessen. Ich beschließe, nachdem ich im Zimmer war, um etwas zu holen, noch kurz nach Sophie zu schauen.

"Wie geht es dir?", frage ich sie leise, als ich das Zimmer betrete. Sie sieht immer noch ziemlich blass aus.

"Etwas besser. Der erste Tag ist einfach echt immer große Scheiße! Nick hat mir vorher eine Wärmepflaster gebracht. Das hat schon richtig gut geholfen. Sie schiebt ihren Hoodie nach oben und zeigt auf das platzierte Pflaster.

"Warst du schonmal beim Arzt deswegen?" Ich schaue sie fragend an.

"Ja. Aber dem fällt da auch nichts ein!", gibt sie trotzig zurück. Ich lege ihr ein Päckchen mit neu verpackten Schwämmchen auf ihr Bett.

"Probiere es mal damit. Damit ist es bei mir viel besser geworden."

"Echt?" Sophie schaut mich hoffnungsvoll an.

"Ja. Wirklich. Tampons vertrage ich nicht und Binden finde ich einfach nur eklig."

"Das probiere ich gleich aus!" Sophie springt auf und schwankt einen Moment. Ich stütze sie kurz und helfe ihr wieder auf das Bett zurück.

"Soll ich Nick holen?"

"NEE! Mit Sicherheit nicht!", gibt sie zurück und probiert es erneut. "Geht doch!" Sie lächelt mich an und geht ins Badezimmer. Kurze Zeit später kommt sie wieder heraus.

"Dann bin ich ja mal gespannt.Ähm!", sie scheint zu überlegen." Wie bekomme ich den dann wieder heraus?"

"In die Hocke gehen und pressen!", erkläre ich ihr leise. Sophie schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich muss lachen.

"Na wie mir scheint, ist da jemand auf dem Weg der Besserung!", kommt es von hinten von Nick. Er legt uns beiden je eine Hand über die Schulter.

"Sieht ganz so aus. Hast also gar nichts zum Petzen!", sagt Sophie etwas frech.

"Ach, den Auftrag auf euch aufzupassen, habe ich von beiden Familien bekommen!", sagt er grinsend. Sophie und ich schauen uns in die Augen und pieken ihn gleichzeitig in die Seiten, so dass dieser gestandene Mann beginnt zu kichern, wie ein Kleinkind. Ungerührt betreten wir so den Speisesaal, während Nick noch etwas vor sich hin keucht.

Ferienlager ~ Sam und NickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt