Kapitel 8

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Die Mädels haben noch etwas Freizeit vor dem Abendessen. Ich mache mich kurz etwas frisch, bevor ich, mit wummernden Herzen, an der Tür von Nicks Zimmer klopfe.

"Herein!", höre ich einige Jungsstimmen. Ich öffne die Tür.

"Ich suche Nick!?", sage ich etwas unsicher.

"Der ist gerade unter der Dusche!", sagt einer der Jungs feixend.

"Dann soll er einfach Bescheid geben, wenn er fertig ist!", sage ich entschieden. In diesem Moment öffnet sich die Tür des angrenzenden Bades und ein frisch geduschter Nick, nur in Boxershorts, betritt das Zimmer. Ich muss erstmal wieder die Kontrolle über meine Gesichtsmuskeln finden.

"Geh ruhig nebenan, Sam. Da ist das Sanizimmer. Das weißt du doch!", sagt er, als wäre da nichts dabei. Die Jungs betrachten das natürlich mit Argusaugen. Ich räuspere mich kurz und verlasse dann, mit durchgedrücktem Rücken, den Raum. Im Gang angekommen lehne ich mich vorsichtig gegen die Wand. "Wie peinlich! Sam! Wieso hast du nicht nachgedacht!", schimpfe ich leise mit mir selbst. Ich schlage die Hände vors Gesicht. Meine Stirn ist heiß. Ich hoffe, nur vor Scham.

"Na komm. So schlimm war mein Anblick doch nicht!", sagt Nick leise zu mir und nimmt sanft meine Hände von meinem Gesicht. Er streicht mir, mit seinen kühlen Fingern, eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. Meine Gefühle fahren wieder Achterbahn. Er lächelt mir zu und geht dann zu dem letzten Zimmer im Turm: dem Sanizimmer. Ich war hier tatsächlich noch nie drin. Nick betätigt den Lichtschalter und zeigt auf die Liege. Ich setze mich, widerstrebend, auf das kalte Kunstleder, während Nick nach irgendetwas kramt. Schließlich spüre ich, wie er hinter mir steht. Seine Finger streifen vorsichtig die Träger meines Tops und meines BHs beiseite.

"Achtung. Wird kühl!", warnt er mich leise vor. Ich erschauere, als das kalte Gel auf meiner Haut verteilt wird. Gleichzeitig tut es aber auch irre gut. Ich seufze leise.

"Gut?", fragt Nick mit einem Lächeln in der Stimme.

"Sogar sehr gut!", gebe ich zurück. "Darf ich das mitnehmen? Dann mache ich das heute Abend vor dem Schlafengehen nochmal drauf?", fragend schaue ich ihn über die Schulter hinweg an. Meine Träger sind immer noch auf Halbmast, da das Gel noch kurz einziehen muss.

"Sag mir einfach Bescheid, dann trage ich es dir nochmal auf. Auf dem Rücken geht es nicht ganz so einfach!" Er lächelt mir zu und zieht sich dann die Handschuhe aus.

"Okay. Danke!", gebe ich zurück und hüpfe, mehr oder weniger elegant von der Liege.

"Sam?", fragt Nick bestimmt, als ich fast schon bei der Tür des kleinen Raums angekommen bin. Ich schaue ihn fragend an. "War es jetzt so schlimm, dass zu tun, was ich von dir verlangt habe?" Sein Blick intensiviert sich. Das goldene Band um seine Iris beginnt zu leuchten.

"Nein. Aber es hat ja auch Sinn gemacht!", gebe ich entschieden zurück. So schnell lasse ich mich nicht einwickeln. Vorsichtig schiebe ich die Träger des Tops wieder nach oben. Shit! Die Haut ist echt empfindlich. Nick tritt, nachdem er sich die Hände desinfiziert hat, wieder zu mir.

"Vorsicht Fräulein!", sagt er leise und bestimmt. Wieder erschauere ich unter seinen Worten. Die Wirkung, die er auf mich hat ist echt nicht von dieser Welt!

Ferienlager ~ Sam und NickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt