Kapitel 7

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Grollend ziehe ich schließlich das Shirt über und muss tatsächlich sagen, dass der kühle Stoff auf meiner Haut mir gut tut. Die Intensität der Sonne ist auf dem Höchststand.

Nick klatscht erneut in die Hände und holt sich so die Aufmerksamkeit von allen.

"Wir fahren gleich weiter. Wir sind noch ungefähr 1,5 Stunden unterwegs. Ich möchte, dass ihr alle wirklich nochmal ordentlich trinkt. Hier ist auch Sonnencreme. Bitte frischt den Schutz nochmal auf!" Er wirft einen intensiven Blick in die Runde. "Auch die Teamer!" Sophie verdreht die Augen. Ich trinke noch einen Schluck aus der Flasche und muss zugeben, dass ich wirklich Durst hatte. Schließlich packen wir alle Sachen zusammen und steigen wieder in die Boote. Nick ignoriert mich natürlich, nach der Konfrontation. Er wollte es wohl nicht anders haben. Ich hoffe, er hat daraus gelernt. Trotzdem bin ich unsicher.

"Sophie? Habe ich überreagiert?", frage ich sie leise, als wir nebeneinander den Fluss entlangfahren.

"Nein! Ich finde nicht. Anscheinend hat er das gebraucht. Aber wenn ich mal eine Vermutung aufstellen darf: Das reicht noch nicht...", sie sieht mich etwas mitleidig lächelnd an. Ich seufze leise.

Der letzte Teil der Fahrt macht dann nochmal richtig Spaß. Das Shirt ist mittlerweile auch wieder getrocknet. Es riecht tatsächlich nach Nick und ich muss zugeben, dass mir das ganz gut gefällt. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, dass Shirt tatsächlich mit zu nehmen und unter mein Kopfkissen zu stopfen. Aber es wäre wirklich zu peinlich, wenn er das entdecken würde.Wie soll ich mich da bloß herausreden? So nach dem Motto: Du bist so langweilig, dein Shirt hilft mir beim Einschlafen? Gott! Ich glaube ich habe wirklich etwas viel Sonne heute abbekommen.

Müde erreichen wir schließlich den Bus. Nick teilt nochmal für alle Getränke aus. Ich ziehe, mit leichtem Bedauern, das Shirt aus und reiche es, ohne einen weiteren Kommentar, an Nick. Er hält für einen Augenblick intensiv meinen Blick.

"Hilfst du mir bitte kurz!", sagt er in einem Kommandotonfall. Er deutet auf den Tisch mit den Getränken. Ich seufze kurz, sammle dann die PET- Flaschen ein und verstaue diese im Bauch des Busses. Währenddessen wird der Tisch zusammengeklappt. Nick drückt mir noch eine weitere Flasche in die Hand. Ich nehme sie, augenrollend, an mich und suche nach einem freien Platz. Sophie, die Verräterin, hat sich neben ihren Flirt Andi gesetzt. So bleibt mir nichts anderes übrig, als mich neben Nick in die Polster sinken zu lassen. Der raue Stoff des Busses scheuert unangenehm an meinem Sonnenbrand. Ich schaue konzentriert aus dem Fenster und versuche mir das nicht anmerken zu lassen.

"Du kommst nachher direkt in mein Zimmer. Ich habe ein kühlendes Gel für deinen Rücken!", sagt er leise und streicht erneut sanft mit dem Finger über meinen Schulterbereich. Ich ziehe die Luft ein, so empfindlich ist der Bereich. Bringt es etwas, nun zu diskutieren? Ich habe selbst nichts gegen Sonnenbrand dabei. Sonst wird die Nacht sehr ungemütlich. Ich schlucke also meinen Stolz herunter und nicke kurz. "Geht doch!", sagt Nick nur und ich muss mir sehr auf die Zunge beißen um nicht etwas unangemessenes zu erwidern.

Ferienlager ~ Sam und NickWo Geschichten leben. Entdecke jetzt