Ferienlager ~ Sam und Nick

Kapitel 2

Schneller als gedacht ist die Zeit um und ich muss mich sputen, um noch rechtzeitig unten zu sein. Schnell schließe ich das Zimmer ab und mache mich auf den Weg nach unten. Ich höre, wie sich fünf Meter weiter von mir auch eine Tür schließt.

"Fall nicht die Treppe runter, Kleine!", sagt Nick und grinst mich an. Ich verdrehe die Augen und warte kurz auf ihn.

"Schade, dass Lorenz nicht auch dabei sein kann!" Er schaut mich an und wir gehen gemeinsam nach unten. Ich bin gar nicht so unfroh drum, dass mein großer Bruder nicht dabei ist. So habe ich nicht ständig jemanden an der Backe, der denkt, er kann mir sagen, was ich tun oder lassen soll!

"Ich finde das gar nicht so schlimm!", gebe ich zurück.

"Soso!", antwortet er und zwinkert mir zu. Gemeinsam laufen wir in den Burghof, wo schon die anderen Teamer warten. Ich kenne viele und so bin ich erstmal damit beschäftigt, bekannte Gesichter, die ich seit einem Jahr nicht mehr gesehen habe, zu begrüßen. Ich komme gar nicht mehr aus dem Quasseln heraus, als ich auf Sophie treffe. Ich mag sie wirklich gerne. Sie wohnt nur leider über 400km weg. Sie teilt das gleiche Schicksal wie ich: Nesthäkchen mit 3 älteren Brüdern. Irgendwann hören wir ein energisches Räuspern. Nick steht auf dem Rand des Brunnens und schaut streng nach unten. Wir beide können gar nicht anders, als in ein erneutes Kichern auszubrechen. Sein Blick verschärft sich. Schließlich sind wir leise und hören Nick aufmerksam zu, wie er die wichtigsten Infos an uns weitergibt. Er ist also verantwortlich für uns Teamer und auch Anlaufstelle für medizinische Notfälle. Dadurch, dass er ausgebildeter Rettungsassistent- und gerade in den letzten Zügen seines Medizinstudiums ist, macht das auch nur Sinn. Daraufhin erklärt noch die Lagerleitung über den Ablauf heute auf, verteilt Namensbändchen und Listen. Kurz darauf geht es auch schon los und die ersten Teilis kommen über die Zugbrücke gelaufen. Ich freue mich so sehr auf die Woche.